• Folge 115 (24 Min.)
    Bild: Arte
    In den letzten Jahrzehnten macht die Wirtschaft vor allem eines: Sie wächst. Und das ist ja auch gut. Wir haben tödliche Krankheiten ausgerottet, leben länger und komfortabler. Wir beuten dafür aber auch den Planeten aus. Wächst die Wirtschaft weiter wie bisher, nehmen auch Zerstörung und Ungleichheit zu. Der Umweltökonom Timothée Parrique spricht sich deshalb für eine Abkehr vom Wirtschaftswachstum aus: „Entweder wir entscheiden uns heute für Degrowth oder morgen für den Kollaps.“ Andere halten eine Schrumpfung für vermeidbar – solange wir fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzen und effizienter wirtschaften.
    Laut dem Ökonomen Thomas Döring von der Hochschule Darmstadt könnten wir weiterwachsen, nur grüner. Studien zeigen allerdings, dass grünes Wachstum allein nicht ausreicht, um die Grenzen des Planeten einzuhalten. Es gehe darum, die Wirtschaft so umzugestalten, ohne Arbeitsplätze, unseren Lebensunterhalt und die soziale Sicherheit zu gefährden, sagt die Ökonomin Julia Steinberger von der Universität Lausanne. Damit das funktionieren kann, werden unterschiedliche Maßnahmen diskutiert: Arbeitszeitverkürzung, Maximaleinkommen, Vermögenssteuer. Wie weitreichend die Veränderungen sein sollen, ist umstritten. Ein Ende des Kapitalismus steht zumindest im Raum. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2024arteDeutsche Online-PremiereDi 30.04.2024arte.tv
  • Folge 116 (27 Min.)
    Pflanzen haben eine ganze Reihe von Fähigkeiten, die sie evolutionär unschlagbar machen und mit denen sie uns Menschen und Tieren weit voraus sind. Dank neuer Analysemöglichkeiten konnten Pflanzenforscherinnen neue Anpassungs- und Manipulationsstrategien bei Pflanzen zeigen. Und beweisen, dass Pflanzen zum Beispiel eine Art Gedächtnis haben, sich vergangene Kälteperioden merken oder die Schwerkraft wahrnehmen können. Forschende haben sogar festgestellt, dass Pflanzen Geräusche von sich geben. Tomaten- und Tabakpflanzen etwa können richtig laut werden, wenn sie unter Trockenstress leiden oder man ihnen ihre Stängel abschneidet. Trotz all dieser Fähigkeiten ist wissenschaftlich bewiesen: Pflanzen sind nicht wie wir.
    Sie haben kein zentrales Nervensystem und Gehirn, sind also anders aufgebaut als Mensch und Tier. Aber es gibt Pflanzenforscher, die Pflanzen etwas anders begreifen, ihnen sogar pflanzliche Synapsen und Intelligenz unterstellen. Sie wollen beweisen: Pflanzen haben mehr menschliche Sinne als bisher angenommen, sogar eine Art Gehirn und ein Schmerzempfinden. Die klassische Pflanzenbiologie sieht diese Annäherung kritisch und warnt vor Vermenschlichung. Auch in der Philosophie gibt es kritische Stimmen, die fragen: Wenn Pflanzen auf derselben Stufe stehen wie Mensch und Tier, wie sollen wir dann ethisch und moralisch unterscheiden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2024arte
  • Folge 117 (24 Min.)
    Wir alle kennen das Gefühl, nicht beliebt zu sein. Wenn wir im Sportunterricht als Letztes in ein Team gewählt werden. Wenn alle auf eine Party eingeladen sind – nur wir nicht. Oder wenn wir gefeuert werden. Selbst Internetberühmtheiten mit über einer Million Klicks wie Felix Lobrecht ist das nicht fremd: „Ich habe mich eigentlich in meinem ganzen Leben immer so ein bisschen wie ein Alien gefühlt“, sagt er, „nie so richtig zugehörig.“ Nicht dazuzugehören, unbeliebt zu sein – das tut verdammt weh. Soziale Ausgrenzung aktiviert nämlich dieselben Schmerzsysteme im Gehirn, wie wenn uns jemand körperlich wehtut.
    Und es macht uns krank, wenn wir dauerhaft unbeliebt sind. Nicht immer können wir beeinflussen, ob uns andere mögen oder nicht. Der erste Eindruck spielt eine wichtige Rolle. In Bruchteilen einer Sekunde checken wir Oberflächlichkeiten wie Kleidung, Körpersprache, Mimik, Ethnie, Geschlecht, Stimme und sogar Geruch. Und entscheiden daraufhin: Freund oder Feind? Anderes können wir aber beeinflussen. Die beliebtesten Menschen passen sich gut an, sind hilfsbereit, sie haben oft gute Laune und sind unterhaltsam. Was sonst noch hilft, das erklärt „42 – Die Antwort auf fast alles“ in dieser Folge. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.2024arteDeutsche Online-PremiereMo 06.05.2024arte.tv
  • Folge 118 (29 Min.)
    Was wäre, wenn wir alle gleich mächtig wären? Funktioniert das für hochkomplexe Gesellschaften wie die unsere? Vielleicht ist hier das Prinzip Schach erfolgreicher, weil streng hierarchisch.
    Jeder von uns erfährt Macht – mal subtil, mal massiv negativ. Macht kann Menschen verändern, sie impulsiv und weniger empathisch machen. Manchmal wird man sogar blind vor MachtDas verursacht Konflikte oder sogar Kriege.
    Aber wenn Macht so viele Schattenseiten hat – wäre es da nicht mal an der Zeit, dieses Macht-Korsett abzustreifen? (Text: arte.tv)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 03.05.2024arte.tv
  • Folge 119 (25 Min.)
    Als Kinder haben wir uns doch alle mal vorgestellt, wie wir als Winzlinge die Welt entdecken. Was wäre nicht alles möglich? Auf einer Hummel fliegen, in Pudding baden, mit dem Fallschirm vom Teppich springen. Tatsächlich ist der Gedanke, kleiner zu sein, gar nicht so abwegig. Für Klimawandel und CO2-Ausstoß könnte es sogar enorm von Vorteil sein, sagt Bioethiker Matthew Liao. Quasi die Welt retten, weil wir weniger Ressourcen verbrauchen. Die Technik dafür hätten wir längst, betont der Forscher von der New York University.
    Doch mal angenommen, wir wären wirklich winzig. Wie wäre das denn? Wären wir wirklich kleine Superhelden? Wie etwa die Hornmilbe, das stärkste Tier der Welt. Die kann immerhin 1.200 Mal ihr eigenes Körpergewicht tragen. Könnten wir auch Wände hochlaufen wie Geckos? Oder kennt die Evolution ohnehin nur eine Richtung und wir werden immer größer? Vielleicht gigantisch wie Dinosaurier? Wie sich andere Körpergrößen physikalisch und medizinisch auswirken, damit beschäftigen sich der Biomechaniker Fritz-Olaf Lehmann von der Universität Rostock und der Mediziner Hanns-Christian Gunga von der Charité in Berlin.
    Sie staunen immer wieder aufs Neue, was biologisch alles möglich ist. Entwicklungsgeschichtlich dagegen hätte ein Leben als Winzling einen ganz anderen Weg genommen, glaubt Eva Rosenstock von der Universität Bonn. „Wir hätten es zur Landwirtschaft vielleicht gar nicht gebracht“, sagt die Archäologin. Sie erforscht anhand von Knochen, wie sich unsere Größe entwickelt und wovon das abhängt. Mit verblüffenden Ergebnissen, wie viel wir davon selbst in der Hand haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 10.05.2024arte.tv
  • Folge 120 (29 Min.)
    „Ich werde dir nicht schaden, es sei denn, du schadest mir zuerst.“ Diese Drohung stammt nicht von einem Menschen, sondern von Sydney, einer Künstlichen Intelligenz, mit der man online chatten kann. Und sie richtete sich gegen einen Studenten, der Sydney verärgert hatte, weil er geheime Verhaltensregeln der KI veröffentlichte. Haben wir also ein Computerprogramm, das sich gegen Übergriffe verteidigen will, obwohl kein Programmierer ihm das je befohlen hat? Das Szenario einer verselbstständigten Künstlichen Intelligenz hat schon viele Hollywoodfilme inspiriert.
    Oft endet es im Untergang der Menschheit. Pure Science-Fiction oder sind wir bereits auf dem Weg zu Superintelligenzen, die außer Kontrolle geraten? Die jüngsten KI-Fortschritte beruhen auf künstlichen neuronalen Netzwerken, die Strukturen des menschlichen Gehirns nachahmen. Durch Veränderungen unserer neuronalen Verbindungen sind wir Menschen in der Lage, neue Fähigkeiten und eigene Denkweisen zu entwickeln. KI-Modelle versuchen das zu imitieren und könnten dadurch eines Tages vielleicht genauso eigenständig denken und handeln wie wir, meint der Psychologe und Robotiker Tony Prescott.
    Wichtiges Puzzlestück in der Entwicklung einer selbstständigen KI: ein Roboterkörper! Mit ihm kann die KI eigenständig ihre Umwelt erkunden und lernen, Ziele in ihr zu verfolgen. Nur: Welche sollten das sein? Haben KI-Roboter eigene Bedürfnisse? Die Informatikerin Verena Hafner hat einem Roboter eines einpflanzen können: die Neugier, Neues lernen zu wollen. Ist das der Startschuss für die Entwicklung eigenwilliger Intelligenzen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.06.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 17.05.2024arte.tv
  • Folge 121 (24 Min.)
    Sie sind schuld, dass 60 Prozent der Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sind. Zumindest spielen sie eine entscheidende Rolle. Sie heißen Waschbär, Tigermücke, Grauhörnchen oder Drüsiges Springkraut und sind nur einige der weltweit 37.000 fremden Arten. Sie besiedeln neue Regionen, in denen sie vorher noch nie waren, einige zerstören Ernten, verdrängen andere Spezies, übertragen tödliche Krankheiten und ruinieren komplette Ökosysteme. Diese nennt man dann „invasive Arten“. Die Schwarzmeergrundel zum Beispiel hat Schweizer Fischern die Netze bis auf weiteres leer gefressen.
    Andere bringen Mikroorganismen mit, die gesamte Amphibienpopulationen auslöschen. Wieder andere, wie die Pazifische Auster, standen im Ruf, das Ökosystem der Nordseeküsten zu zerstören. Aber statt zu zerstören, schützen sie nicht nur die Küsten vor dem Anstieg des Meeresspiegels, sondern auch die Miesmuscheln vor ihren Feinden. Viele sehen die Pazifische Auster jetzt eher als eine Bereicherung als eine Gefahr. Das Drüsige Springkraut verbreitet sich rasant und verdrängt andere Arten.
    Es trägt zwar dazu bei, dass Uferböschungen abrutschen, aber andererseits ist es inzwischen ein wichtiger Nahrungslieferant für Bienen. Das Problem ist: Wie und durch welche Kriterien können wir unterscheiden, welche Art wir behalten und welche wir bekämpfen sollten? In dieser Frage ist sich oft auch die Wissenschaft uneinig. Kann man Vor- und Nachteile aufwiegen? Und wenn ja, wie? Die „42“-Folge beleuchtet die Kontroverse um invasive Arten und sucht nach möglichen Lösungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 24.05.2024arte.tv
  • Folge 122 (26 Min.)
    Glück lässt uns nicht nur zufriedener, sondern auch lernfähiger und motivierter werden. Doch die Suche nach Glück ist kompliziert. Und garantiert nicht, dass wir das Glück finden.Die Suche selbst kann uns sogar unglücklich machen. Glück ist vor allem eins: ein Gefühl. Und auch wenn wir immer wieder scheitern: Glücklich werden zu wollen, ist fest in uns verankert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.06.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 31.05.2024arte.tv

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