ARD/SWR W WIE WISSEN SPEZIAL, „Was ist gut an … Sterben?“, Isabel (links) und Corinna (rechts) haben beide ihre Eltern an Krebs verloren. Sie kämpfen dafür, dass Sterbehilfe sich zu einem normalen Lebensende etabliert.
Bild: SWR/Bilderfest
Wir alle müssen sterben – früher oder später. Trotzdem verdrängen wir diese Vorstellung meist und beschäftigen uns nur ungern mit dem Tod. Denn die Tatsache, dass unser Leben endlich ist, macht uns Angst. Aber ist Sterben immer nur negativ? Oder kann der Tod auch etwas Gutes bringen? Der Film „Was ist gut an … Sterben?“ geht dieser Frage nach und stößt dabei auf überraschende und kontroverse Antworten. Astrid ist Mitte 50 und plant ihren Tod. Freiwillig. Astrid wohnt in Amsterdam und hat ein aufregendes Leben geführt. Sie hat als Radiomoderatorin und Model gearbeitet, fürs Fernsehen Musikdokus gemacht und viel von der Welt gesehen. Vor einigen Jahren ist Astrid an Leukämie erkrankt. Sie hat den Krebs mit Chemotherapie bekämpft, doch die Krankheit ist wiedergekommen. Astrid hat beschlossen: So möchte sie nicht weiterleben. Sie will ihren Tod jetzt in die eigenen Hände nehmen und selbstbestimmt sterben. Doch weil ihre Krankheit noch nicht weit
genug fortgeschritten ist, hat Astrid auch in den Niederlanden kein Recht auf Sterbehilfe. Wir begleiten Astrid durch ihre letzten Tage und stellen uns der Frage: Wer entscheidet eigentlich, wann das Leben zu Ende gehen soll und wie gehen wir als Gesellschaft und ganz persönlich mit diesem großen Tabu um? Die Schwestern Isabel und Corinna Krücker haben ihre beiden Eltern an Krebs verloren, erst vor wenigen Monaten hat ihr Vater den Kampf gegen die Krankheit verloren. Sein ausdrücklicher Wunsch nach Sterbehilfe wurde ihm verwehrt, obwohl er bereits todkrank war und unter massiven Einschränkungen und Schmerzen litt. Corinna und Isabel setzen sich jetzt dafür ein, dass niemand mehr so sterben muss wie ihr Vater. Sie wollen erreichen, dass jeder über den eigenen Tod individuell und selbstbestimmt entscheiden darf. Dafür haben sie eine Petition gestartet, die auf die Notwendigkeit einer neuen gesetzlichen Regelung in Deutschland aufmerksam macht. (Text: ARD)
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