Franziska Linkerhand, eine junge Diplomarchitektin, verlässt nach ihrer gescheiterten Ehe freiwillig das Team ihres berühmten Professors und will noch einmal von vorn anfangen. Sie sucht das Risiko ausgerechnet in der Provinz. Franziska ist kompromisslos, zugleich voller Träume und Ideale. So bewegt sie sich zwischen künstlerischen Wunschvorstellungen und gesellschaftlichen Wirklichkeitserfahrungen, ohne vor dem nüchternen Realismus zu kapitulieren. Hart in ihren Anforderungen an sich selbst und voller Ideale möchte sie eine Stadt bauen, in der sich die Menschen wohl fühlen. Der kommissarische Stadtarchitekt Schafheutlin ist längst in festen Vorstellungen und Normen erstarrt und wird zu ihrem Widersacher – obwohl er doch eng mit ihr zusammenarbeiten muss. Auseinandersetzungen sind zwangsläufig. In dem Kipperfahrer Trojanovicz lernt Franziska einen neuen Mann kennen und
lieben. Aber wie im Beruf macht sie auch im Privatleben keine Kompromisse und so scheitert diese Beziehung. Die Zusammenarbeit mit Schafheutlin indes entwickelt sich positiv. Er gerät durch Franziskas Rigorosität in eine längst nicht mehr gekannte Unruhe und Franziskas Kreativität wirkt ansteckend. Der autobiografisch geprägte unvollendete Roman „Franziska Linkerhand“, der 1973 viel zu früh verstorbenen Schriftstellerin Brigitte Reimann, erschien 1974 posthum und avancierte in der DDR zum Kultbuch. Mit seiner Literaturverfilmung von 1981 gelang DEFA-Regisseur Lothar Warneke ein beeindruckender Blick ins Innenleben der DDR zu Beginn der 1980er Jahre. Die Hauptrolle spielte die damals 23-jährige Schauspielerin Simone Frost (1958 – 2009), in weiteren Rollen sind Hermann Beyer, Dietrich Körner, Christian Steyer, Christine Schorn und Barbara Dittus zu sehen. (Text: rbb)