Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (53 Min.)
    Inmitten des Kalten Krieges löst der Vietnamkrieg eine gewaltige, international wirksame Welle des Protestes aus. Die Initialzündung einer mit Drogen und Lebensstilen experimentierenden, antimilitaristischen Gegenkultur in allen Bereichen der Pop-Produktion. Comics, Antikriegsfilme und Songwriter mit ihrer Folk-Music inspirieren Jugendliche auf der ganzen Welt. Nonkonformistisch attackieren Hippies und Spontis jede Form des Gleichschritts. Mode und Design, Habitus und der Soundtrack des Alltags erfahren einen tiefgreifenden Wandel. In Deutschland verbindet sich der popkulturelle Pazifismus mit den „Nie Wieder Krieg!“-Slogans der Friedensbewegung und nährt die größten Massendemonstrationen der Nachkriegsgeschichte, gerichtet gegen den Nato-Doppelbeschluss, begleitet von den Klavieren und Klampfen der Liedermacherzunft.
    Denn: Das weiche Wasser bricht den Stein! Petting statt Pershing! Gewaltfreier Widerstand, den Lehren Gandhis folgend, und Slogans vom zivilen Ungehorsam spornen noch die „Promi-Blockierer“ vor dem Atomraketenlager in Mutlangen an. Literaten wie Ken Follett, Alexis Jenni und Hanif Kureishi lassen diese Zeit mit analytischem Blick Revue passieren, und Plakatkünstler Klaus Staeck berichtet von seinen lebhaften Erinnerungen. Auch Musiker von Joshua Redman über Tryo bis Clueso, von Nneka bis Nitin Sawhney lassen den „Spirit of Love and Peace“ auferstehen. Gerade die Perspektiven der Jüngeren auf die längst versunken scheinende Bewegung schärft den Blick für Aktualität und Relevanz von „Peace ‚n‘ Pop“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2015arte
  • Folge 2 (53 Min.)
    Der Falklandkrieg von 1982 eint das von wirtschaftlichen Umwälzungen zerrüttete Großbritannien in einer Welle des Nationalismus. Musiker rebellieren wirkungslos. Die Mauer fällt, der Kalte Krieg ist vorbei. Die Loveparade feiert ein letztes Friedensfest – rund um den Kosovo-Krieg erlahmt die deutsche Friedensbewegung. Und nach 9/​11 hält der „War on Terror“ die Welt in Atem … „Peace ‚n‘ Pop“ zeichnet die popkulturellen Reaktionen in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt voller Kriege nach. Skeptisch gegenüber der Politik und dem Wirtschaftssystem setzen Künstler ganz konkret Akzente der Verständigung. Sie lassen das Plakative vergangener Zeiten weit hinter sich und können doch von „Love, Peace and Happiness“ nicht lassen.
    Musiker wie The Avener und Bands wie La Canaille setzen einer Welt voller Konflikte die Utopie einer Verständigung mittels der Musik entgegen – jenseits von Nation, Religion und Ethnie. New Model Army und Shantel hingegen eint der tief sitzende Skeptizismus gegen vorgefertigte Antworten. Y’akoto sucht in ihren Songs nach Bildern, die ein Leben zwischen westafrikanischen und deutschen Lebenswelten mittels Musik zum Ausdruck bringen. Wenn Kriege hilfesuchende Menschen direkt an die Ufer Europas spülen, ziehen viele Künstler wieder an einem Strang und fragen, was der Umgang mit dem Flüchtlingssterben im Mittelmeer über uns alle aussagt. Plötzlich wandern wieder plakative Slogans auf die T-Shirts … und das Berliner Hip-Hop-Duo Zugezogen Maskulin verarbeitet eine als zynisch wahrgenommene Politik im Ausruf „Endlich wieder Krieg!“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2015arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Peace ‚n‘ Pop online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…