Ob Streit um Hartz IV oder die Vermögenssteuer, ob Angst vor Abstieg, Armut oder Ausländern: 30 Jahre nach dem Mauerfall präsentieren sich die Deutschen als eine gespaltene Nation, und die Bruchkante verläuft dabei zwischen „Oben und unten“, so der Befund des stellvertretenden BILD-Chefredakteurs Nikolaus Blome. Zusammen mit seinem Journalistenkollegen Jakob Augstein hat er eine Streitschrift verfasst. Die Unzufriedenheit der Abgehängten und Vergessenen im Land sei nicht mehr zu überhören und präge längst den Ton der öffentlichen
Debatte, schreibt er darin. Blome findet: „Sozial gerecht kann Deutschland nur bleiben, wenn dabei auch geklärt wird: Was ist deutsch? Wer ist deutsch? Und wer nicht?“ Im „Talk aus Berlin“ spricht Nikolaus Blome darüber, wieso er die Ängste der Deutschen oft für irreal hält und warum er persönlich einen „starken Staat“ bevorzugen würde. Außerdem erklärt er Jörg Thadeusz, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den letzten Metern ihrer Amtszeit noch der große Wurf gelingen könnte, die Gesellschaft zu befrieden. (Text: rbb)