Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (55 Min.)
    Raus aus der Kirche – rein ins Leben! Der erste Teil der Dokumentationsreihe geht zurück in die Gründerjahre – von den Anfängen des Soul bis 1964/​65. Die afroamerikanische Community drängt es auf die Straße, sie tritt vor den Altar und fordert Gleichheit – die Bürgerrechtsbewegung beginnt. Und die Musik verlässt die Kirche: Schwarze Künstler wie The Platters, Solomon Burke oder Ray Charles entwickeln den Gospel weiter zum Soul und bewegen sich zielstrebig in Richtung Mainstream. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.07.2013arte
  • Folge 2 (55 Min.)
    Das goldene Zeitalter der Soulmusik: In den Jahren 1964 bis 1968 findet der Soul seine bis heute gültige Form – irgendwo zwischen den Voodoo-Performances eines James Brown, der religiös anmutenden Aretha Franklin und dem perfekten Pop der Motown-Produktionen. Während vor der Studiotür die Bürgerrechtsbewegung Tote zu beklagen hat, singen Bands wie The Supremes, Martha Reeves and the Vandellas oder The Temptations vor dem Studio-Mikro von großen Gefühlen und echter Sehnsucht. Sie vereinen Menschen aller Hautfarben, landen Welthits und ebnen dem Soul den Weg in den Olymp der Popmusik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.07.2013arte
  • Folge 3 (55 Min.)
    Zwischen 1968 und 1992 zeigen die Ableger des Soul Blüten wie nie zuvor, die absoluten Stars: Michael Jackson, Prince und Whitney Houston. Doch in ihrem Schatten blühen mit Funk, Disco, House oder Hip-Hop auch gänzlich neue Stilrichtungen auf. Gil Scott-Heron übt sich als politischer Wortakrobat, und Curtis Mayfield verpackt seine politischen Vorstellungen in ein tanzbares Funk-Gewand; Donna Summer wird zur Königin des Disco-Sounds, bis weiße „Cockrocker“ Disco im Zuge der „Disco Sucks“-Bewegung attackieren und versuchen, den Stil zu beerdigen.
    In den späten 70ern knüpfen erste Hip-Hopper wie Grandmaster Flash mit ihrem Sound an die klassische Soul-Ära an. Anfang der 70er Jahre: Ein wachsendes, schwarzes Selbstbewusstsein erfüllt die Kultur der US-Metropolen mit Leben. Soul-Musik verbindet sich mit dem Kino. Mit der „Blaxploitation“, so der Name der neuen, schwarzen Kino-Welle, erfährt Soul einen Imagewandel. Musiker wie Curtis Mayfield oder Isaac Hayes revolutionieren mit ihren Soundtracks die Musikwelt. Auch gestandene Motown-Stars wie Marvin Gaye oder Stevie Wonder entdecken die Ideale der Gegenkultur und verleihen ihnen mit ihren Alben eine visionäre Stimme, während die Black-Panther-Partei zerbrochen ist.
    Offiziell gibt es keine Segregation mehr, doch in der Realität haben Schwarze immer noch keinen Zugang zu den gleichen Schulen, den gleichen Wohngegenden oder den gleichen Jobs. Die Methoden der Regierung und der Polizei sind erfolgreich in der Zerstörung eigenständiger, schwarzer Politik. Teile der aus dem Soul stammenden Musiker treten in der Folge die Flucht in die reine Unterhaltung an und läutet damit eine Ära ein, die den Boden für eine große der Vielfalt ebnet: Disco.
    Ein bis heute bahnbrechender und inspirierender Sound wird geboren, den die Disco-Queen Donna Summer verkörpert wie niemand sonst. Der Weg ist bereitet für die Ära der Superstars in den 80ern: Michael Jackson, Whitney Houston, Prince, die ihre Musik viel weiter noch dem Mainstream öffnen, ohne jedoch den Soul als ihre Wurzel zu verleugnen und damit zu neuen Gipfeln zu führen.
    Zeitgleich findet mit der House-Musik eine weitere musikalische Revolution statt: Dank der Sampling-Technologie, neuen Synthesizern, Mehrspuraufnahmegeräten und Drum-Computern für den Hausgebrauch hat sich im Schatten der großen Pop-Bühne in den Clubs ein neuer Underground formiert. Zentrum der Bewegung: Chicago. Der DJ Frankie-Knuckles wird ihr erster Star, die Sängerin Adeva ihre Stimme. Indessen sind die Lebensbedingungen schwarzer Männer und Frauen unter der Reagan-Regierung unerträglich geworden.
    An ihrer Armut seien sie ja selbst schuld, so hört man im Wahlkampf. Ihnen bleibt oft nur die Straße oder der Knast. Und so entdecken sie im Hip-Hop Ausdrucksformen, die ihre Erfahrungen artikulieren. Und das mit Sounds aus der Soul-Musik, die die Grundlage bietet, nicht nur in Form von Samplern. Und das sollte der wichtigste Sound der globalen Jugendkulturen werden. Mit O-Tönen von Sister Sledge, Nile Rodgers, Lonnie Smith, Adeva, Earth, Wind & Fire, China Moses, Chuck D, Trisha Rose, José James, Alex Weheliye, Allen Stone und anderen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.08.2013arte
  • Folge 4 (55 Min.)
    Mit der Geburt des Hip-Hop erlebt der klassische Soul als Sample ein Revival. Als Anfang der 90er Jahre Gangsta-Rapper an die Spitze der Charts kommen, entdeckt die Musikindustrie umgehend das kommerzielle Potenzial. Mit Dr. Dre und Snoop Dogg an der Spitze tritt der Gangsta-Rap seinen weltweiten Siegeszug an. Von dem immensen Erfolg des Hip-Hop bleibt jedoch umgekehrt auch die Soul-Musik nicht unberührt. Durch diesen Impuls entdecken Musiker wie die mit dem Hip-Hop in der Bronx aufgewachsene Mary J. Blige neue Formen. Der Neo-Soul ist geboren. Auch bereits etablierte Künstler wie Mariah Carey oder Janet Jackson öffnen sich mit kommerziellem Erfolg diesem Trend.
    Aber die stilprägende Sängerin ist Erykah Badu, die in ihrer Musik selbstbewusst ihre afroamerikanischen Wurzeln in den Vordergrund stellt. Oder D’Angelo, dessen innovativer Stil ganz in der Tradition des Soul direkt aus der Kirche kommt. Und dann erscheint Beyoncé auf der Bühne, und mit ihr kommt der R&B endgültig im neuen Jahrtausend an. Zu ihrer Basisverbindung von Hip-Hop und Soul mischt sich immer mehr der elektronische Clubsound aus Europa.
    Im Mix aus Soul, Hip-Hop und Electro findet die Musikindustrie eine neue, massenkompatible Erfolgsformel, die in den 2000er Jahren weltweit die Pop-Charts dominiert. Ob Janet Jackson, Rihanna, Justin Timberlake oder Alicia Keys, jeder orientierte sich musikalisch an diesem Standard. Doch zur gleichen Zeit formiert sich auch eine ganz andere Generation von Soul-Musikern. Ihre Faszination gilt dem Soul-Sound aus den 60er Jahren. Ein Retro-Soul-Boom entsteht, und ihr Aushängeschild wird Amy Winehouse. Ein Sound, der wie ein Protest gegen die immer weitere Digitalisierung des R&B in den Popcharts wirkt.
    Zum Zentrum des Retro-Soul wird das Label Daptone Records mit seinem Produzenten Gabe Roth, bei dem Amy ihr Erfolgsalbum „Back to Black“ einspielt. Und mit der Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten ist der Soul inzwischen auch im Weißen Haus angekommen. Bei seiner Vereidigung versammelt der bekennende Soul-Fan alle Größen der Branche um sich wie eine Familie, von Aretha Franklin bis Beyoncé. Mit O-Tönen von China Moses, Erykah Badu, Beyoncé, Adele, Amy Winehouse, Jay-Z, John Legend, Adeva, Kendrick Lamar, Max Herre und anderen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.08.2013arte

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