„Zapp“-Magazin nur noch einmal im Monat im Fernsehen

NDR verringert Dosis seines Medienmagazins

Vera Tidona
Vera Tidona – 12.01.2021, 15:19 Uhr

„Zapp“ mit den Moderatoren Kathrin Drehkopf (m.) und Johannes Jolmes (r.). Constantin Schreiber (l.) gehört ab 2021 nicht mehr dazu. – Bild: NDR/Thorsten Jander
„Zapp“ mit den Moderatoren Kathrin Drehkopf (m.) und Johannes Jolmes (r.). Constantin Schreiber (l.) gehört ab 2021 nicht mehr dazu.

Das Medienmagazin „Zapp“ berichtet seit nunmehr 20 Jahren wöchentlich beim NDR Fernsehen über aktuelle Themen aus der Welt der Medien. Nun hat sich der Sender jedoch dazu entschieden, das Magazin mit Moderatorin Kathrin Drehkopf ab sofort nur noch einmal im Monat auszustrahlen. Stattdessen wird das Online-Angebot des Senders ausgebaut.

Ab Januar wird demnach das „Zapp“-Magazin mit Berichten und Reportagen verstärkt auf der Internetseite NDR.de sowie in den sozialen Medien und in der ARD Mediathek abrufbar sein. Darüber hinaus werden ausgewählte Netzbeiträge künftig auch im Magazin im Fernsehen zu sehen sein. Nächster regulärer TV-Termin ist am Mittwoch, den 20. Januar auf dem regulären Sendeplatz um 23:20 Uhr.

Als Moderatoren-Team bleibt Kathrin Drehkopf als künftiges Gesicht der Sendung erhalten, die sich mit Johannes Jolmes als Reporter und Moderator abwechseln wird. Der Dritte im Bunde, Constantin Schreiber, hat das Team zwischenzeitlich wieder verlassen und wird sich verstärkt seiner Tätigkeit bei der ARD-Nachrichtenredaktion widmen.

Die digitalen Ausspielwege bieten die Chance Medienthemen, noch tiefgreifender und vielfältiger aufzuarbeiten. Da die Beiträge zeitunabhängig verfügbar sind, werden wir mehr Menschen erreichen. Wir freuen uns auf den Austausch mit ihnen, denn ‚Zapp‘ möchte sich stärker an den Debatten in den sozialen Netzwerken beteiligen als kritischer, verlässlicher und glaubwürdiger Beobachter, erläutert Redaktionsleiterin Annette Leiterer das neue Konzept.

Der Chefredakteur des NDR Fernsehens, Andreas Cichowicz, ergänzt: Die Redaktion ‚ZAPP‘ geht verstärkt dahin, wo die Menschen heute zuverlässige Information erwarten – ins Netz und in die Sozialen Medien. Das ist der beste, weil zeitgemäße Weg für diese wichtige Stimme in der deutschen Medienlandschaft. Gerade in dieser Zeit, in der immer häufiger hinterfragt wird, was Medien transportieren. ‚ZAPP‘ schaut weiter kritisch hinter die Kulissen, auch in der ARD und selbst im NDR.

Das neue Online-Angot von „Zapp“ geht am morgigen Mittwoch, den 13. Januar mit neuen Reportagen und aktuellen Berichten auf NDR.de los, die – wie früher im TV – wöchentlich erscheinen werden. Den Anfang macht der Beitrag „Fixer im Krieg“ über einen jungen Armenier, der ausländische TV-Teams im umkämpften Gebiet zwischen Aserbaidschan und Armenien begleitet. Im Anschluss wird der Film „Das Handy als Waffe“ gezeigt, in dem Menschen öffentlich vorgeführt werden, die mit wenigen Klicks Opfer am sogenannten digitalen Pranger werden – und gleichzeitig auch leichtfertig zum Täter werden.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    TV Wunschliste schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > Die digitalen Ausspielwege bieten die Chance
    > Medienthemen, noch tiefgreifender und
    > vielfältiger aufzuarbeiten.

    Dafür nimmt man den "linearen" TV-Zuschauern einige Blicke über den Tellerrand.

    > Der Chefredakteur des NDR Fernsehens, Andreas
    > Cichowicz, ergänzt: Die Redaktion 'ZAPP' geht
    > verstärkt dahin, wo die Menschen heute
    > zuverlässige Information erwarten - ins Netz und
    > in die Sozialen Medien.

    Hoffentlich geht sie bei dem unermeßlichen Alternativ-Angebot dort nicht unter...
    • am

      unbequeme Sendungen werden Stück für Stück demontiert
      • am via tvforen.de

        Mal schauen wie sich Zapp entwickelt, das Thema wurde ja recht häufig bei ihnen diskutiert - da kann man froh sein, dass die überhaupt noch existieren. Eine moderierte Sendung bräuchte ich auch nicht, da ich das sowieso schon nur noch auf Youtube gucke, allerdings würde ich es schon sehr vermissen, wenn jetzt auch die sehr informativen Einblicke in die Medienwelt und deren Einordnungen (besonders in anderen Ländern) fehlen würden.
        • am

          "Damit können wir in Zukunft noch viel viel besser als bisher ... bla bla bla"

          Wer's glaubt... Dass ausgerechnet das angeblich so investigative und selbstkritische Medienmagazin bei dieser ekeligen Presseerklärungsbeschönigung mitmacht, ist ein Armutszeugnis. Es ist doch hier ganz eindeutig der erste Schritt zur Einstellung - wie immer, wenn Screentime verringert wird und das Angebot zukünftig "noch besser online" stattfinden soll.

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