Ab 18! – Her mit dem Leben

Slim stammt aus dem ländlichen Nordosten Chinas und fühlt sich auch nach Jahren immer noch wie ein Fremder in seiner Heimatstadt Shenzhen. Die meisten Einheimischen sprechen den kantonesischen Dialekt, den Slim nicht beherrscht. Immer wieder auf dem Pausenhof verspottet, wirft er schließlich die Schule und schlägt sich als Übersetzer durch. Doch als er zum ersten Mal einen Rap-Song von Eminem hört, erkennt er in ihm eine Art Seelenverwandten und eine mögliche Blaupause für sein eigenes Leben. Beharrlich beginnt Slim, sich die englische Sprache beizubringen, um Eminems Lieder nachrappen zu können. Mit der Zeit erkennt er aber, dass er seine eigenen Geschichten rappen muss, wenn er sich weiterentwickeln will.
Stefan Zeilner dokumentiert in „Slim“ das Streben nach Freiheit innerhalb eines repressiven Systems durch die Kraft der Sprache und Musik. Mit genauem Blick für die Lebenswelt und -wirklichkeit seines Protagonisten erzählt Zeilner vor allem aber auch die Geschichte einer Emanzipation von dem überlebensgroßen Idol Eminem zur kreativen Eigenständigkeit eines Heranwachsenden. Die neue Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“, die „Slim“ eröffnet, präsentiert Filme, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Im Anschluss folgt mit „Louisa“ eine weitere TV-Premiere der Reihe. (Text: ZDFkultur)

Louisa ist 23 und kann und will sich nichts mehr vormachen: Sie hört nichts. Ihr ganzes Leben hat sie mit aller Kraft versucht, so zu sein wie alle anderen. Kommunikation war stets ein Kampf des Lippenlesens – begleitet von einem Gefühl des Versagens. Damit ist es jetzt vorbei. Louisa entscheidet sich gegen ein Hör-Implantat und zieht in ihre erste eigene Wohnung. Dass sie Musik – vor allem HipHop – liebt und Texte schreibt, mag für die anderen ein Widerspruch sein, nicht für sie. Nachwuchsfilmemacherin Katharina Pethke zeichnet in ihrem Abschlussfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln das intime, respektvolle Porträt ihrer „kleinen“ Schwester Louisa und eröffnet eine interessante Perspektive auf den Reichtum der sinnlichen Wahrnehmung.
Eine ungewöhnliche Coming-of-age-Geschichte mit ausgefeilter Bildgestaltung und feinfühligem Dokumentarstil, die auf dem DokLeipzig-Festival mit der „Goldenen Taube“ ausgezeichnet wurde und das Prädikat „besonders wertvoll“ der FBW erhielt. Die neue Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“ präsentiert Filme, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Am Dienstag, 10. September 2013, 22:00 Uhr, geht es weiter mit der TV-Premiere „Utopia Ltd.“. (Text: ZDFkultur)

Die drei Teenager Anton, Jonas und Basti sind die NeoPunk-Band „1000 Robota“. Sie stehen vor der Herausforderung, ihren Weg zwischen Schule und Musikbusiness zu finden. Künstlerische Differenzen mit ihrem Plattenlabel und ein ernüchternder Bandalltag führen bei den Jungs zu Zweifeln und Frust. Gibt es in einer wirtschaftlich ausgerichteten Gesellschaft überhaupt eine Nische für Ideale und eine freie Kunstproduktion? Der Dokumentarfilm „Utopia Ltd.“ begleitet „1000 Robota“ auf ihrer Achterbahnfahrt durch eine erdrückende Kulturindustrie und die eigene Sinn- und Selbstfindung.
Sandra Trostel begleitete die Musiker für ihren Debütfilm drei Jahre lang mit der Kamera. Ihre Vision, womöglich Zeuge von etwas Einzigartigem zu werden, verfolgte sie in absoluter Eigenregie. Ihr Lohn war ein tiefer Einblick in das Innenleben der Teenager und den Kern des Musikbusiness sowie ein echtes und fühlbares Zeitgeist-Porträt. Die neue Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“ präsentiert Filme, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Im Anschluss folgt mit „The Wildest Guy“ eine weitere TV-Premiere der Reihe. (Text: ZDFkultur)

Nach dem Selbstmord seines besten Freundes sieht sich Twentysomething Greg Paulson mit Sinnfragen konfrontiert und beginnt, seinen Alltag als Bohémian und Tellerwäscher mit neuen Augen zu betrachten. Aus dem sozialen Brennpunkt Baltimores, seiner bisherigen Heimatstadt, zieht es ihn in die Einsamkeit der kanadischen Wildnis. Beim Versuch, die Innenwelt seines Protagonisten zu ergründen und wiederzugeben, stößt der Nachwuchsregisseur Sebastian Sorg auf ein sinnliches Merkmal: Gregs Stimme. Im Dialog mit den Bildern rhythmisiert sie den Fluss der erzählerischen Assoziationen – lustvoll, resigniert oder verträumt.
So entsteht das poetisches Bild einer inneren Wildnis. Sebastian Sorg, 1976 in Siegen geboren, studierte nach seinem Magisterstudium (Literatur, Linguistik und Politik) an der Hochschule für Film und Fernsehen München im Bereich Dokumentarfilmregie. Er arbeitet als freier Regisseur in München und unterrichtet als Lehrbeauftragter an der HFF München, in Nürnberg und Toronto. Die neue Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“ präsentiert Filme, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. (Text: ZDFkultur)

Hamdy ist 27, ägyptischer Herkunft und in Deutschland aufgewachsen. Bis vor kurzem saß er – nicht zum ersten Mal – im Gefängnis. Überraschend ist er auf Bewährung freigekommen. Nun will er den lang unterbrochenen Kontakt zu seiner inzwischen neunjährigen Tochter wieder aufnehmen. Ihr hatte er versprochen, sich um sie zu kümmern. Obwohl sie ihn vor allem als „abwesenden“ Vater kennt, glaubt Hamdy an eine Verbundenheit mit ihr. Doch die Dinge in Freiheit entwickelten sich anders als geplant. Eleni Ampelakiotous Film ist eine Reise durch Hamdys Welt, die unserer alltäglichen Welt gleicht, aber wie traumverwandelt wirkt.
Ein faszinierender und befremdlicher Traum, der für Hamdy abrupt endet. Ampelakiotou wurde in Athen geboren und studierte Regie an der dffb in Berlin. Nach ihrem ersten Spielfilm „Finnlandia“ drehte sie zuletzt 2009 im Auftrag von 3sat den Dokumentarfilm „Teenage Response“, der sich auf künstlerische Weise mit der Identität von Jugendlichen auseinandersetzt. Die neue Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“ präsentiert Filme, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Im Anschluss folgt in der Reihe die TV-Premiere „Den Rest kann man seh’n“. (Text: ZDFkultur)

Nach der Karriere als Drogendealer möchte der tätowierte und gepiercte Andy sich ganz seiner Freundin Jenny und dem Schmücken des Weihnachtsbaums in der frisch renovierten Mietwohnung widmen. Für die Zukunft stellt er sich noch Besseres vor, also Haus und Kinder. Vor einem halben Jahr wurde er aus dem Gefängnis entlassen, danach fand er einen Job und im Fitness-Studio die Frau fürs Leben. Sein Kampfhundpärchen sieht Andy als Investition in die Zukunft, es soll für Vermehrung und Wohlstand sorgen. In dezenter Nähe begleitet der junge Filmemacher Leonel Dietsch das Paar während seiner Vorfreude auf eine bürgerliche Existenz, ohne sie mit einem Realitätsabgleich zu verstören oder den Zeigefinger zu erheben.
Leonel Dietsch, 1985 in Bochum geboren, arbeitete am Set verschiedener Filmproduktionen, bevor er an der FU Berlin Philosophie und Filmwissenschaften studierte und erste kurze Dokumentarfilme entwickelte. Von 2009 an studiert er an der Filmakademie Baden-Württemberg Dokumentarfilmregie. „Den Rest kann man seh’n“ ist der letzte Film der ersten Staffel der neuen Dokumentarfilmreihe „Ab 18!“, die Filme präsentiert, die in die Erlebnis- und Gefühlswelt junger Erwachsener von heute eintauchen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. (Text: ZDFkultur)