Skizzen aus Spanien Folge 24: Im Tal des Duero – Von Valladolid ins Hirtenland des Sayago
Folge 24
24. Im Tal des Duero – Von Valladolid ins Hirtenland des Sayago
Folge 24
Eine der bedeutendsten Großstädte Spaniens ist heute Valladolid. Zwar war es immer wieder einmal Residenzstadt der kastilischen Könige, barg immer schon prächtige Kirchen und Klöster, war seit Jahrhunderten stolz auf seine altehrwürdige Universität, seine „Casa Colón“, in der Kolumbus verbittert seine letzten Jahre verbrachte, zählte zu den Domizilen von Cervantes, des berühmtesten Dichters Spaniens, – aber heute ist Valladolid zu einer expandierenden Industriestadt geworden. Sie gibt sich modern und schnell und lebenslustig: Nach Jahrzehnten der Isolation während des Franco-Regimes
will die Stadt anschließen an das reiche Europa. Im krassen Gegensatz dazu steht die äußerste Kargheit und Armut des Sayago: Ein dünn besiedeltes Hirtenland mit Steineichen, unter denen zahllose Schafherden weiden. Die Dörfer wirken wie Relikte einer längst vergangenen Zeit, und die Menschen hier sind fast alle alt: Ein Bild Spaniens, wie man es kaum noch antrifft: verloren, vergessen, irgendwo an der Grenze zu Portugal, dort wo der Duero in tiefen, dunklen Schluchten Kastilien verläßt und bald als portugiesischer Douro in den Atlantischen Ozean mündet. (Text: ARD-alpha)