Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (43 Min.)
    Camelion – Bild: phoenix/​rbb/​arte
    Camelion
    Südspanien ist aufgrund der Nähe zu Afrika ein Ort ständigen Wandels. Jahrhunderte der Migration und Neubesiedlung prägten Kultur und Natur Andalusiens gleichermaßen. So kamen zu Zeiten der arabischen Herrschaft im Mittelalter afrikanische Tierarten an die südspanischen Küsten und fanden dort ein neues Zuhause. Die Berberaffen von Gibraltar sind das prominenteste Beispiel, sie gelten bis heute als Hüter der britischen Kronkolonie. Doch im Hinterland der Küste siedelten in dieser Zeit weit weniger bekannte Tiere. Wie konnten sich Ginsterkatze und das Ichneumon, eine Mangustenart, hier dauerhaft behaupten? Welche Möglichkeiten bietet das landschaftliche Mosaik Andalusiens für Gottesanbeterin und Chamäleon? Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, neue Lebensräume zu erobern.
    Das gilt ebenso für die Zugvögel wie Schwarzmilane, Gänsegeier, Störche oder Zwergadler. Die strapaziöse Überquerung der Meerenge von Afrika in Richtung Europa endet für einige aufgrund von Stürmen und Wetterumschwüngen tödlich. Dennoch schaffen es jedes Frühjahr Hunderttausende an die südspanischen Küsten, um hier zu brüten oder ihre Nistplätze weiter nördlich zu suchen.
    Wenn Eroberer und Wanderer ihre Nischen in Korkeichenwäldern, Marismas oder in den Felswänden des Hinterlandes suchen und finden, steht auch die alteingesessene Tierwelt vor Herausforderungen – die Karten werden neu gemischt, neue Räuber-Beute-Beziehungen entstehen. Wer wann vom Wanderer zum Eroberer wurde, wer hier wann genau ankam, weiterzog oder blieb, lässt sich für viele Tiere gar nicht genau sagen. Denn der Istzustand ist ein Ergebnis von Besiedelung, Anpassung und Veränderung. Jeder Augenblick ist hier nur eine Momentaufnahme, aus der sich schon bald etwas Neues entwickeln wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.01.2019arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Iberischer Pardelluchs (Weibchen)
    Tiere, die sich in einem Lebensraum über Jahrtausende gegen andere Arten behaupten müssen, werden oft zu Nahrungsspezialisten. Kommt es zu dramatischen Veränderungen in der Umwelt, sind solche Spezialisten oft nicht in der Lage, sich umzustellen. Das gilt auch für die seltenste Raubkatzenart der Welt: den Iberischen Luchs, auch Pardelluchs genannt. Seine Beute besteht bis zu 90 Prozent aus Wildkaninchen. Anfang des letzten Jahrhunderts bevölkerten noch mehr als 5.000 Luchse die Iberische Halbinsel. Dann kamen, zusätzlich zum rücksichtslosen Jagd- und Siedlungsverhalten des Menschen, zwei verschiedene Seuchen über das Land, die fast die gesamte Kaninchenpopulation Spaniens dahinrafften. Zur Jahrtausendwende waren gerade einmal einhundert Luchse übrig.
    Den Spanischen Kaiseradler hat ein ähnliches Schicksal ereilt. Heute gibt es gerade noch 250 Paare des majestätischen Greifvogels mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern. Doch in Spanien findet ein Sinneswandel statt – man ist sich bewusst, dass diese vom Aussterben bedrohten Arten für immer von der Erde verschwinden, wenn nichts passiert. Der Bartgeier war in Südspanien schon komplett ausgestorben, Hauptursache dafür ist das illegale, aber immer noch weit verbreitete Auslegen von Giftködern gegen verwilderte Hunde und Katzen oder Füchse und Ratten. Frisst der Nahrungsspezialist Knochen derart verendeter Tiere, stirbt er selbst daran. Nun wird er in einem aufwendigen Projekt mühsam wieder angesiedelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.01.2019arte

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