7 Folgen
1. Lawinenhunde am Arlberg
Folge 1 (26 Min.)Lech am Arlberg, heute ein mondäner Skiort, früher eine Region, in der die Menschen den Elementen trotzten und auch der Hunger nicht unbekannt war. Hier ist Christian Wolfs Familie seit Generationen zu Hause. Christian Wolf ist ein Mann mit vielen Talenten: Der 41-Jährige arbeitet als Pensionswirt, ist Schneeräummeister der Gemeinde Lech und betreibt im letzten Winkel seines Heimattals ein Einpersonen-Sägewerk. Seine große Leidenschaft aber ist die Hundestaffel und sein dreijähriger belgischer Schäferhund Roy. Mit zehn Wochen kam Roy als Welpe zu den Wolfs. Damals begann Christian mit Roys Ausbildung zum Lawinensuchhund, mehr als 450 gemeinsame Trainingsstunden kommen seither jedes Jahr zusammen.
Beide müssen bereit sein für den Ernstfall in einer besonders lawinengefährdeten Region: Jedes Jahr rückt die Hundestaffel der Bergwacht mehrfach aus, um Verschüttete zu bergen. Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit – den in einer Lawine Verschütteten bleiben selten mehr als 15 Minuten. Danach sinken ihre Überlebenschancen rapide. Anfang Januar treffen sich alle Talschaften aus Vorarlberg im großen Walsertal zur Lawinenwoche. Unter schwierigsten Bedingungen wird der Ernstfall simuliert; Testpersonen werden eingegraben, das Retten von verschütteten Lawinenopfern trainiert.
Schäferhund Roy bewirbt sich für die höchstmögliche Lizenz der dritten Kategorie: Wenn er besteht, wäre er bereit für den verantwortlichen Einsatz auf einer Lawine. Bei seinen Einsätzen stellt sich für Christian jedes Mal aufs Neue die Herausforderung, alle Informationen zum Unfallgeschehen blitzschnell aufzunehmen, Schneeverhältnisse und Windrichtung richtig einzuschätzen. Nur dann kann er seinen Hund richtig ausrichten. Christians Entscheidungen bestimmen maßgeblich mit über Leben und Tod der Verschütteten – eine riesige Verantwortung, aber auch ein erhebendes Gefühl, wenn die Hundestaffel erfolgreich ist.
Sollte Roy nach 25 bis 30 Minuten intensiver Suche keinen Erfolg haben, muss Christian unterbrechen und einen anderen Hund aufs Lawinenfeld schicken. Roy würde sich sonst zu sehr verausgaben und an hohem Fieber erkranken. Wie real die Gefahr ist, mit der sie im Hochgebirge leben müssen, hat Christian nur eine Woche zuvor schmerzlich erfahren müssen. Einer seiner Mitstreiter, ein erfahrener Hundeführer aus dem Montafon, wurde unter einer Lawine verschüttet.
Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Zurück in Lech dann der abschließende Höhepunkt der winterlichen Trainingseinheiten: Mit dem Hubschrauber fliegen Schäferhund Roy und Christian aufs Lawinenfeld. Eingeklinkt in ein 20 Meter langes Sicherungsseil schweben Christian und Roy bei gefühlten minus 30 Grad Celsius außen am Helikopter hängend ins Zielgebiet. Christian weiß: Ohne den Hubschrauber hätten die Lawinenretter im Hochgebirge oftmals keine Chance. Für Roy aber ist die dröhnende Geräuschkulisse eine große zusätzliche Belastung. Es wird sich zeigen, ob der junge Schäferhund auch dieser Herausforderung schon gewachsen ist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.12.2007 arte 2. Der Steppenreiter
Folge 2 (26 Min.)Im Kaposmérö-Tal, westlich von Kaposvár, lebt der 46-jährige Lajos Kassai. Sanfte Hügel und verstreute Laubbäume in einem weiten, abgeschiedenen Tal, in dem die 14 Wildpferde des modernen Steppenreiters in Freiheit grasen. Im Zentrum des Tals steht eine vor 160 Jahren in Kasachstan gebaute Jurte, in der Kassai seine Gäste empfängt. Vor 20 Jahren hatte Lajos Kassai einen Traum: Er wollte der Spur seiner Ahnen folgen und einen Bogen bauen, wie ihn die Magyaren, seine legendären ungarischen Vorfahren im neunten Jahrhundert bei ihren Beutezügen durch Mitteleuropa benutzten.
Die Aufzeichnungen waren spärlich, nur archäologische Funde gaben vereinzelte Hinweise. Nach Jahren intensiver Recherche aber war es soweit: In der eigenen Werkstatt baute Kassai mit modernsten Materialien seinen ersten Steppenreiterbogen. Schnell sprach sich herum, wie nah Kassai dem historischen Original gekommen war. Mittlerweile arbeiten sechs Mitarbeiter in seiner Bogenmanufaktur in Kaposmérö. Irgendwann kam dann der Moment, an dem Kassai seine Bögen auch ausprobieren wollte. Es gab nur ein Problem: Er konnte nicht reiten. Der Bogenbauer versuchte es mit den verschiedensten Lehrern und Schulen, aber er fand nirgends das, was er suchte: einen natürlichen Zugang zum Pferd, wie er für seine Vorfahren, die Magyaren, ganz selbstverständlich war.
Kassai beschloss, sich die notwendigen Techniken selbst beizubringen. Pferd und Reiter müssen einander blind vertrauen und vollkommen miteinander im Einklang sein, da der Reiter beim Bogenschießen freihändig ist und keine Möglichkeit hat, die Zügel zu halten. Unzählige Stürze und Knochenbrüche später ist Kassai heute der unumstritten beste berittene Bogenschütze der Welt.
Aus vollem Galopp zieht er wie ein menschliches Maschinengewehr seine Pfeile aus dem Köcher – 500 Schüsse pro Trainingseinheit. Kassai erfüllt den Lebensstil der Steppenreiter wieder mit Leben. Diesen will er jetzt weitergeben, an eine wachsende Schar von Schülern, die ins verwunschene Tal des „Meisters“ pilgern, das er nach dem Ende des Kommunismus 1990 ganz offiziell gekauft hat. Bis zu 500 Neugierige aus Ungarn, Österreich, Bulgarien, der Slowakei und Deutschland kommen zu den „Offenen Samstagen“ an jedem Ersten eines Monats ins Kaposmérö-Tal. In magyarischen Gewändern zelebriert Kassai mit ausgewählten Meisterschülern ein farbenfrohes Spektakel.
Am Ende des Wochenendes kehrt dann wieder Ruhe ein in Kaposmérö. Ein letztes Mal versammeln sich Meister und Schüler und lassen den offenen Tag gemeinsam Revue passieren. Seinen Schülern den Weg zu weisen, ihnen das notwendige Wissen und die Technik mitzugeben auf ihrem ganz persönlichen Weg zum berittenen Bogenschützen, das ist die Herausforderung, vor der Kassai jetzt steht. Aber ein offener Samstag pro Monat ist genug. Dann braucht der Steppenreiter wieder Zeit für sich, alleine mit seinen Pferden in seinem Tal. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.12.2007 arte 3. Künstliche Meereswelten in Lissabon
Folge 3 (26 Min.)Ana Almeida ist Meeresbiologin. Die 26-Jährige ist in Lissabon geboren und aufgewachsen. Ihr Arbeitsplatz ragt auf einer Insel inmitten eines künstlich angelegten Wasserbeckens in den Himmel der portugiesischen Hauptstadt: ein mit mehr als fünf Millionen Liter Wasser gefüllter Riesentank, Herzstück des im Rahmen der Expo 1998 gebauten Oceanários. Für Ana ein Symbol für den „globalen Ozean“, aber auch für das moderne Portugal, das seinen Platz in Europa wieder gefunden hat. Alle Meere sind miteinander verbunden, das ist die Grundidee des Oceanários.
Entworfen vom amerikanischen Stararchitekten Peter Chermayeff, gruppieren sich um das Hauptbecken herum vier weitere Aquarien, die das natürliche Habitat des Nordatlantiks, des Pazifiks, der Antarktis und des Indischen Ozeans veranschaulichen. Ana ist Teil eines ungewöhnlich jungen Teams. Kaum einer der Meeresbiologen im Oceanário ist älter als 35 Jahre. Die Arbeitstage sind lang, verteilt auf verschiedene Schichten. Auch ihren Lebensgefährten Jorge Carmo hat sie im Oceanário kennengelernt. Wie Ana ist er Meeresbiologe.
Die Dinge nicht zu vermischen, zu Hause keine Arbeitskollegen und bei der Arbeit kein Pärchen zu sein, das mussten Ana und Jorge erst lernen. Für beide eine tägliche Herausforderung, die nicht dadurch leichter wird, dass sie nur jedes zweite Wochenende gemeinsam verbringen können. Ana und Jorge haben früh berufliche Verantwortung übernommen. Ana leitet das Wissenschaftlerteam des Atlantiks, Jorge ist zuständig für den Indischen Ozean. Da bleibt wenig Zeit, die frisch bezogene 40 Quadratmeter-Wohnung in der Lissabonner Altstadt gemeinsam einzurichten.
Aber Tiere kennen eben kein Wochenende und keinen Feiertag, auch nicht in Lissabon. Das Oceanário hat 364 Tage im Jahr geöffnet, nur am ersten Weihnachtstag ist es geschlossen. Neben der wissenschaftlichen Herausforderung ist der Job im Oceanário auch echte Knochenarbeit. Mit dem Hochdruckreiniger reinigen Ana und Jorge jeden Morgen ihre Aquarien. Nachmittags tauchen sie mit einem Unterwasserstaubsauger ab in die künstlichen Weltmeere. Dazwischen müssen Futter und Medikamente zubereitet werden, frisch gelegte Rocheneier für die Kollegen aus der Quarantäneabteilung gesammelt werden und außerdem verlangen die Besucher regelmäßig Auskünfte aus erster Hand.
Mehr als 900.000 Besucher kommen jährlich und schauen durch 30 Zentimeter dicke Plexiglasscheiben auf gewaltige Fischschwärme. Mittendrin Haie, Muränen, Rochen und Barrakudas. Nicht wenige stehen wie der prähistorisch anmutende Mondfisch auf der Liste der gefährdeten Arten. Die Menschen für die bedrohte Vielfalt der Natur unter Wasser zu sensibilisieren, das ist erklärtes Ziel von Ana und Jorge und die Botschaft des Oceanários. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.12.2007 arte 4. Ein Hauch von Himalaya in den Alpen
Folge 4 (26 Min.)Die Grunzlaute von 50 Yaks und das asiatische Geläut ihrer Glocken verbreiten einen Hauch von Himalaja – der Ort des Geschehens ist jedoch das Dorf Embd in der Schweiz. Auf der Rothflu Alp des gebürtigen Schweizers Daniel Wismer geht es mit seinen 50 Yaks ganz anders zu, als man es auf einem Bauernhof nicht weit von Zermatt entfernt erwarten würde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 27.12.2007 arte 5. Der Reiter und der wilde Stier
Folge 5 (26 Min.)Die Tradition des Stierkampfes zu Pferd, dem „Rejoneo“, reicht weit bis ins 17. Jahrhundert zurück und erlebt seit Mitte der 90er Jahre einen Boom. Wo immer „Rejoneadores“ auftreten, sind die Arenen ausverkauft, ganz gleich ob in Spanien, Portugal oder Südfrankreich. Star der Arena ist vor allem einer – Pablo Hermoso de Mendoza, der auch den spanischen König Juan Carlos zu seinen zahlreichen Bewunderern zählen kann. Hermoso ist ein Virtuose auf dem Pferderücken, doch liegen auch lange Jahre harten Trainings hinter ihm. Schließlich erfordert der „Rejoneo“ mehr als bloße Technik: Der Schlüssel liegt in einem intensiven Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Tagtäglich verbringt Pablo Hermoso zahlreiche Stunden mit seinen Pferden auf seiner Farm in der nordspanischen Region Navarra. Erst durch das enge Zusammenleben von Reiter und Pferd entsteht ein Vertrauensverhältnis, das unabdingbar für die gefährlichen Situationen in der Arena ist. Denn dort versucht der Reiter immer wieder ganz dicht an den Stier heranzukommen, um seinen Widerhaken im Rücken des Stieres zu platzieren. Dabei ist er auf die blitzschnellen und gleichzeitig unberechenbaren Ausweichmanöver des Pferdes angewiesen. Am Ende eines jeden Stierkampfes, ob mit oder ohne Pferd, steht der Tod des Stieres – so will es das Reglement. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.12.2007 arte 6. Pferde in Öl – der polnische Maler Maciej Falkiewicz
Folge 6 (26 Min.)In der Reihe „Tierische Leidenschaften“ spielen Protagonisten mit einer Affinität zu Tieren die Hauptrolle. Landschaften und Orte bekommen eine neue Bedeutung durch Menschen, die dort mit ihren Tieren leben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.06.2008 arte 7. Das Rennen der Ziegen, Wettstreit auf Tobago
Folge 7 (45 Min.)Ungeduldig zerrt Cerlon Sieley an der Leine. Superjet möchte nicht ins Wasser. Die Ziege ist es nicht gewohnt, im Meer zu baden, sie ist wasserscheu. Doch das gehört dazu für die Rennziegen von Tobago und jene, die es werden sollen. Superjet und Cerlon müssen sich in den nächsten Wochen kennenlernen, denn demnächst werden sie am großen Ziegenrennen in Buccoo teilnehmen als symbiotische Laufpartner. Akeem Holder hingegen trainiert wie gewohnt professionell direkt im Stadion. Erst allein, dann mit seiner Ziege Obama: verschiedene Lauf- und Rennübungen auf dem Rennrasen.
Er ist einer der großen Ziegenrenn-Stars und hat mit Obama schon viele Siege davongetragen. Auf der Karibikinsel Tobago, dort wo der Legende nach Daniel Defoes berühmtester Schiffbrüchiger der Weltliteratur – Robinson Crusoe – ums Überleben kämpfte, spielen einfache Ziegen seit 90 Jahren eine große Rolle: Das Fischerdorf Buccoo ist mit seinem eigenen Ziegen-Stadion zum großen Austragungsort geworden, bei dem einfache Hausziegen und ihre Jockeys die Hauptrolle spielen.
Im Duo laufen sie gegen andere Teams um die Wette und verwandeln Tobago zu einem weltweit einmaligen sportlichen Ereignisort. ARTE begleitet verschiedene Ziegenbesitzer, Trainer und Ziegenjockeys in den Wochen vor dem großen Rennen. Die Dokumentation zeigt das „echte“ Tobago abseits des großen Kreuzfahrt-Tourismus. Es geht um Ruhm und Ehre der karibischen Bevölkerung – und um die Ziegen und Menschen, die eine Tradition zu einer Attraktion gemacht haben, aus der viele Inselbewohner ihre Identität ziehen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.06.2016 arte
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