Stadt – Land: Wie geht’s besser? Folge 2: Hochgezüchtete Stadt – Ausgelaugtes Land: Wie geht Landwirtschaft besser?
Folge 2
Hochgezüchtete Stadt – Ausgelaugtes Land: Wie geht Landwirtschaft besser?
Folge 2
Wir produzieren Nahrungsmittel vor allem auf dem Land – und wir essen sie dann massenhaft in der Stadt. Lässt sich das ändern? Über die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt – und das so intensiv, dass Klimawandel und Artensterben vorangetrieben werden. Insekten verschwinden, Vogelarten landen auf der Roten Liste, Böden werden ausgelaugt. Müssen wir die Nahrungsmittelproduktion in die Stadt verlagern und so die ländlichen Räume entlasten? Oder ist eine Umstrukturierung der Landwirtschaft hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft der richtige Weg? Agrarökonom Prof. Sebastian Lakner setzt sich für einen Umbau der Landwirtschaft ein. Fördergeld aus der EU soll künftig verstärkt an Umweltschutzmaßnahmen der Bauern gekoppelt, der Ökolandbau
ausgebaut werden. Schon heute experimentieren junge, umweltbewusste Landwirte und Landwirtinnen mit neuen Modellen: Direktvermarktung über Hofläden, Onlineshops oder Crowdfarming. Sie suchen die Nähe zu Verbrauchern, die Wert auf Ökologie und Nachhaltigkeit legen. Das reicht alles nicht, so der Transformationsforscher Prof. Oliver Stengel. Er fordert einen radikalen Umbau der Agrar-Produktion, weg vom Land, rein in die Städte der Zukunft. Dort könnte man Obst und Gemüse verbrauchernah in vertikalen Hochhausfarmen anbauen und Fleisch, Speiseöl oder Kartoffelstärke in technischen Bioreaktoren erzeugen. Das spart Platz und Ressourcen. Die Natur könnte sich auf diese Weise erholen und wieder zur Wildnis werden. Stadtwirtschaft oder Landwirtschaft – wie soll die Zukunft aussehen? (Text: ARD)
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