D 1993
- Doku/Sport
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„Die Sonntags-Show“ mit Hubertus Meyer-Burckhardt behandelte Themen der Woche auf eine satirische Art und Weise und lud hochkarätige Gäste ins Studio.
Das Magazin wechselte sich auf dem Programmplatz 14-tägig mit „ZAK“ ab.
Das Magazin wechselte sich auf dem Programmplatz 14-tägig mit „ZAK“ ab.
Cast & Crew
Dies & das
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Halbstündige, witzig gemeinte Infotainmentshow mit Hubertus Meyer-Burckhardt, der mit Studiogästen, satirischen Filmen und Moderationen sowie Cartoons von Rolf Kutschera auf die vergangene Woche zurückblickt.
Hypermodern, schräg und schnell wollte die Show sein. Das Publikum saß sich in zwei Gruppen gegenüber und bildete eine von allen Seiten einseh- und aufnehmbare Arena, in der Meyer-Burckhardt aufgeregt hin und her lief, vom Kamerakran umkreist, während im Hintergrund eine halbe Weltkugel rotierte, aus der Menschen auftraten. Die Sendung war ein Gegenentwurf zu ZAK, mit dem sie sich den Sendeplatz teilte. Sie setzte weniger auf deren Videoeffekte und wollte, wie Meyer-Burckhardt erklärte, eher dem Unterhaltungsteil einer Illustrierten entsprechen, im Gegensatz zu ZAK, das eher den Informationsteil widerspiegele.
Die Sendung begann und endete im Streit. Entwickelt wurde sie beim Süddeutschen Rundfunk u. a. von Wieland Backes. Es kam dann aber zu heftigen, öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen ihm und den eigentlichen Machern: außer Meyer-Burckhardt waren dies die früheren Männer hinter Leo’s, der Autor Stephan Reichenberger und der Regisseur Utz Weber. Es ging um redaktionelle Verantwortlichkeiten, Honorare und die Frage, ob hochkarätige Gäste überhaupt ins abgelegene Stuttgart reisen würden. Die drei gingen im Zorn zum Hessischen Rundfunk. Der von Anfang an beteiligte Bayerische Rundfunk entschied, dass der entscheidende Faktor der Sendung nicht das Konzept von Backes, sondern die Moderation von Meyer-Burckhardt sei, und blieb mit an Bord. Der SDR untersagte daraufhin seinen Redakteuren die Teilnahme an dem Projekt.
Und das Ende kam so: Ein Satirebeitrag, in dem der Satz fiel: „Strauß gestern, Stoiber heute, Schönhuber morgen“, löste heftige Proteste der CSU aus, die des Weiteren bemängelte, dass die Sendung Christus als „Ursymbol der gesamten Christenheit“ lächerlich gemacht und „reine Blasphemie“ betrieben habe. BR-Fernsehdirektor Wolf Feller stellte daraufhin fest, bei Sowieso seien bisweilen die „Grenzen des guten Geschmacks verletzt worden“, und setzte die Show zum Ende des Jahres ab. Auch unabhängige Vertreter, die theoretisch mehr Platz und Freiraum für Satire forderten, befanden das, was Sowieso konkret unter Satire verstand, für nicht sehr gelungen. Die Jury des Grimme-Preises dagegen zeichnete die Sendung 1994 posthum aus.
Und überhaupt: Eigentlich hätte die Sendung „Wochenshow“ heißen sollen, aber auch um die Frage des Rechteinhabers an diesem Titel gab es Streit.
15 Ausgaben liefen im Zweiwochentakt sonntags gegen 22:30 Uhr. Eine Pilotsendung hatte Südwest 3 bereits Ende 1992 ausgestrahlt.
Hypermodern, schräg und schnell wollte die Show sein. Das Publikum saß sich in zwei Gruppen gegenüber und bildete eine von allen Seiten einseh- und aufnehmbare Arena, in der Meyer-Burckhardt aufgeregt hin und her lief, vom Kamerakran umkreist, während im Hintergrund eine halbe Weltkugel rotierte, aus der Menschen auftraten. Die Sendung war ein Gegenentwurf zu ZAK, mit dem sie sich den Sendeplatz teilte. Sie setzte weniger auf deren Videoeffekte und wollte, wie Meyer-Burckhardt erklärte, eher dem Unterhaltungsteil einer Illustrierten entsprechen, im Gegensatz zu ZAK, das eher den Informationsteil widerspiegele.
Die Sendung begann und endete im Streit. Entwickelt wurde sie beim Süddeutschen Rundfunk u. a. von Wieland Backes. Es kam dann aber zu heftigen, öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen ihm und den eigentlichen Machern: außer Meyer-Burckhardt waren dies die früheren Männer hinter Leo’s, der Autor Stephan Reichenberger und der Regisseur Utz Weber. Es ging um redaktionelle Verantwortlichkeiten, Honorare und die Frage, ob hochkarätige Gäste überhaupt ins abgelegene Stuttgart reisen würden. Die drei gingen im Zorn zum Hessischen Rundfunk. Der von Anfang an beteiligte Bayerische Rundfunk entschied, dass der entscheidende Faktor der Sendung nicht das Konzept von Backes, sondern die Moderation von Meyer-Burckhardt sei, und blieb mit an Bord. Der SDR untersagte daraufhin seinen Redakteuren die Teilnahme an dem Projekt.
Und das Ende kam so: Ein Satirebeitrag, in dem der Satz fiel: „Strauß gestern, Stoiber heute, Schönhuber morgen“, löste heftige Proteste der CSU aus, die des Weiteren bemängelte, dass die Sendung Christus als „Ursymbol der gesamten Christenheit“ lächerlich gemacht und „reine Blasphemie“ betrieben habe. BR-Fernsehdirektor Wolf Feller stellte daraufhin fest, bei Sowieso seien bisweilen die „Grenzen des guten Geschmacks verletzt worden“, und setzte die Show zum Ende des Jahres ab. Auch unabhängige Vertreter, die theoretisch mehr Platz und Freiraum für Satire forderten, befanden das, was Sowieso konkret unter Satire verstand, für nicht sehr gelungen. Die Jury des Grimme-Preises dagegen zeichnete die Sendung 1994 posthum aus.
Und überhaupt: Eigentlich hätte die Sendung „Wochenshow“ heißen sollen, aber auch um die Frage des Rechteinhabers an diesem Titel gab es Streit.
15 Ausgaben liefen im Zweiwochentakt sonntags gegen 22:30 Uhr. Eine Pilotsendung hatte Südwest 3 bereits Ende 1992 ausgestrahlt.