2018/2019, Folge 233–249

  • Folge 233
    André Heller bezeichnet sich selbst nicht als Künstler, er sieht sich eher als einen guter Zuhörer. Doch der Wiener hat viele Talente: Chansonnier, Autor, Kulturmanager … bekannt geworden ist er mit Shows wie „Afrika, Afrika“ oder „Flic Flac“, die durch ganz Europa reisten. Weniger bekannt ist sein Faible für Gärten. Nach dem Giardino Botanico in Gardone am Gardasee hat er 2016 auch in der Nähe von Marrakech ein kleines Paradies geschaffen, den Garten „Anima“, wo er Berber als Gärtner beschäftigt und sich auch mit Besuchern aus aller Welt unterhält. André Heller liebt es, mit Menschen zu sprechen, ihnen Zeit zu lassen für ihre interessanten Geschichten. Beim ORF hat er die Sendung „Menschenkinder“ und für „Square“ machte er einen Film über Rigoberta Menchu aus Guatemala, eine Quiché-Maya.
    Die Menschenrechtlerin war 1992 die jüngste Friedensnobelpreisträgerin. Aufgewachsen während des guatemaltekischen Bürgerkriegs hat Rigoberta Menchu viele Menschenrechtsverletzungen selbst erlebt. Sie trat wie ihr Vater und Bruder dem Komitee für Bauerneinheit, CUC, bei. Sie rief die Bauern auf, sich gegen die Unterdrückung der Militärdiktatur zu wehren. Nach ihrer Flucht nach Mexico setzte sie sich dort für die indogenen Völker ein. 2007 kandidierte sie sogar für das guatemaltekische Präsidentenamt. André Heller zeichnet für „Square“ das Portrait einer Frau, die schon jung Vater, Mutter und Bruder verlor und die sich konsequent für andere Menschen einsetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.08.2018arte
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 01.09.2018 angekündigt
  • Folge 234
    Zum vorherrschenden, traditionellen Modell sind mehr und mehr alleinerziehende und homosexuelle Familien hinzugekommen. Trotz dieser Veränderungen bleibt die traditionelle Mutter, Vater, Kinder-Familie in Werbung, Literatur und Film der Superstar unter den Lebensgemeinschaften. Doch heute ist der Familienkreis selten ein bleibender Kern, sondern ein sich entwickelndes Ganzes, das stets bis zur nächsten Umstrukturierung zu funktionieren scheint. Ist heute das Ideal der Familie der sichere Hafen gegen die Härten der Welt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.09.2018arte
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 08.09.2018 angekündigt
  • Folge 235 (26 Min.)
    Callista ist 24 und lebt in Paris. In einer Partynacht stürzt sie sich im Rausch aus dem Fenster des vierten Stocks … Sie überlebt querschnittsgelähmt und kämpft jahrelang darum, wieder laufen zu können.Fünf Jahre später: Callista ist 29 und lebt in Poitiers, wo sie Sprachwissenschaft studiert und sich um sudanesische Flüchtlinge kümmert. Der Unfall, so sagt sie, habe „ihrem Leben einen Sinn gegeben“ – den, anderen zu helfen. Callista feiert noch immer gerne, hat aber gelernt, ihre Impulsivität unter Kontrolle zu halten. Laurence Ferreira Barbosa zeigt, wie ein tragisches Ereignis das Leben ihrer Protagonistin erschütterte, und wie diese durch ihre ungebrochene Lebensfreude zur Heldin wurde. Aus Sicht der Gegenwart erzählt, erscheinen die Prüfungen der Vergangenheit in ganz neuem Licht … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.09.2018arte
  • Folge 236
    Schmerz ist stets eine individuelle Erfahrung, doch Schmerzen nehmen nicht in allen Gesellschaften einen identischen Platz ein. Im 21. Jahrhundert machen Schmerzen 50 Prozent der Krankenhausbesuche aus.Zwei von zehn Menschen auf der Welt haben Zugang zu Schmerzmitteln. In Afrika und in Schwellenländern wird neben der Rolle der Schmerzen im Glauben auch der Mangel an Mitteln, Schmerzen zu lindern, angeprangert. In reichen Ländern wie den Vereinigten Staaten oder Kanada ist der Medikamentenmissbrauch ein ernstes gesellschaftliches Gesundheitsproblem. Viele westliche Ärzte kommen darum auch wieder zu den Ursprüngen des Schmerzes zurück, diskutieren die Notwendigkeit und die Funktion von Schmerzen bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Müssen Schmerzen darum wieder ertragen werden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.09.2018arte
  • Folge 237
    Eine Frau mit Stimme, Power und Reiselust, das ist Anastasia Postnikova. Sie lebt in Sankt Petersburg und ist die Sängerin der Frauenband Iva Nova. Wenn sie nicht gerade durch Russland oder Europa tourt, findet man Anastasia im Tonstudio, wo sie auch gerne solo ihre eigenen Lieder am Klavier einspielt. Für „Square“ nahm sich Anastasia Zeit, einen Film über eine Frau mit einer ganz besonderen Leidenschaft zu machen: Svetlana fährt in entlegene, russische Dörfer, um dort in alten, verlassenen Holzhäusern nach zurückgebliebenen Objekten aus vorsowjetischer Zeit zu suchen: Möbel, Geräte für Haus und Garten, allesamt aus Holz, handgeschnitzt.
    Manchmal findet sie auch einen Liebesbrief oder alte Schulzeugnisse. Eine nicht ganz ungefährliche Passion, denn viele Häuser auf dem Land sind einsturzgefährdet. Svetlana, die Schatzsammlerin, träumt von einem Museum, das sie in einem Holzhaus 600 Kilometer nördlich von Sankt Petersburg am Fluss Swir eröffnen möchte, um den Objekten eine neue Heimat zu geben. Ein Film mit viel Poesie, Waldgeistern und einer von Anastasia selbst komponierten Musik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.09.2018arte
  • Folge 238
    Während seiner Kampagne schockierte Donald Trump die Welt mit sexistischen und fremdenfeindlichen Beleidigungen. Mit seinen Tweets sorgt er für permanente Skandale.Auch weniger namhafte Internetnutzer benutzen Beleidigungen ständig als Mittel, um Aufmerksamkeit zu generieren. Das haben auch Populisten gelernt, die mit Hass die sogenannten Eliten angreifen. Beleidigung hat immer existiert, aber ihre Ausweitung auf die Politik ist für die Demokratie gefährlich. Der junge Dichter und Philosoph Jan Skudlarek warnt, dass wir in die „Ära des Fuck You“ eingetreten sind. Die Philosophin Julienne Flory sieht in Beleidigungen eine Interaktion und manchmal sogar ein Mittel des Kampfes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.10.2018arte
  • Folge 239 (26 Min.)
    Vom Generalsekretär der Gewerkschaft CGT kennt man die Überzeugungen, die Motzereien und den Schnautzer. Aber wer versteckt sich hinter dieser öffentlichen Person?Yvan Le Bolloc’h ist mit seinem Gewerkschaftskollegen Philippe Martinez befreundet und teilt seit Jahren dessen Engagement. Er durfte ihn während des Konflikts bei der französischen Bahn SNCF begleiten. Durch die Vertrautheit der beiden Männern entstand nach und nach ein intimes Porträt, das den Alltag des unermüdlich-kämpfenden Gewerkschaftsführers zeigt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.10.2018arte
  • Folge 240
    Es ist ein jahrhundertealter Streit, der mit der aktuellen feministischen Welle weitergeht: die männliche Dominanz in der Sprache.Beispiel Schule: In Frankreichs Schulen zementieren bereits in den ersten Schuljahren Grammatik und Rechtschreibung die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Dabei existieren manche Regeln erst seit dem 19. Jahrhundert. Im Deutschen herrscht das Männliche nicht über das Weibliche. Es treten aber andere Merkwürdigkeiten auf: Die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen heißt „Deutsche Fußballmannschaft der Frauen“, weil das Wort Team mit dem Präfix „man“ aufgebaut ist. Die Idee, Sprachen herrschaftsfreier zu gestalten, existiert. In der Debatte zwischen Befürwortern und Gegnern für und gegen neue Regeln geht es den Beteiligten nicht nur um ein Abbild sich ändernder gesellschaftlicher Verhältnisse im Duden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.10.2018arte
  • Folge 241
    Deutsche TV-PremiereFr 26.10.2018arte
  • Folge 242
    Die Forschung im Bereich Gentechnik und deren Anwendung sind eine Revolution für die Medizin. Werden diese Ergebnisse jahrelanger Arbeit auch auf die Landwirtschaft angewandt?Davon gehen Forscher aus, die im Bereich Evolutionsbiologie arbeiten. Sie sagen, dass die Zeiten gefährlicher Genmanipulationen vorbei sind. Heute braucht es neue Mittel, um beispielsweise Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen. Technologie soll helfen, gegen Trockenheit und Hunger anzukämpfen. Wird Künstliche Intelligenz die Zukunft der Landwirtschaft bestimmen? Bereits heute werden Algorithmen der Künstlichen Intelligenz auf Bauernhöfen genutzt, um Bio-Milch zu produzieren. Mit der Intensivlandwirtschaft sind allerdings Böden bereits ausgelaugt. Darum argumentieren andere Experten für ein Zurück zu den Wurzeln. Denn die Natur müsse respektiert werden und sei kein Labor für riskante Ergebnisse der Forschung. Mutter Erde ein Schlachtfeld für eine Debatte über Moderne oder Rückzug in die Vergangenheit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.11.2018arte
  • Folge 243
    Bedroht Transparenz die Freiheit und Rechte der Bürger? In Zeiten der Digitalisierung sind Geheimnisse suspekt. In skandinavischen Ländern führt auch die Einsehbarkeit von Daten wie Steuererklärungen mit einem Klick zu weniger Korruption. Trotzdem wird Transparenz zu einem Kult erklärt. Gewicht bekommen diese Warnungen in Zeiten totalitärer Gefahren, denn Transparenz würde im Falle eines Regimewechsels ein mehr an Macht über die Bürger bedeuten und könnte sogar lebensbedrohliche Konsequenzen nach sich ziehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.11.2018arte
  • Folge 244
    Sein Name ist Eric Tomnyuy Fontayah. Aber wir nennen ihn Salvador. Er kommt aus dem englischsprachigen Kamerun, auch bekannt als Ambazonia. Seit drei Jahren lebt er in Marokko. Er hat etwa fünfzehn Berufe ausgeübt: Auszubildender Mechaniker-Schreiner, Friseur, Gärtner, Baustellenarbeiter, Autowaschanlagenarbeiter, Babysitter, Boxer, Wachmann, Animateur, Veranstaltungsorganisator, Maler und sogar Schauspieler. Aber offizielle Papiere hat er nicht, denn er ist ein Immigrant!Eric kam nach einer langen Reise, die ihn von Guinea nach Algerien, über Nigeria und Niger führte, in Marokko an. Er hat auf der Straße mehrmals alles verloren. Er dachte sogar manchmal, dass er sterben würde oder sterben wollte. Heute steht die Malerei für ihn im Vordergrund und nach Jahren der Not bieten sich ihm nun unerwartete Möglichkeiten.Viele junge Afrikaner träumen von Erics Werdegang. Für ihn ist Afrika die Zukunft und das möchte er auch anderen vermitteln. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.11.2018arte
  • Folge 245 (26 Min.)
    „Ich bin seit rund acht Jahren Patin des Krankenhausclown-Vereins „Le Rire Médecin“. Ich wollte schon immer einen Film über die Tätigkeit dieser professionellen Spaßmacher in ernsten Situationen drehen – und über die positive Wirkung, die sie auf die jungen Patienten haben. Die Sprache der Clowns hat es mir ebenso angetan, wie mich schwere Krankheit und Schmerz bei Kindern erschüttern. Hier prallen zwei Welten aufeinander, die völlig unterschiedlich und gleichzeitig komplementär sind. Dieser Kontrast hatte für mich etwas Schönes und Inspirierendes.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.12.2018arte
  • Folge 246
    Ob im Kino, Stream, in Ausstellungen oder Games – Superhelden werden verehrt und sind auch darum Zuschauermagnet. So zum Beispiel Captain America, Hulk, Thor, Spider Man und Black Panther vereint in „Avengers : Infinity War“. Batman gibt es in diversen Versionen. Die Superkräfte der Superhelden sind ein Supermagnet. Oftmals als Comic in der Zeit zwischen Börsencrash und Zweitem Weltkrieg erdacht, repräsentieren Superhelden die amerikanischen Werte Unabhängigkeit und Individualismus. Scheinbar widerstehen sie sogar einer Welt im Wandel. In der heutigen Welt wiederum werden auch Menschen des Alltags zu Helden (gemacht) und bereichern ganz real die Domäne der virtuellen Helden aus den 30er Jahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.12.2018arte
  • Folge 247
    Die Bilder der ersten Mondlandung sind ein Symbol für Fortschritt und menschliches Schaffen. Diese Ikonen der Moderne wurden damals in allen verfügbaren Medien ausgestrahlt und gezeigt. Gerade weil die Bilder so omnipräsent wurden, sind diese auch zum Fundus für Zweifler, Verschwörungstheoretiker und Verkünder sogenannter alternativer Fakten geworden. „Square Idee“ auf den Spuren der Ursprünge der Fake News. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.01.2019arte
  • Folge 248
    „Ich habe glückliche Menschen gesehen – in Afrika. Das allein mag für viele, die seit der Berlin Konferenz von 1885 nur Schreckensmeldungen von dem ‚schwarzen‘ Kontinent kennen, überraschend klingen“, sagt Regisseur Volker Schlöndorff. In Burkina Faso hat er ein landwirtschaftliches Projekt besucht. Ausgerechnet Reis wird dort in einer der ärmsten Regionen der Welt angebaut – und zwar erfolgreich. Gisbert Dreyer, ein deutscher Unternehmer, betreut seit 30 Jahren vor Ort, mit persönlichem Einsatz und eigenem Kapital, dieses Projekt, das auch eine mustergültige Schule und sanitäre Einrichtungen umfasst.
    Über 20 dörfliche Kooperativen bewirtschaften inzwischen 500 Hektar Reisfelder, bald sollen es 2.000 Hektar werden, eines Tages könnte das Land den Eigenbedarf decken. In seinem Film schildert der Regisseur die Schwierigkeiten und das Besondere an diesem Projekt und seinem Initiator. „Es ist ein Reisetagebuch, das sich ganz auf die Menschen konzentriert. Die eigentliche Herausforderung ist nicht die agronomische oder technische, sondern der Eingriff in uralte Traditionen der Dorfgemeinschaft.
    Wobei es die Bauern selbst sind, die den Wandel vorantreiben. Die Frauen übrigens, wie so oft in Afrika, noch mehr als die Männer. So ist es nicht überraschend, dass sie auch vor der Kamera ihre Sache überzeugend vertreten. Knallhart, aber mit lachenden Gesichtern“ Der Film zeigt, was möglich ist, vorausgesetzt, man hat genügend Startkapital, setzt sich persönlich ein, begleitet die Initiative langfristig, plant über Jahrzehnte und bezieht die Bevölkerung bei jedem Schritt mit ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.01.2019arte
  • Folge 249
    Der französische Künstler und Filmemacher Clément Cogitore zeigt in „Square für Künstler“ gleich zwei Filme.Der erste trägt den Titel „The Evil Eye“, darin verwendet er ausschließlich Bilder von Werbefilm-Datenbanken. Cogitore zeigt stereotype Darstellungen von Frauen, die, wie er es nennt, auf das „Marktglück“ angewiesen sind. Auf dieses Patchwork legt er eine Stimme aus dem Off und gibt den Bildern einen neuen Sinn. Dafür erhielt er 2018 den renommierten Marcel-Duchamp-Preis.Sein zweiter Film heißt „Elegien“: eine Reflexion über das Gemeinschaftsgefühl von Menschen in einem Konzertsaal. Er ist gedreht in einer einzigen Einstellung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.01.2019arte

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