Servus Reportage Folge 4: Pflege in Not! Hilfe für Helfer, Fehlanzeige?
Folge 4
Pflege in Not! Hilfe für Helfer, Fehlanzeige?
Folge 4 (47 Min.)
Die diplomierte Krankenschwester Alexandra Gferer hat für eine repräsentative Studie selbst knapp 2500 Gesundheits- und Krankenpfleger in ganz Österreich befragt. Die Ergebnisse sind schockierend: 45 Prozent denken immer wieder über einen Berufsausstieg nach. Ihr Blick in die Zukunft ist düster: „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, dann bricht die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zusammen. Dann ist das nicht mehr aufrechtzuerhalten oder zumindest nicht mehr in der Qualität, wie wir uns das wünschen.“ Weil so viele Pflegekräfte in Österreich fehlen, werden sie im Ausland angeworben, sie sind vor allem in der 24h Betreuung tätig. Mehr als 800 Agenturen vermitteln die Betreuerinnen, meist aus der Slowakei
und Rumänien an Pflegebedürftige. Für die Agenturen ein profitables Geschäft, es handelt sich um ein freies Gewerbe. Eine Agentur anzumelden, ein Kinderspiel. Die Betreuerinnen sollen rund um die Uhr zur Verfügung stehen und werden mit Hungerlöhnen abgespeist, kritisiert Jürgen Holzinger, Obmann des Vereins „Chronisch krank“: „Wenn man sich anschaut, was die Betreuerinnen hier in Österreich bezahlt bekommen. Also wenn sie hier 50, 60, 70 Euro am Tag bezahlt bekommen, dann ist das aus meiner Sicht schon ein moderner Menschenhandel.“ Eine Impfpflicht könnte die Personalnot jetzt weiter verschärfen Jeder Einzelne, der aufhört, ist für das System eine Katastrophe – warnen Experten. (Text: ServusTV)
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