Staffel 7, Folge 1–6

Staffel 7 von „Ab 18!“ startete am 04.11.2019 auf 3sat.
  • Staffel 7, Folge 1
    Skaten auf dänisch: Eine ungewöhnliche „Mädchengang“ aus Roskilde bei Kopenhagen mischt die männlich dominierte Szene-Kultur auf. Um sich selbst und den anderen die Angst vor dem Parcours zu nehmen, gründete Sofie vor drei Jahren die „Girls Skate Night“. Und nun starten die Mädchen in einem rosaroten Bus zu einem Dänemark-Trip. Nicht ohne Grund wird die 27-jährige Sofie von ihren Freundinnen liebevoll „Mamabär“ genannt. Sie ist das Kraftzentrum der Skater-Crew „Don’t Give a Fox“, die sich als Hort weiblicher Solidarität versteht. Dass sich ausgerechnet Sofie den Fuß bricht und nicht mehr skaten kann, ist nichts weniger als ein Drama.
    Doch auch hier gibt es eine Lösung: Ein alter rosa Bus wird aufgemotzt, und mit ihm erleben die jungen Frauen auf einem Roadtrip durch ihr Land eine Art unendlichen Sommer. Das Erwachsenwerden wird erst einmal auf den Winter verschoben. Gestärkt kehren alle Mädchen aus diesen Ferien zurück: Sofie traut sich wieder auf das Skateboard, Line wird als Sängerin und Sologitarristin ihren ersten Auftritt in einem Club haben, und Signe, die Frauen liebt, wird endlich ihrem Vater ihre neue Flamme vorstellen.“Skater Girls“ ist eine Coming-of-Age-Story über einzigartige Freundschaften, Feminismus, weibliche Rollenbilder und Skaten.
    Der dänische Filmemacher und Skater Kaspar Astrup Schröder begleitet die jungen Frauen, die mehr und mehr lernen, zu ihrer Verletzlichkeit zu stehen.Kaspar Astrup Schröder wurde 1979 in Dänemark geboren und lebt in Kopenhagen. Er versteht sich als sogenannter Multi-Artist und ist Filmemacher, Grafikdesigner, Fotograf und Musiker in einer Person. Mit seinem Film „Rent a Family“ gewann er 2013 auf dem Filmfestival Zürich den Golden Eye Award für den Besten internationalen Film. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.20193sat
  • Staffel 7, Folge 2
    Mit dem Motorrad durch ihr Land zu fahren, ist für Zenith Irfan (24) eine Selbstverständlichkeit. Doch ist auch die Gesellschaft Pakistans bereit, Frauen diese Freiheiten zuzugestehen? Im Juni 2019 begibt sich Zenith Irfan auf einen Roadtrip und reist von ihrer Heimatstadt Lahore aus in die unwegsamen Regionen des Himalaja. Dabei gilt ihr besonderes Interesse den Begegnungen mit Frauen. Zenith hat ihre Leidenschaft für das Motorradfahren von ihrem früh verstorbenen Vater übernommen. Ihre Mutter und auch ihr älterer Bruder haben sie dabei stets unterstützt und ihr Freiräume zur Selbstverwirklichung zugestanden. Dennoch wollen sie, dass auch Zenith spätestens mit 30 Jahren verheiratet ist und sich in die Rolle fügt, die ihr die konservativ und patriarchal geprägte Gesellschaft zuschreibt: Hausfrau und Mutter.
    Im urbanen Umfeld ihrer Heimatstadt Lahore wird Zenith in ihrem Freiheitsdrang zwar respektiert, sie genießt sogar eine gewisse Popularität: 2018 kam ein Spielfilm in die pakistanischen Kinos, der auf Zeniths Lebensgeschichte basiert. Doch über die sozialen Medien erreichen sie auch immer wieder Kommentare, die ihren Umgang mit den herkömmlichen Geschlechterrollen stark kritisieren. Als Zenith nun zu einer Reise in die unwegsamen und von strengen Traditionen geprägten Bergregionen des Himalaja aufbricht, ist es ihr ein besonderes Anliegen, mehr über das Leben der Frauen dort herauszufinden.
    Doch obgleich man ihr auf ihrer Reise durchgehend mit Respekt, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft begegnet, gelingt es ihr nicht, wirklich Kontakt zu den Frauen in den Bergen herzustellen. Ohne Anwesenheit und Zustimmung der Männer ist es den Frauen nicht erlaubt, mit Zenith vor der Kamera zu reden. Einmal mehr wird Zenith ihr privilegierter Sonderstatus klar. Was sie jedoch nicht davon abhält, weiterhin an ihrer Überzeugung festzuhalten: Lebe deinen Traum! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.20193sat
  • Staffel 7, Folge 3
    Die 23-jährige Kaiya aus Schottland ist unterwegs durch Europa auf einer Interrail-Reise von Glasgow nach Istanbul, und das in Zeiten des bevorstehenden Brexits. Eine Reise, die den Kontinent und seine Menschen erlebbar macht. Für Kaiya ist es durch die Konfrontation mit bekannten und unbekannten Emotionen aber auch eine persönliche Reise durch das eigene Ich. Kaiya reist allein, aber hat immer wieder Begegnungen mit anderen Reisenden: im Zug, im Hostel oder in einem der vielen Bahnhöfe. Sie besucht eine Freundin in Wien, sie gehen schwimmen und im Regen spazieren.
    In Budapest diskutiert sie mit einem jungen Mann über Europa. In Serbien erzählt ihr eine junge Mitreisende, wie schwierig das Leben in einem europäischen Nicht-EU-Land ist, und in Belgrad erlebt Kaiya hautnah die Infrastrukturprobleme des Landes: Es fahren keine Züge mehr.Der Film zeigt den Zwiespalt eines jungen Menschen in Europa, dem Friedensprojekt, das wir so selbstverständlich als Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts kennen, das aber in einer Krise steckt.
    Der Film ist die Visualisierung einer Suche nach Identität und Orientierung und macht den Geist Europas, seine Vielfalt, seine Zerbrechlichkeit und seine persönlichen Verbindungen erlebbar. In einem Spannungsverhältnis von Begegnungen und Alleinsein, von Vertrautem und Unbekanntem porträtiert der Film europäische Begegnungen. Durch Kaiyas reflektierte, gefühlvolle Persönlichkeit zeigt er mit Poesie ihre Reise als ein Zusammenspiel aus Herausforderung und Überforderung, aus Stillstand und Bewegung. Marvin Hesse, 1987 in Herford geboren, wuchs in einer kleinen Stadt in Nordrhein-Westfalen auf.
    Nach seiner Ausbildung als Mediengestalter Bild und Ton in Bielefeld und Köln studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg in den Klassen von Wim Wenders und Pepe Danquart. Seit Ende 2017 ist er in der Klasse von Raimund Bauer. Sein letzter Dokumentarfilm „Everyone in Hawaii has a Sixpack Already“ (2018) feierte seine Premiere beim International Film Festival Rotterdam und wurde auf zahlreichen weiteren internationalen Filmfestivals gezeigt.
    Lea Semen, 1986 in Karlsruhe geboren, arbeitete in ihrem Volontariat bereits an unterschiedlichen nationalen und internationalen Filmprojekten für Sender wie ARTE, ZDF, RBB, SWR und NDR. Sie studierte Medien und Kommunikation an der Universität Passau und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg. Heute ist sie vor allem als freie Autorin bei funk für „Jäger & Sammler“ und als stellvertretende Redaktionsleiterin des „Y-Kollektiv“ tätig. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.20193sat
  • Staffel 7, Folge 4
    Als Micaela drei Jahre war, wurde ihre Mutter entführt. Ihre Kindheit in Argentinien war geprägt von der Suche nach ihr. Mit 19 Jahren lebt Micaela erstmals allein – ohne Polizeischutz. In Argentinien gilt der Fall ihrer Mutter Marita Verón als Politikum: eine junge Frau, die von Menschenhändlern verschleppt wurde, und bis heute verschwunden ist. Micaela suchte von Kindheit an nach der Mutter, angetrieben von ihrer kämpferischen Großmutter. Wie lebt man ein Leben, in dem man in erster Linie „die Tochter von“ ist? Micaelas Großmutter Susana Trimarco wurde in Argentinien zur nationalen Ikone und zur Mitbegründerin einer stetig wachsenden Frauenbewegung.
    Micaela dagegen muss ihren Weg erst noch finden. Dazu gehört auch, ihre Heimatstadt Tucumán sowie das Haus und die Einflusssphäre der übermächtigen Verwandten zu verlassen.Ein Neuanfang gelingt ihr in der argentinischen Universitätsstadt Córdoba, wo die 19-Jährige erstmals allein und ohne Personenschutz lebt. Die junge Frau, deren Gesicht immer wieder in den Nachrichten war, möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und sich nicht mehr nur über die Opferrolle identifizieren müssen.
    Ihre Freundin Mica wie auch ihr Hund Charly, vor allem aber das Erstarken der feministischen Bewegung in Argentinien, geben ihr dabei den nötigen Halt.Die Regisseurin und Produzentin Verena Kuri wurde 1979 in Deutschland geboren und studierte Filmregie an der Universidad del Cine (FUC) in Buenos Aires. Ihr erster Spielfilm, „Una Hermana“, wurde 2016 auf den Filmfestspielen in Venedig gezeigt. Ihr zweiter Spielfilm, „Far from us“, feierte 2019 Weltpremiere im Forum der Internationalen Filmfestspiele Berlin.
    Der Filmemacher Joakim Demmer ist in Schweden geboren und aufgewachsen. 1995 studierte er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Sein Abschlussfilm „Tarifa Traffic“ (2003), eine 3sat-Koproduktion über die Flüchtlingssituation vor der Küste Spaniens, lief auf zahlreichen Festivals und wurde mehrfach preisgekrönt. Sein letzter Kino-Dokumentarfilm „Dead Donkeys Fear No Hyenas“ (2016) über Landraub und fehlgeleitete Entwicklungshilfe in Äthiopien lief unter anderem beim COP:DOX in Kopenhagen, dem Sheffield Doc/​Fest, dem Münchner Dokumentarfilmfestival und der IDFA (Internationales Dokumentarfilmfest Amsterdam). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.11.20193sat
  • Staffel 7, Folge 5 (30 Min.)
    Ein Jahr nach dem Abitur weiß Elsa (21) noch immer nicht, wer oder was sie sein soll. Ihr Freund winkt mit der großen Freiheit im Ausland, die Eltern erwarten ein Studium. Doch was will Elsa? Elsa ist unentschlossen und überfordert, es gibt so viele Optionen. Inzwischen muss sie babysitten und die Wohnung renovieren, die ihr Freund vollkommen chaotisch hinterlassen hat. Der Druck wird immer größer. Alle ihre Freunde scheinen sich schon entschieden zu haben: Freiwilliges Soziales Jahr, Weltreise, Studium, … Elsa kriegt das einfach nicht hin. Mit ihrem Freund führt Elsa eine On-Off-Beziehung. Timon ist Koch und arbeitet seit seinem 16. Lebensjahr täglich 16 Stunden. Jetzt hat er gekündigt und ist abgehauen, und Elsa soll nachkommen.
    Aber vorher muss sie noch die gemeinsame Wohnung in Hamburg auflösen. Währenddessen organisiert Elsas Mutter einen Termin zum Berufscoaching. Doch Elsa verbringt ihre Tage lieber mit schlafen, lesen und nachdenken. Elsa übt passiven Widerstand gegen die Anforderungen von außen, auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Weg.Katharina Pethke und Christoph Rohrscheidt haben mit Elsa eine junge Frau im Dazwischen porträtiert. Wie viele ihrer Generation aus dem gehobenen Mittelstand in den westlichen Industrieländern steht sie vor der Frage, was sie mit den vielen Zukunftsoptionen anfangen kann, die ihr diese Gesellschaft bietet.
    Katharina Pethke ist Absolventin der Kunsthochschule für Medien in Köln und Dokumentarfilmerin. Ihre sechsjährige Professur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg hat sie für das Dilemma der 20-Jährigen sensibilisiert. Christoph Rohrscheidt hat an der Filmuniversität Babelsberg 2015 sein Kamerastudium abgeschlossen und seitdem zahlreiche Dokumentarfilme fotografiert. „Dazwischen Elsa“ ist ihr erster gemeinsamer Film. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.11.20193sat
  • Staffel 7, Folge 6
    Ekhlas ist Jesidin und war mit 14 Gefangene des IS. Über Monate hinweg erlebte sie Unvorstellbares. Dann gelang ihr die Flucht. Heute ist die 19-Jährige eine Überlebende und eine Kämpferin. Ekhlas’ ältere Schwester Makboule ist erst vor Kurzem aus der IS-Gefangenschaft entkommen. Ekhlas reist von Deutschland in den Irak, um Makboule zum ersten Mal wieder zu treffen. Ekhlas ist die Jüngste in der großen Familie mit vier Brüdern und drei Schwestern. Die Jesiden sind eine ethnisch-religiöse Minderheit aus dem Nordirak. Am 3. August 2014 verübte der Islamische Staat einen Genozid an den Jesiden.
    Sie betrachten die Jesiden als Teufelsanbeter und Ungläubige. IS-Kämpfer töteten Ekhlas’ Vater vor ihren Augen. Die damals 14-Jährige, ihre Mutter und ihre Schwester Makboule kamen in IS-Gefangenschaft und wurden als Sexsklaven gehalten und verkauft. Drei Mal versuchte Ekhlas, sich das Leben zu nehmen. Als ihr nach sechs Monaten als einer der ersten Frauen die Flucht gelang, schwor sie sich, für Gerechtigkeit und für die Freiheit der Frauen in IS-Gefangenschaft zu kämpfen. Durch das Baden-württembergische Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Frauen kam sie 2015 nach Deutschland.
    Ekhlas ist eine der Ersten, die vor dem Britischen Parlament 2016 und später in der UN von den Menschenrechtsverletzungen des IS öffentlich berichteten. Sie leistete damit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Anerkennung des Genozids an den Jesiden. In Deutschland nahm Ekhlas therapeutische Hilfe in Anspruch. Sie geht zur Schule und macht einen Abschluss. Außerdem engagiert sie sich in einer Online-Selbsthilfegruppe für andere betroffene Frauen im Irak. Weil Ekhlas’ Vater und alle Brüder tot sind, hat sie die Verantwortung für die Familienangehörigen übernommen, die mit ihr nach Deutschland einreisen durften.
    Als im Februar 2019 der älteren Schwester Makboule nach fünfjähriger Gefangenschaft die Flucht gelingt, reist Ekhlas zu ihr in den Irak. Sie will der schwer traumatisierten Schwester Mut machen durch ihren Kampf für Gerechtigkeit. Ekhlas will Makboule dazu bewegen, ebenfalls eine Therapie zu machen, und ihr helfen, wieder Selbstvertrauen zu gewinnen. Dabei ist ihnen ihre Religion eine wichtige Stütze. In ihrer Heimat, in Lalisch, dem heiligsten Ort der Jesiden, öffnet sich ihre Schwester schließlich mit ihrem Schmerz.
    Der Dokumentarfilm „Ich will Gerechtigkeit!“ erzählt einfühlsam von einer beeindruckenden, jungen Frau, die mit erstaunlicher Klarheit und ihrer einnehmenden Lebensfreude der Brutalität des Terrors trotzt. Nah an seinen Protagonisten begleitet der Film Ekhlas auf ihrer Reise. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.11.20193sat

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