Folge 119

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    Im Film wie im Leben ist es immer wieder gut, zweimal hinzuschauen, sich überraschen zu lassen und neue Blickwinkel zu entdecken. Kurzfilme aller Genres – Fantasy, Science Fiction, Komödie, Slapstick, Animation – können das bestens schaffen. Sie geben die Möglichkeit für Experimente und sind zugleich Visitenkarten für Regisseure, zunächst ohne größeren finanziellen Druck. Und natürlich tun sie dabei das, was Filme wunderbar können: Sie berühren und unterhalten uns. unicato zeigt vier ausgewählte Kurzspielfilme und spricht mit dem Leipziger Regisseur Marco Gadge über seinen Werdegang und seine aktuellen Projekte.
    Marco Gadge arbeitete zunächst als Schlosser und Baggerfahrer, kam dann mit Film und Fernsehen in Berührung und fand seinen Einstieg in die Produktion. Seither hat er erfolgreich eigene Kurzfilme realisiert, die auf mehr als 150 internationalen Festivals liefen und zahlreiche Preise gewannen. Allein sein Film „Er und Sie“ wurde mehr als 30 Mal ausgezeichnet. In „Er und Sie“ ist der Protagonist Thomas auf dem Weg in ein Leben, in dem es nur noch ihn und seine Freundin gibt.
    Doch der Traum zerplatzt wie eine Seifenblase, als sich diese von ihm trennt. So trifft er an einer einsamen Raststätte auf Annemarie. Thomas berichtet der skurrilen Dame von seiner zerstörten Beziehung und muss erkennen, dass egal was passiert, und sei es noch so dunkel und böse, es immer einen Grund gibt, ins Leben zu springen. Ein anderes gutes Beispiel für eine ungewöhnliche Kurzfilmgeschichte ist Marvin Meiendreschs „Die Behandlung“. Erzählt wird über den isolierten Patienten Linus.
    Er leidet unter einer Routine, die aus Mahlzeiten, Sport, einschläfernder Musik, störendem Rauch sowie Untersuchungen durch seine einzige Bezugsperson Frau Dr. Frei besteht. Eines Tages bemerkt Linus, dass die massive Tür zu seinem Zimmer offen gelassen wurde und
    nutzt die Gelegenheit zur Flucht. Die neuen Eindrücke lassen ihn zweifeln, ob er wirklich der ist, für den er sich hält. Marvin Meiendresch ist ein Berliner Filmschaffender, der nach Praxiserfahrungen und einer kulturwissenschaftlichen Bachelorarbeit zur Heldenreise in deutschen Roadmovies die Kaskeline Filmakademie Berlin mit dem Abschlussfilm „Die Behandlung“ absolvierte.
    Im Kurzspielfilm „Schmock“ finden wir uns in einem jüdischen Lokal in München. Eine äußerst attraktive Dame und ein Attentäter spielen eine Rolle, die Dame entpuppt sich mehrfach und der vermeidliche Attentäter hat einen Zwillingsbruder. Für den Film bekam der Münchner Schauspieler und Filmemacher Michel Guillaume den Haupt- und den Regieförderpreis der Murnau-Stiftung. Es war seine erste Regiearbeit, er schrieb auch das Drehbuch und produzierte den Film.
    Gedreht wurde auf 35mm-Film. Seit 1993 ist Guillaume einer der Hauptdarsteller der ZDF-Krimiserie „SOKO 5113“. Der vierte Film, „Berlin Troika“, führt uns zurück in die Ära des Kalten Krieges. Zwischen dem Ego-Gehabe der Vertreter zweier Supermächte und der Gefahr eines Krieges steht der Dolmetscher. Auf dem Höhepunkt des eskalierenden Krisengipfels bricht der Dolmetscher Gregor Hansen plötzlich zusammen. Der junge Diplomat Konrad Gelb wird kurzfristig als Ersatzdolmetscher rekrutiert.
    Allein in seinen Händen liegt nun quasi das Schicksal der Welt. Andrej Gontcharov heißt der Regisseur. Auf frühe Erfolge bei Nachwuchs-Filmwettbewerben folgten filmbezogene Tätigkeiten und Regieaufträge für Werbekunden. Andrej Gontcharov studiert derzeit Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, wo auch „Berlin Troika“ entstand. Der Film ist übrigens nur halb-fiktional. Gontcharovs Vater war tatsächlich Diplomat und Dolmetscher im Kalten Krieg und hat ihn zu diesem Film inspiriert. Weitere Infos auf facebook.com/​unicato.mdr sowie mdr.de/​unicato (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.11.2016MDR

Sendetermine

Do 10.11.2016
00:20–01:20
00:20–
NEU

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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