Unterwegs in Amerika Folge 5: Von Mississippi nach Florida
Folge 5
5. Von Mississippi nach Florida
Folge 5 (45 Min.)
Der Mississippi – sagenumwoben, oft beschrieben und besungen, aber auch Sinnbild für die größte Schande Amerikas: Sklaverei und Rassismus. In Selma, Alabama, sind Rose und Hank Sanders in die Fußstapfen von Martin Luther King getreten und setzen dessen Kampf für die Gleichheit aller Bürger fort. Offener Rassismus ist zwar nicht mehr opportun, dennoch gibt es viele Ressentiments gegen Schwarze. Ihr größtes Problem: die schlechten Bildungschancen. Über das von „Katrina“ schwer gebeutelte New Orleans geht es nach Florida, den Sonnenscheinstaat. Laurie und Joseph Braga leben in Seaside in einem der pastellfarbenen Häuser, die hinter weißen Lattenzäunen stehen und an den ebenfalls weißen Strand am Rande des smaragdgrünen Meeres grenzen. Sie erzählen von der Entstehungsgeschichte
dieser idealtypischen Stadt und was aus der einstigen romantischen Idee geworden ist. Florida ist das Altersheim der USA. Hauptsächlich weiße Amerikaner suchen hier sonnigen Müßiggang im letzten Teil des Lebens. In Fort Lauderdale trifft die Filmautorin Petra Haffter die 81-jährige Evelyn Gross-Brein auf dem Weg zum Tanztee. Im Kofferraum ihres Wagens: zwei Reisetaschen voller Kondome. Evelyn gehört zu einer mobilen Einsatzgruppe von vierzig Pensionären, die über HIV bei Senioren aufklären will. Sex im Alter ist für sie kein Tabu. Am Schluss geht es in die Everglades, das Sumpfgebiet, das den südlichen Teil Floridas mit Trinkwasser versorgt. Doch den Everglades geht das Wasser aus. In Cape Canaveral, der Startrampe in die Unendlichkeit, scheinen die Probleme der Everglades klein. (Text: hr)