5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (15 Min.)
    Russland-Korrespondent Roland Strumpf berichtet über den Tod in Russland, über alte, stille Friedhöfe, mit Grabsteinen, dicht von Moos bedeckt, über Grabstätten der „Mafiabosse“: lebensgroße Darstellungen in Marmor oder Granit mit den Attributen ihrer Macht, mit Mercedesschlüssel, goldener Uhr oder Pistole und Patronen, die zuvor noch den letzten Kontrahenten niederstreckten. Unter anderem kommt der Schriftsteller Viktor Jerofejew zu Wort: „Russland sucht heute verzweifelt nach Orientierung, nach neuen Werten und das erste auf das wir stoßen, ist Macht und Geld.
    „Die „Helden des Sozialismus“ Stalin, Dscherschinski und Lenin, haben ihre letzte Ruhestätte in prominenter Lage an der Kremlmauer, direkt am Roten Platz gefunden. Der ganz normale Soldat, der sein Leben für „Mütterchen Russland“ verwirkt hat, endet in einer roten Kiste. Eine vierköpfige Militärkapelle begleitet seinen letzten Gang, ein paar Glas Wodka, ein kurzer Salut, dann wird er auf einem schmucklosen Friedhof verscharrt. Es ist im Tod so wie im Leben: geachtet wird, wer Status genoss – um die anderen wird wenig Aufhebens gemacht. So hat Russlands rauer Kapitalismus den Tod zum Geschäft verkommen lassen. 2.000 Euro Minimum kostet die einfachste Beisetzung in Russland. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.04.20113sat
  • Folge 2
    Friedhofskultur wird groß geschrieben in Paris, denn die Stadt hat nicht nur viele berühmte Persönlichkeiten hervorgebracht, sondern ebenso viele beerdigt. Die letzten Ruhestätten der Künstler, Literaten, Musiker und Wissenschaftler sind längst zur touristischen Attraktion geworden. In den Pariser Katakomben lagern die Gebeine von sechs Millionen Menschen. Als 1786 der Gestank und die Ratten die überirdischen Friedhöfe Paris beherrschten, beschloss man die Toten unter der Erde aufzubahren. Das Reich der Toten ist heute voller Leben, Besucher aus aller Welt begeben sich auf den schaurigen Rundgang. Als zweifelhafte Souvenirs verschwinden dabei immer wieder Knochen und Schädel, was die eigens eingerichtete Katakombenpolizei zu verhindern versucht. Für die Dokumentation „Ruhe sanft in Paris“ besucht Frankreich-Korrespondent Stephan Merseburger berühmte Friedhöfe und Gedenkstätten in der Stadt an der Seine. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.20113sat
  • Folge 3
    Ramses, Hatschepsut und Tutanchamun, sie alle ruhen im wohl berühmtesten Friedhof der Welt, dem Tal der Könige. Doch viele Begräbnisstätten nicht so prominenter Verstorbener wurden schon seit Jahrhunderten zu ganz normalen Wohnhäusern umfunktioniert. Noch heute wohnen Menschen in einem alten Pharaonengrab. Hunderttausende Grabhäuser, Mausoleen, Gräber und dazwischen lebendiger und hektischer Alltag – und das mitten in Kairo. In der „Stadt der Toten“ unterhalb der Zitadelle haben sich mittlerweile 500.000 Menschen angesiedelt. Sie leben und arbeiten hier, haben eine eigene Infrastruktur und trotzen dem Versuch der Stadtverwaltung, sie umzusiedeln. Letztere hat mittlerweile aufgegeben. Die Bewohner werden geduldet, sogar Strom und Wasser wurden gelegt. Hier herrscht inmitten der Grabstätten der ganz normale ägyptische Alltag, eine Besonderheit in der gesamten islamischen Welt. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.20123sat
  • Folge 4
    Japaner haben ein besonderes Verhältnis zu ihren Puppen. Anstatt sie wegzuwerfen, wenn sie alt geworden sind oder weil man keinen Platz mehr hat, erhalten die Puppen eine Bestattung. Veranstaltet wird das ganze vom Bundesverband der Puppenmacher, die sich dabei Verkäufe von neuen Puppen erhoffen. Reporter Gert Anhalt beobachtet in „Ruhe sanft in Japan“ ein Begräbnis der besonderen Art: Die Bestattung von wertvollen, traditionellen Puppen bis hin zu einfachen Plüschtieren. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.07.20123sat
  • Folge 5
    „Rom sehen und sterben“ sollte man nicht unbedingt wörtlich nehmen. Doch wer in Italiens Hauptstadt etwas Besonderes erfahren und erleben will, sollte die außergewöhnlichen Ruhestätten der Toten besuchen: Im Schatten des Petersdoms liegt der Campo Santo Teutonico, ein Friedhof nicht nur für Deutsche, sondern für alle aus dem deutschsprachigen Kulturraum, der schon seit dem 15.Jahrhundert existiert. Für die Reichen und Prominenten gibt es den Campo di Verano mit seinen prachtvollen Mausoleen. Sergio Leone, Marcello Mastroianni und Vittorio de Sica liegen dort begraben.
    Mit dem Beginn der Italien-Sehnsucht kamen seit dem 18. Jahrhundert verstärkt Ausländer nach Rom, die nicht katholischen Glaubens waren. Starben diese, durften sie nicht auf den Friedhöfen bestattet werden, die Katholiken oder Menschen jüdischen Glaubens vorbehalten waren, etwa der Campo di Verano. Für jene verstorbenen Ausländer wurde 1821 der Cimitero Acattolico eingerichtet, eine grüne Oase inmitten hektischen Treibens und letzte Ruhestätte von Goethes Sohn August, von Gottfried Semper und den Schriftstellern John Keats und Percy Shelley. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.11.20123sat

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