Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    Seit vielen Tausend Jahren züchten die Völker der asiatischen Steppen schnelle und ausdauernde Pferde. Skythen, Mongolen und Turkvölker sie alle benötigten zähe Reittiere, um zu jagen, das Vieh zu hüten und Kriege zu führen, die sie halb Europa überrennen ließen. In der russischen Republik Tuwa an der Grenze zur Mongolei sind Pferde bis heute unerlässlicher Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses. Viele Tuwiner sehen sich immer noch als furchtlose Steppenreiter und wollen sich, wie der zwölfjährige Aschikpaj Irgit, mit anderen im Pferderennen messen.
    3.000 Kilometer weiter westlich, am Fuße des Ural, liegt die Republik Baschkortostan, eine der fruchtbarsten Regionen innerhalb der russischen Föderation. Trotz des natürlichen Reichtums lebt die Bevölkerung oft unter einfachsten Bedingungen. Im Dorf Nukatowo wird ganz selbstverständlich Landwirtschaft für die Selbstversorgung betrieben. Dort sind die Pferde genügsame Arbeits- und Nutztiere: Ackergäule, aber auch Fleisch- und Milchlieferanten. Wobei das Traditionsgetränk Kumis, gegorene Stutenmilch, heute nicht mehr unbedingt jedem schmeckt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.08.2017arteOriginal-TV-PremiereSo 28.05.2017SRF 1
  • Folge 2 (43 Min.)
    Hoch oben im russischen Norden, an der Küste des Weißen Meeres, liegt das Dörfchen Kusomen. Dort lebt eine Herde halbwilder Pferde, die durchs Dorf streunen wie anderswo herumstrolchende Hunde. Nach der Aufgabe der örtlichen Kolchose in den 1990er Jahren hatte man keine Verwendung mehr für sie und ließ sie einfach frei. Die einst treuen Diener des Menschen sind zu streunenden Außenseitern und Tunichtguten geworden, die Zäune einreißen, Gemüse und Kartoffeln stehlen und sogar Menschen angreifen. Gerade noch so geduldet sind sie eigentlich eine Plage. Nur die alte Baba Lusja kümmert sich um die Tiere und hat ihr Vertrauen gewonnen.
    1.300 Kilometer weiter südlich liegt St. Petersburg, Russlands Tor zum Westen. Politische, kulturelle und soziale Neuerungen hatten ihren Ursprung oft in dieser Stadt. So ist es vielleicht kein Zufall, dass die junge Petersburgerin Mascha Samarina ausgerechnet hier eine moderne Pferdelehre pflegt, die ohne jede Gewalt auskommt. Mascha begreift ihr Pferd „Prince“ als Freund und Spielgefährten, den sie vor allem verstehen lernen will. Auf ihrem Hof „Dar“ sind Pferde hochgeschätzte Gäste, zur ernsthaften Arbeit verpflichtet werden hier nur die usbekischen Gastarbeiter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.08.2017arteOriginal-TV-PremiereSo 11.06.2017SRF 1
  • Folge 3 (43 Min.)
    Die Weltstadt Moskau ist ein Schmelztiegel der russischen Nationen und ein Scharnier zwischen dem Osten und Westen, dem Norden und Süden des gigantischen Landes. Wohl nirgends sonst in Russland ist der Pferdesport so vielfältig wie in der Hauptstadt: Wettkämpfe, Leistungsschauen und Paraden werden rund ums Jahr abgehalten. Der Kavallerist Dima ist dabei, wenn sich im Kreml Putins berittene Garde mit Pferdeballetten die Gunst der Zuschauer erobert. Im Moskauer Hippodrom wetteifern Russlands Züchter um die besten Wertungen für ihren Nachwuchs, und im Leistungszentrum „Rus“ vor den Toren der Stadt messen Springreiter aus dem ganzen Land ihre Kräfte.
    Auch die 22-jährige Oksana träumt von einem Sieg mit ihrem Hengst „Ryschi“. Im 200 Kilometer westlich von Moskau gelegenen Wladimir trainiert Alexej Grisenko die einzige Troika in Russland, die von drei Kaltblütern gezogen wird. Das Dreigespann ist das russische Fuhrwerk schlechthin, doch heute beherrschen nur noch wenige wirkliche Könner das Handwerk des Troika-Fahrens. Finanziert wird Alexej dabei von einem englischen Geschäftsmann, der in Russland eine zweite Heimat gefunden hat. Der Fortbestand des Wladimirer Kaltbluts ist damit allein aber noch nicht gesichert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.08.2017arteOriginal-TV-PremiereSo 02.07.2017SRF 1
  • Folge 4 (43 Min.)
    Der Orlow-Traber war das Pferd der russischen Aristokratie. Ab dem Jahr 1775 vom Grafen Alexej Orlow-Tschesmenski systematisch gezüchtet, prägt diese Rasse bis heute die russische Pferdezucht. Das älteste Gestüt des Landes, „Chrenowskoj“, im zentralrussischen Woronesch gelegen, blickt auf eine stolze Geschichte zurück. In der Gegenwart jedoch ist der Bedarf an Trabern auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Staatliche Unterstützung, um die riesige Anlage zu erhalten, fehlt. Dennoch ist das Zucht- und Ausbildungszentrum beliebt. Die 23-jährige Nastja Kafidow beendet dort ihre Ausbildung zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Sulkyfahren. Bald will sie ihr Glück in einem der wenigen verbliebenen Turnierställe versuchen.
    Die südrussischen Steppen sind die Heimat der Don-Kosaken. Fast 500 Jahre lang waren die legendären goldschimmernden Don-Pferde ihre engsten Partner in Kriegs- und Friedenszeiten. Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Die Kosaken selbst haben in der Geschichte stets eine wechselvolle Rolle gespielt. Heute sind sie dabei, einen neuen Platz in der russischen Gesellschaft zu finden. Eigene Schulen vermitteln kosakische Traditionen und Tugenden, und auf den Straßen sorgen berittene Kosakenverbände für Sicherheit. Anton Ortschinski repräsentiert diese neue Ära wie kaum ein zweiter. Nicht nur, dass er sich für den Erhalt der Don-Pferde einsetzt und Kosakenverbände organisiert, er ist auch einer der besten Trickreiter im ganzen Land. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.08.2017arteOriginal-TV-PremiereSo 09.07.2017SRF 1
  • Folge 5 (43 Min.)
    Im Fernen Osten Russlands, in der Republik Jakutien, liegt der Kältepol aller bewohnten Gebiete der Erde. In den endlosen, oft unpassierbaren Wäldern Sibiriens entwickelte sich das jakutische Pferd. Die raue Natur, so scheint es, sorgt selbst dafür, dass die Jakuter reinrassig bleiben: Keine andere Rasse kommt mit dem extremen Klima zurecht. Die Fohlen werden in Eis und Schnee geboren und müssen vom ersten Lebenstag an Temperaturen von minus 40 Grad Celsius und mehr ertragen. Die 48-jährige Züchterin Irina Winokurowa reitet täglich bis zu 30 Kilometer in die Taiga, um fohlende Stuten oder kranke Tiere aufzuspüren und ins Lager zu bringen, um Weidegründe zu suchen oder Wölfe zu jagen.
    12.000 Kilometer weiter westlich liegt der Kaukasus. Auf den Almen und in den Tälern des Nordkaukasus wird seit Hunderten von Jahren eine der besten Gebirgspferderassen überhaupt gezüchtet die Kabardiner. Die Tiere zeichnen sich durch enorme Kondition sowie große Trittsicherheit und Rittigkeit in unwegsamem Gelände aus. Der 55-jährige Mussa hat den Sommer als Berghirte auf einer 3.500 Meter hoch gelegenen Sommerweide verbracht. Mitte Oktober sind die Tage kurz und die Nächte kalt geworden. Jetzt steht den 300 Hengsten, Stuten und Fohlen ein 70 Kilometer langer, gefährlicher Abstieg ins Tal bevor. Ausgerechnet am Vorabend des Aufbruchs kommt der Wintereinbruch mit Schnee, Kälte und Nebel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.08.2017arteOriginal-TV-PremiereSo 16.07.2017SRF 1

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