ZDF-Dreiteiler zeigt im Januar den ‚Aufstand der Alten‘

Deutschland im Jahr 2030

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 06.12.2006

Im Berliner Hauptbahnhof fand am heutigen Mittwoch die erste Pressevorführung eines neuen ZDF-Dreiteilers statt, der im kommenden Januar über den Sender gehen wird. In „2030 – Aufstand der Alten“ nimmt man sich beim Mainzer Sender eines Themas an, das ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender als eines der zukünftig „wesentlichsten unseres Erdballs“ bezeichnete: die Überalterung in der Gesellschaft und ihre Folgen in den kommenden Jahrzehnten.

Bettina Zimmermann („Die Luftbrücke“) spielt in dem Film von Jörg Lühdorff die Journalistin Lena Bach, die 2030 den mysteriösen Tod eines Rentners aufklären will, der ums Leben kam, als er den Vorstandsvorsitzenden des Wellness-Konzerns „Prolife“ als Geisel genommen hatte. Bei ihren Recherchen stellt Bach fest, dass verbrecherisches Potential nicht bei dem Rentner, sondern bei dem Konzern selbst zu finden ist, der alte Menschen um ihren Lebensabend betrügt, indem er sie dazu bringt, ihm ihre meist geringe Rente zu verpfänden.

Auch ansonsten wird ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. So gibt es in Berlin-Pankow ein Spezialgefängnis aufgrund der stark zunehmenden Alterskriminalität, zu der auch Überfälle auf Apotheken zählen, da sich immer weniger Alte medizinische Versorgung leisten können. Da jeder dritte Deutsche älter als 60 Jahre ist, steht der Generationenvertrag vor der Auflösung. Das Berliner-Theater ist zur Notunterkunft für 500 obdachlose Rentner geworden, und wer älter als 75 Jahre ist, kann sich in sogenannten „Euthanasie-Zentren“ kostenlos beraten lassen. Für Fernsehunterhaltung ist aber dennoch gesorgt – durch den SBB, den Seniorensender Brandenburg.

Nikolaus Brender wies bereits im Vorfeld mögliche Vorwürfe der Panikmache zurück und erklärte, man könnte dem ZDF keinen Vorwurf machen, wenn von der Politik das Problem so lange verschlafen worden sei: „Wir alle spüren die Dringlichkeit des Problems, das sich zu einem Riesenskandal ausweiten kann, wenn nicht rechtzeitig etwas getan wird.“ Die drei jeweils 45-minütigen Folgen von „2030“ werden am 16. Januar (20:15 Uhr), 18. Januar (21:00 Uhr) und 23. Januar (20:15 Uhr) im ZDF zu sehen sein.

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