2023, Folge 1021–1039

  • Folge 1021
    Diese Ausgabbeschäftigt sich die Sendung mit Abrechnungen aller Art. Etwa mit dem Fall eines Richters aus Tirol, der sich bei einem Wien-Besuch, kurz vor der Bundespräsidentenwahl, über ein verunstaltetes Van der Bellen-Wahlplakat ärgerte. Ein aufgeklebter Zettel beleidigendem Text hätte nämlich das Plakat verunstaltet. Der Richter entfernte den Zettel und ließ ihn auf den Gehsteig fallen. Zwei sogenannte „Waste Watcher“, das sind Organe der Stadt Wien, die für ein sauberes Stadtbild sorgen sollen, beobachteten das und stellten ihn zur Rede. Der Richter wollte sich nicht ausweisen und die Beamten riefen die Polizei. Es kam zu einer Verfolgungsjagd durch Wien-Meidling, der Richter muss sich jetzt mit einer hohen Geldstrafe juristisch auseinandersetzen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 12.01.2023ORF 2
  • Folge 1022
    Rund eine Million Tonnen Lebensmittel landet in Österreich jedes Jahr im Müll, obwohl sie noch genießbar wären. Trotz der stark gestiegenen Preise wird am meisten in privaten Haushalten weggeschmissen. Initiativen zur Lebensmittelrettung boomen. Die Handy-App Too Good To Go, mit der Betriebe überschüssiges Essen verbilligt verkaufen können, wurde in Österreich bisher 1,5 Millionen Mal heruntergeladen. Doch Tafeln und Sozialmärkte klagen: Durch die App, optimierte Bestellsysteme und Rabatt Aktionen gibt es weniger Warenspenden aus dem Handel. Gleichzeitig sind aber immer mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen, um sich Lebensmittel überhaupt noch leisten zu können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.01.2023ORF 2
  • Folge 1023
    Es war im März 1995, als die erste „Am Schauplatz“-Reportage über die Bildschirme flimmerte. Die Sendung hieß „Der Hausherr“ und es ging darin um einen Immobilienspekulanten mit höchst zweifelhaften Methoden. Der Hausherr gab Peter Resetarits in seiner Luxuslimousine ein Interview. Noch vor der Ausstrahlung tauchte er unter. Als er wieder auftauchte, klickten die Handschellen. Ungerechtigkeiten, Alltagssorgen und Alltagskonflikte: Darum geht es bei „Am Schauplatz“ bis heute. Oft fliegen die Fetzen, oft fließen Tränen.
    Die Idee ist bis heute: Menschen, die in Medien sonst eher weniger zu Wort kommen, reden zu lassen, Mut zu haben, Bilder und Szenen unkommentiert zu zeigen, um eine möglichst unverfälschte Lebensrealität einzufangen. Damit wurde „Am Schauplatz“ zu einer der meistausgezeichneten Sendungen des ORF. Am Donnerstag, dem 2. Februar, wird um 21:05 Uhr in ORF 2 die 1.000. Ausgabe ausgestrahlt – ein besonderes Jubiläum. „Am Schauplatz“-Redakteurinnen und -Redakteure begeben sich auf eine Zeitreise und erinnern an besondere Geschichten und Momente.
    Reporter Ed Moschitz hat sich wieder in Ischgl umgehört. Der Tiroler Wintersportort stand am Beginn der Pandemie im Zentrum weltweiter Kritik. Die „Am Schauplatz“-Reportage über das Tiroler Versagen im Corona-Krisenmanagement war mit mehr als einer Million Zuschauerinnen und Zuschauern die erfolgreichste Sendung der Geschichte. „Am Schauplatz“-Reporterin Nora Zoglauer wiederum war in ganz Österreich unterwegs und zeigt, wie Millionäre und Spekulanten mit viel Geschick Gesetze umgehen und an den schönsten Plätzen des Landes ihre Zweitwohnsitze errichten.
    Von den Bürgermeistern kommt meist nur wenig Widerstand. Die Themenvielfalt bei „Am Schauplatz“ ist groß. Für die Jubiläumssendung besuchte Reporterin Julia Kovarik das malerische Hallstatt, wo die Bevölkerung mit Angst auf die neue Reisefreiheit für chinesische Touristen reagiert. Beate Haselmayer zeigt, wie vor 14 Jahren die Bettelei von Kindern für Schlagzeilen sorgte. Robert Gordon berichtet über das Schicksal von Österreichs letzten Knechten, und Tiba Marchetti hat nachgefragt, wie es einer Niederösterreicherin geht, die vor einigen Jahren einen Afrikaner geheiratet hat und seither in Kenia lebt.
    Reporterin Kim Kadlec wiederum ist in einen Wiener Gemeindebau zurückgekehrt und dokumentiert, wie sich Nachbarschaftsstreitereien an einer Kinderschaukel entzünden. Das Interesse des Publikums ist nach 1.000 „Am Schauplatz“-Folgen jedenfalls größer denn je. 2022 haben im Jahresschnitt jede Woche mehr als eine halbe Million Österreicherinnen und Österreicher zugeschaut. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.02.2023ORF 2
  • Folge 1024
    Peter Resetarits präsentiert die erste Ausgabe von „Am Schauplatz“: Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht Ronald Itzlinger, ein Wiener Multi-Hausherr, der seit zwei Wochen untergetaucht ist. Ronald Itzlinger, Anwalt aus Brück an der Leitha, hat in den vergangenen Jahren rund achtzig Mietshäuser erworben – mit dem einzigen Ziel, die Meter schnell loszuwerden und die leergewordenen Wohnungen teuer zu verkaufen. Peter Resetarits und Mitgestalterin Sabine Völz ist es gelungen, den medienscheuen Anwalt auf dem Höhepunkt seiner Karriere vor die Kamera zu bekommen und das Geheimnis von Erfolg und schnellem Reichtum aus seiner Sicht darzustellen.- „Am Schauplatz“ zeigt die tristen Wohnverhältnisse der Kunden des Herrn Itzlinger, seine Methoden, widerspenstige Mieter zu überzeugen und in Personalunion von Hausherr, Hausverwalter, Hausbesorger, Haussanierer, Treuhänder, Vertragsverfasser etx.
    Schilling um Schilling aus Zinskasernen zu pressen. Wenige Tage nach Abschluß der Dreharbeiten war der Hausherr unbekannten Aufenthalts verreist. Zurück bleibt sein Geschäftspartner, der heute von einem „Sumpf“ spricht, den Itzlinger hinterlassen habe. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.02.2023ORF 2
  • Folge 1025
    Energiekrise, Arbeitskräftemangel, steigende Rohstoffpreise – kaum eine Branche hat es härter getroffen als die Bäcker. Vor allem kleinere Backstuben mussten in den vergangenen Wochen Konkurs anmelden, oder haben freiwillig das Handtuch geworfen. Übrig bleiben großen Backkonzerne, die mit Fertigmischungen immer massiver den Markt dominieren. Am Schauplatz-Reporter Robert Gordon hat sich angeschaut, ob die kleinen Bäcker wirklich aussterben und zeigt, wie manche Betriebe trotz Krise erfolgreich sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 09.02.2023ORF 2
  • Folge 1026
    Eine Reportage über den Millionenaufwand in den größten Skigebieten Österreichs im Kampf gegen den Klimawandel: Bis weit in den Jänner hinein gab es in vielen Wintersportorten ein ähnliches Bild: Grüne Wiesen mit weißen Schneebändern. In vielen, vor allem tiefer gelegenen Skigebieten Österreichs war der Skibetrieb nur möglich, weil die Pisten mit viel Aufwand technisch beschneit wurden. Aber auch in den Gletscherskigebieten ist es mittlerweile zu warm. Im Kampf gegen den Klimawandel wird aufgerüstet. So glich der Stubaier Gletscher im Sommer einer riesigen Baustelle. Um einen möglichst frühen Saisonstart abzusichern, wurde auf 2900 Metern Seehöhe der zweitgrößte Speicherteich Österreichs gebaut und alle Leitungen für die Schneekanonen erneuert.
    In den Alpen steigen die Durchschnittstemperaturen schneller als auf dem flachen Land. Das trifft vor allem den Wintertourismus, der allein in Österreich etwa 15 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet. In vielen Tälern Tirols sind Hoteliers und Seilbahnen die wichtigsten Arbeitgeber und der dominierende Wirtschaftsfaktor. „Am Schauplatz“-Reporterin Nora Zoglauer hat über Monate den Skibetrieb am Stubaier Gletscher, am Hintertuxer Gletscher und in Sölden dokumentiert und zeigt, dass für die Absicherung des Millionengeschäfts Skifahren, mittlerweile kein Preis zu hoch erscheint.
    Das Jahr 2022 stellte die Winterindustrie aber vor besonders große Schwierigkeiten. Der letzte Sommer sei viel zu heiß und niederschlagsarm gewesen, eine Katastrophe für den Gletscher, sagt etwa der Chef der Hintertuxer Gletscherbahnen Matthias Dengg. Und auch Jack Falkner, einer der mächtigsten Seilbahner Österreichs, nimmt in der „Am Schauplatz“-Reportage ausführlich Stellung. Er verteidigt die millionenschweren Investitionen in Speicherseen und Schneekanonen. Und er ist optimistisch für die Zukunft des Skifahrens: „Die technische Beschneiung wird auch die nächsten 20 Jahre funktionieren.“ (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 23.02.2023ORF 2
  • Folge 1027
    Frau K. hat angeblich zwischen Tür und Angel einige Papiere unterschrieben, die ihr Gatte ihr vorgelegt hat. Es musste schnell gehen, denn Herr K. hatte es eilig. Er musste vom „Freigang“ zurück ins Gefängnis, wo er eine Haftstrafe zu verbüßen hatte. Jetzt ist er wieder frei, und seine Gattin ist mittlerweile draufgekommen, dass sie ihm durch die rasch unterschriebenen Papiere ihr Haus und ein Auto um einen Euro überlassen hat. Die Folge ist ein veritabler Rosenkrieg. Fall zwei: In einer kleinen Siedlung in Niederösterreich haben offenbar viele Grundbesitzer zu groß und zu hoch gebaut. Einige der Hausbesitzer haben deswegen Abbruchbescheide bekommen. Ihre Häuser sollen abgerissen werden. Können sie sich darauf berufen, dass viele andere auch illegal gebaut haben und von der Baubehörde unbehelligt geblieben sind? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 02.03.2023ORF 2
  • Folge 1028 (50 Min.)
    Seit der Zug in Hönigsberg nicht mehr hält, fährt Monika S.die letzten Kilometer bis zu ihrer mit dem Klapprad.
    Ein Viertel der Haushalte haben in Österreicher kein Auto. Viele können sich wegen der steigenden Kosten keines mehr leisten. Der öffentliche Verkehr wird zwar immer mehr ausgebaut, doch ein Leben ohne Auto bedeutet in vielen ländlichen Gegenden eine große Herausforderung. Am Schauplatz Reporterin Beate Haselmayer trifft Menschen, die stundenlang in Öffis unterwegs sind, im Winter zu Fuß in die Arbeit gehen oder mit dem Rad fahren. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.02.20243satOriginal-TV-PremiereDo 16.03.2023ORF 2
  • Folge 1029 (55 Min.)
    Eine Reportage über viele Ursachen und wenige Maßnahmen. Dass der Neusiedlersee austrocknen könnte war bislang ein Gespenst in einer unbekannt entfernten Zukunft. Doch wenn sich über die warmen Monate kein Niederschlagswunder ereignet, dann könnte der See, wie wir ihn kennen, im Herbst nur mehr eine schöne Erinnerung sein. Noch nie seit Beginn der zeitgenössischen Messreihe war der Pegel des Sees so gefährlich niedrig wie zur Stunde. Für jene, die vom See leben, ihn lieben oder ihm helfen wollen, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Alfred Schwarzenberger zeigt in seiner Reportage Menschen, die tief mit dem See verbunden sind und die noch etwas bewegen wollen, bevor die Verdunstungsphase beginnt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.10.20233satOriginal-TV-PremiereDo 23.03.2023ORF 2
  • Folge 1030
    Manche Gerichtsfälle, über die normalerweise gar nicht groß berichtet wird, erweisen sich bei genauerem Hinschauen als wahre Psychothriller. Mit so einem Fall ist ein Wiener Rechtsanwalt an „Am Schauplatz Gericht“ herangetreten. Sein Mandant möchte in der Öffentlichkeit seine alptraumhafte Situation schildern, weil er mit den Mitteln der Justiz nicht weiterkomme. „Sie hat mein Leben zerstört“, sagt Gerald Kirchthaler. Seit vier Jahren werde er von einer Frau mit einer geradezu unglaublichen Hartnäckigkeit und Kreativität verfolgt – gestalkt. Trotz einstweiliger Verfügungen, strafrechtlicher Verurteilungen, Haftstrafen und Weisungen des Gerichtes setze die Frau ihre Verfolgungshandlungen gegen ihn seit 2019 immer wieder fort, sagt der Wiener „Ober“: Sie hätte ihm regelmäßig an seinem Arbeitsplatz und vor seiner Wohnung aufgelauert, gebe sich bei Ämtern als Herr Kirchthaler oder als seine Lebensgefährtin aus, beschimpfe ihn, und erst vor Kurzem hat er wieder Anzeige erstattet, weil die Frau am Telefon gedroht habe ihn umzubringen.
    Tatsächlich hat sich das Leben des beliebten „Obers“ sukzessive zum Schlechten hin entwickelt, seit diese Frau in sein Leben getreten ist. Mittlerweile ist er arbeitslos, hat seinen Wohnung aufgeben müssen und ist mit seinen Nerven am Ende.
    Die Frau wiederum behauptet, er habe ihr Leben zerstört, schulde ihr Geld und sei ein Lügner. Einen kurzen Eindruck von der Dame konnte auch Redakteurin Sabine Zink gewinnen. Als sie die Frau mit den Vorwürfen konfrontierte, sagte diese mit einer Heftigkeit, die auch für das „Am Schauplatz Gericht Team“ ungewöhnlich war: „Bringen sie das ja nicht“. Die Redaktion hat sich entschlossen die Stalkerin zu anonymisieren, ist aber überzeugt, dass es auch das Recht von Herrn Kirchtaler ist, seine fast unglaubliche Geschichte öffentlich zu erzählen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 30.03.2023ORF 2
  • Folge 1031
    Die Adresse „Am Rennbahnweg 27“ beherbergt 9000 Bewohner. Um eine gemütliche Kleinstadt handelt es sich dabei jedoch nicht. Ganz im Gegenteil. Der größte zusammenhängende Gemeindebau Wiens, erbaut in den 70er-Jahren, genießt einen eher schlechten Ruf. Schauplatz-Reporter Ed Moschitz ergründet in seiner Milieustudie die Ursachen für das schlechte Image dieser Wohnadresse. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 06.04.2023ORF 2
  • Folge 1032
    Fall Christa. Sohn Michael und Tochter Kimberley haben eine große Suchaktion gestartet. Mit Freunden und Bekannten haben sie systematisch alle Wälder rund um den Ort des Verschwindens abgesucht und Suchzettel aufgehängt.
    Jedes Jahr werden in Österreich rund 10 000 Menschen als vermisst gemeldet. Die meisten tauchen innerhalb weniger Tage wieder auf, nur rund zehn Fälle pro Jahr bleiben ungelöst. Doch wie können Menschen spurlos verschwinden? Wie geht es Angehörigen in so einer Situation, und wie sieht die Arbeit der Polizei aus? Nicht selten steht ein Verbrechen hinter einer langen Abgängigkeit. Eine Spurensuche. – Eine Gemeinde sucht: In der kleinen steirischen Gemeinde Stainz gibt es seit Mitte Jänner nur ein Thema: Wo ist Waltraud? Die 60-Jährige wurde zuletzt in einer Pizzeria gesehen, danach wurde ihre Tasche auf einem Parkplatz gefunden, seitdem fehlt von ihr jede Spur.
    In Stainz sind alle auf den Beinen, um Waltraud zu finden. Die Polizei, die Feuerwehr, mehrere Hundestaffeln und hunderte Freiwillige aus der Bevölkerung. „Dass sowas bei uns am Land passiert! In der Stadt ist man sowas ja gewöhnt, aber hier?“, wundert sich ein Einheimischer im Wirtshaus. Die Nachbarin und beste Freundin der Vermissten macht seit Wochen nichts anderes, als bei der Suche zu helfen: „Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Hat sie wer eingesperrt? Hat sie wer mitgenommen?“ – Familiengeheimnis: In der Familie der Geschwister Andreas und Sandra gibt es seit 40 Jahren ein dunkles Geheimnis.
    1981 ist Maria, die Freundin des Großonkels spurlos verschwunden, angeblich hätte sie sich ins Ausland abgesetzt. Trotzdem wurde in der Familie immer gemunkelt, dass mit Maria etwas Schlimmes passiert ist, dass Familienangehörige etwas mit dem rätselhaften Verschwinden zu tun hätten. Andreas möchte diesen vermeintlichen Kriminalfall jetzt nach vierzig Jahren aufklären. Er ist überzeugt davon, dass sie ermordet wurde und glaubt auch zu wissen, wo die Leiche liegt. Mittlerweile fragt sich auch die Kriminalpolizei: Wo ist Maria O.? Warum hat sie niemand als vermisst gemeldet? – Wo ist Jenni? Für Brigitta Scharinger steht seit dem 22. Jänner 2018 das Leben still.
    An diesem Tag ist ihre 21jährige Tochter Jenni aus ihrer Wohnung in Wien spurlos verschwunden. „Ich kann mir nicht überlegen, was ich im Garten anbaue oder wohin ich auf Urlaub fahre, bevor ich nicht weiß, was mit Jenni passiert, ist“, so die Mutter. Dass ihre Tochter freiwillig verschwunden ist, hält die Brigitte Scharinger für ausgeschlossen. Nachdem die Ermittlungen 2019 eingestellt wurden, sucht Brigitta Scharinger seit vier Jahren auf eigene Faust nach ihrem Kind. Eine Reportage von Julia Kovarik. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.04.2023ORF 2
  • Folge 1033
    Offen zu sagen, keine Kinder bekommen zu wollen, ist auch heute noch eine Tabu. Die Frauen, die sich für ein Leben ohne Kinder entscheiden, werden in jungen Jahren oft nicht ernst genommen oder bedrängt: Du wirst es dir schon noch überlegen. Die Uhr tickt. Wenn du alt bist, willst du ja sicher Enkelkinder haben und versorgt werden. Das sind einige der Argumente, die Familie und Bekannte dann vorbringen. Leas Antwort ist klar und unwiderruflich: sie hat sich sterilisieren lassen. „Das war die pure Befreiung“, erzählt die 27-Jährige. „Jetzt kann ich sicher sein, dass sich nichts mehr in mir einnisten und wachsen kann.“ Sie hat eine Abtreibung hinter sich. Lea möchte ein freies, selbstbestimmtes Leben führen, derzeit polyamor.
    Da ist kein Platz für Kinder. Das dokumentiert Lea auch in den sozialen Medien. Schwester Idas Hintergrund für ihren Lebensentwurf ohne Kinder ist ein ganz anderer. Die 29-jährige hat vor zwei Jahren das Gelübde abgelegt, allein für Gott zu leben. Sie ist die jüngsten Franziskanerin im Kloster Vöcklabruck in Oberösterreich. „Hier in Gemeinschaft zu leben macht für mich Sinn“, strahlt sie. Ihr Tag beginnt und endet mit dem Gebet. Tagsüber arbeitet sie in einem Notquartier für Frauen. Warum haben sich die Frauen gegen Kinder entschieden, war das für sie immer schon klar, oder gibt es Zweifel? Wie zufrieden leben sie? Tiba Marchetti hat insgesamt fünf Frauen porträtiert – vier ohne Kinder und eine Mutter von drei Kindern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 20.04.2023ORF 2
  • Folge 1034
    Eine Reportage über den Boom von Gebrauchtwaren auf Flohmärkten und im Internet. Für immer mehr Österreicherinnen und Österreicher sind Artikel aus zweiter Hand die erste Wahl: „Früher waren wir noch eine Art Gastarbeiterbazar, jetzt sind alle da. Second Hand ist salonfähig geworden“, sagt Alexander Fässler. Er organisiert mit dem Dornbirner Flohmarkt jährlich den größten karitativen Flohmarkt Österreichs. Nach dreijähriger coronabedingter Pause sind heuer mehr als 40.000 Menschen gekommen, ein neuer Besucherrekord. Am anderen Ende Österreichs, im burgenländischen Kemeten, wird jeden Sonntag unter freiem Himmel um Schnäppchen gefeilscht.
    Viele verkaufen hier privat, darunter Dinge die andere wegschmeißen würden. Oft geht es auch darum sich ein bisschen etwas dazuzuverdienen. „Wir sind deutlich mehr Aussteller geworden und es kommen auch viel mehr Leute, die gezielt mit ihren Kindern durchgehen“, erzählt Standlerin Edith. „Zuerst die Pandemie, dann die Teuerung. Das betrifft alle.“ Das Verkaufsportal willhaben zählte um den Jahreswechsel 2022/​23 so viele Zugriffe wie noch nie. Elf Millionen Anzeigen sind online.
    Auch vielen „Willhabingern“, wie das Unternehmen seine Community nennt, geht es um Nachhaltigkeit. Userin Sabine hat hunderte gebrauchte Artikel kategorisiert und penibel zuhause in Schachteln sortiert. „Wenn wer nur schreibt: „Letzter Preis“ schreibt ich gleich „Preis ist nicht verhandelbar“, weil auch auf einer Plattform kann man höflich sein und zumindest hallo sagen“, erzählt sie. Am Schauplatz Reporterin Nicole Kampl hat Flohmärkte, Sammler und willhaben Nutzerinnen von Vorarlberg bis ins Burgenland besucht und zeigt wie durch Inflation und Klimakrise das Geschäft mit Gebrauchtwaren blüht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 27.04.2023ORF 2
  • Folge 1035
    In der Krise beklatscht, jetzt vor dem Aus – Erst kürzlich, während des Corona-Lockdowns, wurde deutlich, wie wichtig die letzten kleinen Lebensmittelläden in den Gemeinden für die Bevölkerung sind. Jetzt droht vielen Nahversorgern das Aus. Der Grund: die massiv gestiegenen Energiekosten. Bereits rund 600 Gemeinden sind in Österreich ohne Bäcker, Fleischer oder Kaufladen. Mehr als 1.000 könnten es im Jahr 2023 noch werden. Das Ende der Nahversorger trifft die ältere, oft nicht mobile Bevölkerung hart.
    Sie verliert neben der Einkaufsmöglichkeit auch einen wichtigen Raum für Gespräche und sozialen Austausch. Und: Sperrt der letzte Greißler einmal zu, kommt meist keiner mehr nach. Vielerorts will die Bevölkerung deshalb um ihren Nahversorger kämpfen, zur Not diesen auch als Gemeinschaft wirtschaftlich führen. Am Schauplatz-Reporterin Kim Kadlec dokumentiert das rasante Greißlersterben in Österreich im Jahr 2023 und zeigt, wie die Menschen in entlegenen Orten mit kreativen Ideen ihre Nahversorger doch noch erhalten wollen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 04.05.2023ORF 2
  • Folge 1036
    Die Sendung beschäftigt sich in drei Fällen mit ungewöhnlichen Methoden der Konfliktaustragung. Fall eins: Die permanente Bedrohung durch Stalking. Eine ältere Dame treibt einen Mann, dem sie angeblich Geld geborgt hat, durch beharrliche Verfolgung in eine psychische Ausnahmesituation. Gerichtliche Verbote könne sie offensichtlich nicht stoppen. Fall zwei: Ein Frau wird von ihrem Chef mittels Tracker am Auto überwacht. Fall drei: In einem Streit unter Gastronomen werden angeblich Schläger angeheuert, um Kontrahenten zur Übertragung von Geschäftsanteilen zu „überreden“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.05.2023ORF 2
  • Folge 1037
    In der Landwirtschaft ist Arbeitskräftemangel nichts Neues. Früher kamen Erntehelfer*innen aus Ungarn, Tschechien oder Rumänien. Seit der Lebensstandard dort gestiegen ist, müssen Landwirte auf der Suche nach neuem Personal ihre Fühler weiter ausstrecken. Der oberösterreichische Gemüsebauer Ewald Mayer und sein Sohn Daniel verlassen sich bei der Ernte auf Hilfe aus Vietnam. Am Schauplatz begleitet die beiden auf eine Reise ins Mekong-Delta, wo sie ihre Mitarbeiter*innen besuchen und neue Helfer*innen rekrutieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 01.06.2023ORF 2
  • Folge 1038
    Der Frühling ist die Zeit des großen Tirillierens, Summens und Quakens. Das Leben erwacht und Vögel, Insekten, Lurche widmen sich der Fortpflanzung. Alles wie seit Jahrtsusenden? Keineswegs! In den vergangenen Jahren wurden die Warnrufe der Biologen immer lauter: Die Masse der Insekten ist in den vergangenen 50 Jahren um drei Viertel eingebrochen, in der Folge sind Vögel in ähnlichem Ausmaß verschwunden und auch um Frosch-und Krötenbestände ist es schlecht bestellt. Die Gefahr, dass menschliche Frühlingsgefühle demnächst ohne tierische Begleimusik auskommen müssen, ist sehr groß. Robert Gordon hat Menschen getroffen, die dagegen etwas unternehmen und ihr Erfolg lässt sich sehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 15.06.2023ORF 2
  • Folge 1039
    Eine Reportage über umstrittene Immobiliengeschäfte am Traunsee. Grundstücke am Traunsee sind rar und heiß begehrt. In der Regel werden dafür mehrere Millionen Euro gezahlt. Nicht so im Fall von Gertrude Neuwirth. Bis ins hohe Alter bewirtschaftete sie ihre Pension in Toplage, direkt am See. Mit 83 Jahren entschied sich Frau Neuwirth dazu, ihr Lebenswerk zu verkaufen. Die Hausbank fädelte den Kontakt zu einer lokalen Immobilienfirma ein. Auf gerade einmal 750.000 Euro wurde dann das große Grundstück samt Bootshaus und Seegrund geschätzt.
    Während ihre Tochter im Urlaub war, unterschrieb die alte Dame alle Kaufverträge. Jetzt hat die Tochter die Immobilienfirma geklagt. Ihre mittlerweile verstorbene Mutter sei zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung schwer dement und daher nicht mehr geschäftsfähig gewesen und hätte die Grundstücke weit unter dem Wert veräußert, so der Vorwurf von Martina Dimas. Gleich am Ortsanfang von Altmünster am Traunsee ist das sogenannte Fischereck. Die Familien Trawöger und Gaigg betreiben die Fischerei seit über hundert Jahren.
    Direkt am See besitzen sie mehrere Liegenschaften und Bootshäuser. Christine Mayer-Gaigg war passionierte Fischerin, kinderlos und hatte geringe Schulden bei der Bank. Aus Angst, diese nicht zurückzahlen zu können, verkaufte sie ihr großes Bootshaus und den Seegrund um gerade einmal 324.000 Euro an einen einflussreichen lokalen Unternehmer. Der Unternehmer meint, ein Gutachter hätte den Wert der Liegenschaft unter dem bezahlten Wert der Liegenschaft bewertet.
    Die Fischerin Monika Trawöger, Alleinerbin der 2021 verstorbenen Christine Mayer-Gaigg, hat den Unternehmer nun geklagt. Sie hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem das Bootshaus und der Seegrund mit zumindest 4 Millionen Euro bewertet werden, also dem knapp Zehnfachen der bezahlten Summe. Am Schauplatz-Reporterin Nora Zoglauer war in den vergangenen Monaten rund um den Traunsee unterwegs und zeigt in Ihrer aktuellen Reportage, mit welchen Mitteln mittlerweile um die begehrten Immobilien rund um den See gekämpft wird. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 13.07.2023ORF 2

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