Vergissmeinnicht Staffel 1, Folge 19: Alexandros Panagoulis, Unangepasster
Staffel 1, Folge 19
19. Alexandros Panagoulis, Unangepasster
Staffel 1, Folge 19
Er hatte ganz allein gegen die Militärdiktatur gekämpft und danach im Gefängnis über Jahre unbeirrt jede Folter ertragen. Wieder frei, blieb er auch als Abgeordneter seinem Ideal treu: Alexandros oder kurz Alekos Panagoulis, der „Unbezwingbare“ ein Rebell und Einzelkämpfer. Alekos Panagoulis kam am 2. Juli 1939 bei Athen zur Welt. Sein Vater war Offizier in der Armee von König Georg II., einem Monarchen, der Griechenland nicht wirklich regierte. Das Land war längst eine Republik. 1939 begann der Zweite Weltkrieg, und von 1941 an stand das Land unter deutscher Besatzung. Damit begann für das griechische Volk eine lange Leidenszeit. Die Kindheitserinnerungen von Alexandros waren von Krieg geprägt und von der Hungersnot in Griechenland nach dem Krieg. 1960 begann Alexandros ein Ingenieurstudium und schloss sich als überzeugter Demokrat der Jugendorganisation der
Zentrumsunion an. Die Jugend der Zentrumsunion bildete damals die kämpferische demokratische Avantgarde. Sie kämpfte für „Brot, Bildung und Freiheit.“ Der militante, rebellische Student Alexandros wurde 1966 für mehr als zwei Jahre zum Wehrdienst eingezogen. Doch die Obristen in Athen fürchten einen Sieg der Linken bei den nächsten Wahlen und beschlossen am 21. April 1967 einen Staatsstreich. Panzer besetzten die Hauptstadt, und Oberst Papadopoulos ging mit grausamer Härte vor. Einige Demonstranten wurden erschlagen und viele festgenommen. Es war der Beginn einer Diktatur. Panagoulis wollte nicht Soldat eines Regimes sein, das sein Volk unterdrückt. Schon im Mai 1967 desertierte Alexandros, womit er die Todesstrafe riskierte. Er hatte nur ein Ziel vor Augen: die Ermordung von Oberst Papadopoulos, doch sein Attentat gegen den Diktator im Jahr 1968 misslang. (Text: arte)