Videoclips auf MTV und Viva

Das Sexy-Superfrauen-Klischée

Jutta Zniva – 18.04.2006

Videoclips im Musikfernsehen von MTV, Viva und anderen Sendern zeigen laut einer Studie der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen weniger Gewaltszenen als früher. Nach wie vor würden aber in den Clips stereotype Bilder von Männern und Frauen vermittelt.

Offene Gewalt, wie sie als „hard violence“ aus Filmen bekannt ist, spiele kaum noch eine Rolle in den Musikprogrammen, berichtete die Medienanstalt. In verdeckter, angedeuteter Form sei sie aber weiter präsent: „Die Darstellungen bewegen sich in der Regel im Modus der Potenzialität, d.h. z.B. in Gestalt von Posen und expressiven Selbstinszenierungen.“

Weiters überwiegen laut Studie die Präsentation stereotyper Geschlechterrollen im Genre Videoclip. Im allgemeinen würde bei sexuellen Darstellungen immer noch die Frau als sexuelles Objekt des aktiven und begehrenden Mannes dargestellt. Vor allem HipHop-Videos, in denen Frauen in freizügige Nebenrollen gedrängt würden, führten zu einseitigen Rollenklischees.

Der Starkult weiblicher Heldinnen resultiere mitunter in der exzessiven Betonung und Überbewertung von Körperlichkeit. Die sexualisierte Präsentationen der Körper weiblicher Super- bzw. Wonder-Women im Stil von Kylie Minogue, Britney Spears und Christina Aguilera führte bei manchen weiblichen Sehern zu potenziell belastendem sozialen Vergleich und körperlicher Unzufriedenheit.

Für die Entwicklung der Jugendlichen sei es jedoch unproblematisch, regelmäßig Musikvideos zu sehen, ergab die Studie. Nur junge Menschen mit geringer Bildung und schwachem sozialen Hintergrund seien gefährdet, die Darstellungen falsch einzuordnen. Wichtig sei es daher, die Medienkompetenz zu stärken, damit die klischeehaft dargestellten Männer und Frauen richtig bewertet werden könnten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Viele dieser leicht bekleideten Tussies in den Rapvideos tun dies aber aus freien Stücken. Und viele Tussies würden ne Menge dafür tun nur um einmal ihren süssen Hintern für wenige Sekunden in einem "Musikvideo" zu zeigen.
    Die jungen Dinger nehmen dieses billige Klischee sehr ernst.

    Sex Sells
    • am via tvforen.de

      Im Prinzip ist das tatsächlich ein Problem; aber das Frauenbild in anderen Sendungen - vor allem in Telenovelas, Seifenopern und Fernsehfilmen - ist auch nicht unbedingt besser.
      • am via tvforen.de

        Sagen wir mal so - das Zeug, das auf Viva und MTV läuft (samt der meisten dort rumzappelnden "Moderatoren") kann man getrost in die Tonne treten; und zwar in jeglicher Hinsicht. Die Musik, die Videos, die Inhalte etc. - ich weiß nicht, vielleicht werd ich auch einfach nur alt *gg*, aber das Meiste ist kompletter Müll. Nur noch für Matschbirnen geeignet - von Matschbirnen produziert. Mit dem passenden Handyklingelton, ey...!!

        Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte richtig gute Musikvideo gesehen hab - muss irgendwann in den 90ern gewesen sein, als wirklich noch Witziges, Ungewöhnliches und Interessantes zwischen einer Fülle von Murks zu finden war. Heute isses nur noch Murks. Irgendwelche rumgatzenden, strunzdummen "Gangster", die mit irgendwelchen hinternwackelnden, ebenfalls grenzdebilen Doof-Tussis rummachen. *Gähn* Ja, wahnsinnig innovativ. Mancher zieht sich noch ne dämliche Maske über sein Gesicht (Pubertäts-Pickel? Knollnase? Glubschaugen...?) und findet das gaaaanz böse, unheimlich cool und suuuuper. Näää, ist echt nicht das Meine, das.

        Und falls die damit provozieren wollen (können die das Wort eigentlich buchstabieren??) - aufregen wird sich sicherlich keiner ernsthaft über ihren Schmarrn.
        Ich jedenfalls schalte nur müde ab. Über irgendwelche einseitigen Rollendarstellungen denk ich da zumindest nicht nach, denn so lange bleibt der Ramsch gar nicht erst im Bild.
        • am via tvforen.de

          Kann es sein, dass du leicht rassistisch angehaucht bist, Knittkuhl?

          Es sind nicht nur Nigga-Rap Videos von schwarzen Niggern mit dunkler Hautfarbe böse, die auch noch von Schwarzen gemacht werden. Zuweilen geizen auch Rockvideos nicht mir weiblichen Reizen, oder auch Britney Spears (eine eher arische, junge Dame, die auf dem besten Weg zum Mutterkreuz ist) zeigt sich gerne sexy.

          Aber hey, warum denn nicht die Schwarzen beschuldigen? Macht doch Spass. Aber ja nicht bedenken, dass die Weissen, denen MTV und Viva gehören, diese Videos auch senden.
          • am via tvforen.de

            Nö, bin kein Rassist, mag Schwarze ganz gern. Rapper nennen sich doch vorzugsweise selber gerne "Nigga", oder? Und dieses Frauen=Nutten-Klischee sehe ich eigentlich nur in Videos von schwarzen Rappern. In Videos von "weißen" Rockgruppen laufen auch Frauen rum, werden da aber meiner Meinung nach nicht zu Frischfleisch degradiert. Ich denke, dass "Schwarze" Musik früher wesentlich facettenreicher war als heute. Aus meiner großen Formel-Eins-Zeit fallen mir jetzt spontan ein: Kool and the Gang, Michael Jackson, Stevie Wonder etc.
          • am via tvforen.de

            Zuweilen hat der Trend auch in Rockvideos um sich gegriffen. Ein oder zwei Tage MTV-Studium dürften das bestätigen.

            Das Problem mit dem Wort "Nigger" ist allerdings, dass es nur dann nicht rassistisch ist, wenn ein Schwarzer das Wort sagt. Ansonsten ist es nach wie vor rassistischt (es gibt auch entsprechende Gerichtsurteile gegen Lehrer). Natürlich kann das recht irreführend sein, aber man sollte besser nicht mit solchen Worten spielen.

            Aber die Political Correctness ist heutzutage eh zu strikt. Du solltest mal die Leute sehen, wenn ich eine meiner Lieblingsbands, Elvis Hitler, laut erwähne. Die machen super Musik, aber man darf den Namen einfach nicht sagen. Allerdings hält mich das von gar nichts ab.
          • am via tvforen.de

            mtv und viva schaue ich schon seit jahren nicht mehr. fast jedes mal, wenn mir ein lied gefiel, hab ich kurz darauf das video gesehen und konnte das lied nicht mehr leiden (u.a. eric prydz mit "call on me").
            ich bin zum akustiker geworden und wenn nötig, spinne ich mir mein eigenes video zusammen :-P
        • am via tvforen.de

          Irgendwie ist das doch Käse, oder? Musik ist doch schon seit Ewigkeiten mit sexuellen Anspielungen verbunden, auch bei männlichen Musikern.

          Aber diese sog. Sittenwächter, die vor den moralischen Vefall der Jugend ausgelöst durch die böse Musik warnen will, gab es ja auch schon immer. Vor 50 Jahren war es der berühmte Hüftschwung von Elvis Presley und heute eben laszive Darbietung von Britney Spears.

          Aber ich bin mir sicher: genauso wie durch Elvis niemand zu Schaden kam, wird auch niemand durch Britney Spears Schaden erleiden. (O.K., bei letzterer wegen ihrer "Musik" schon, dürfte sich aber nicht auf das Seelenheil auswirken.)


          "Die ganze Welt ist wie verhext, Veronica, der Spargel wächst."
          • am via tvforen.de

            B. Spears ist wohl eher Softcore. Es liegt wohl eher an den grausamen Nigga-Videos, dass viele Halbwüchsige heutzutage denken, dass

            - alle Frauen Bitches sind
            - man nix lernen muss, weil man kann ja Drogen verkaufen oder Rapper werden
            - Gewalt geil ist
            - man beim Ballern die Pistole immer so komisch gedreht halten muss
            - das Leben nur aus Drogen, Sex, Gewalt, Party, Chromfelgen und Barbecue besteht
        • am via tvforen.de

          Wieder eine Studie, die nur das Offensichtliche bestätigt. Dass die Medien Einfluss auf die Jugend haben, weiss jeder. Dass es nun halt auch Musikvideos und Telenovelas auch tun, sollte ebenso klar sein.

          Und ja, die aktuelle Musikvideopolitik der beiden Sender, obwohl auch nicht mehr so stark sexuell geprägt wie vor ein paar Jahren, lässt zu wünschen übrig. Klar, sie können nichts dafür, wenn ein Künstler sein Video voll mit nackten Frauen machen will, aber man könnte dennoch etwas mehr Abwechslung in die Mischung bringen. Eine Weile lang war das ja wirklich sehr einseitig.

          Aber hey, Studien sind doch was Tolles, lassen wir die Leute weiterhin nach Ursachen forschen, das macht denen ja scheinbar Spass. Hauptsache man tut nichts gegen das Problem, sondern studiert es lediglich.
          • am via tvforen.de

            > Hauptsache man tut nichts gegen das Problem ...

            Äh, welches Problem jetzt?
          • am via tvforen.de

            Dieses Problem (http://www.basista.eu.org/fun/2005_11_28/mtv.jpg), Markus.
          • am via tvforen.de

            Soll das jetzt schocken od. besonders gelungen sein? *gähn*
          • am via tvforen.de

            Worst titjob I've ever seen. Aber was ist daran ein Problem? Wir leben im dritten Jahrtausend, herrgottsverdammich!
          • am via tvforen.de

            Ist das jetzt eine deiner typischen inhaltsleeren Phrasen oder soll ich dir den Kontext tatsächlich erläutern?
          • am via tvforen.de

            Markus, das Problem ist wahrlich nicht, ob man da 'ne Brust sieht, wie geil (oder nicht) die ausschaut oder sonstiges moralisches / ästhetisches Gedöns.

            Sondern worauf eine Gruppe reduziert wird, in diesem Fall eben Frauen, in welcher Penetranz und zu welchem Zweck.

            Wenn die Musikbranche kaum noch andere Verkaufsargumente hat, als Frauen als wackelndes Frischfleisch mit festen Po-Backen und zum Himmel schauenden Brustwarzen zu präsentieren, dann kann man schon behaupten, dass da etwas nicht wirklich richtig läuft.

            Ich persönlich habe keinerlei Berührungsängste mit nackter Haut auf dem Bildschirm, mir missfällt aber, wahrscheinlich weil ich selbst eine Frau bin, dass Menschen in dieser Frequenz als "zwei-Titten-ein-Arsch-und-nen-dämlichen-Lächeln"-Kreatur dargestellt werden.
          • am via tvforen.de

            bei Sängern, insb. bei Boygroups, ist das doch aber auch nicht anders, abgesehen von den Titten.

            Sex sells, besonders bei Musik, war schon immer so.
          • am via tvforen.de

            Hallo!

            Zitat:"Worst titjob I've ever seen. Aber was ist daran ein Problem? Wir leben im dritten Jahrtausend, herrgottsverdammich!"

            Hmmm...ich glaube, eines der Probleme in unserer Gesellschaft liegt darin begründet, daß die meisten Menschen nicht mehr wissen (möchten), wo ein Problem begründet liegt.

            Dabei geht es nicht um eine einzelne Dame, die ihren unästhetischen Silikonbusen in die Kamera hält. Es geht um eine Vielzahl solcher und ähnlicher Faktoren, die zusammen genommen durchaus ein Problem ergeben. Natürlich ist es gut, daß wir die Zugeknöpftheit und sexuelle Verschrobenheit der Vergangenheit abgelegt haben, aber nun sind wir beim gegenteiligen Extrem angekommen, welches genauso schlecht ist und auf welchem der Großteil unserer Gesellschaft nicht wirklich klarkommt.

            Du beschreist das dritte Jahrtausend??? Weshalb benehmen sich dann so viele Menschen wie Bonobos?

            Ich bin nicht verklemmt oder sonstiges, aber ich habe ein Problem damit, wenn die Sexualität des Menschen, und körperlich können sich zwei Menschen einfach nicht so nah kommen, wie durch den Liebesakt, banalisiert wird und Leute nur noch den Spaß oder die Stressbewältigung darin sehen. Und genau das passiert in den Medien...schon seit längerer Zeit.

            Es sind ganz viele Faktoren die da eine Rolle spielen und die Medien sind da garantiert nicht allein verantwortlich für...das nimmt sie jedoch in keinster Weise aus der (theoretischen) Pflicht.

            Wir mögen im dritten Jahrtausend sein, aber eine Weiterentwicklung seh ich zur Zeit nicht...höchstens eine Umorientierung mit Weiterentwicklungen auf der einen Seite, die jedoch auf der anderen Seite Rückentwicklungen zur Folge haben.

            Auf bald!

            Theryn
          • am via tvforen.de

            BrandungsFelsen schrieb:
            >
            > bei Sängern, insb. bei Boygroups, ist das doch aber auch
            > nicht anders, abgesehen von den Titten.
            >
            > Sex sells, besonders bei Musik, war schon immer so.

            Tja, wenn die Musik allein eben nicht mehr dazu reicht, dass sich Horden die Platte kaufen, dann muss man eben zu anderen Dingen greifen - und was liegt da näher, als ein paar hübsch ansehende Körper hinzustellen. Dass auch das weibliche Teeniepotenzial bedient wird, gilt zwar nicht der Gleichberechtigung, sondern erhöht einfach nur den "Verkaufswert" der jeweiligen Gruppe.

            Wie du schon treffend geschrieben hast, hat auch schon ein Elvis Presley seine Reize perfekt einzusetzen gewusst. Und es gab unzählige andere, die es nicht anders getan haben.
            Man erinnere sich an Madonna, die sich selbst (wohlbemerkt!) schon klasse vermarkten konnte, und heute noch immer genauso auf ihre Hüften (mehr als auf ihre Stimmbänder) zurückgreift, wenn sie eine neue Scheibe rausbringt.
            Oder Prince, der zwar kein Hingucker ist, aber nur so vor Sex-Appeal strotzt(e). "Kiss" war damals ein Hammer.
            Aber nun mal ehrlich, wäre die liebe Britney damals so groß rausgekommen, wenn sie nicht mit ihren Overknees, Unschuldslächeln und den Schulbüchern in ihrem Spind so lustig rumgesprungen wäre? Kannte man den Hintern von J.Lo nicht schon früher als sie selbst? Was wäre Shakira ohne ihren wackelnden Hüftschwung?

            Ich rede aber nicht von Schönheitsidealen, die eine Stimme begleiten und nicht mal von Klischees, die immerfort bedient werden - ohne abzureißen (Pink hat dazu gerade ein nettes Video rausgebracht), sondern von einer bereits verachtenden Position, in die sich Frauen / Mädels da drängen lassen - einen Clip nach dem anderen (und darum geht es mir).

            Ich hatte in diesem Forum mal eine „wunderbare“ Diskussion mit einem User, der doch tatsächlich behauptete, dass sich die Frauen überhaupt nicht wundern müssten, wenn sie vergewaltigt werden, da sie es ja mit ihrer Kleidung regelrecht provozieren würden. Da seien sie eben selbst dran Schuld und müssten doch Einsicht mit den Männern zeigen, dass die darin eben eine gewisse Freizügigkeit und Willigkeit interpretieren. Und dieser Typ, der das schrieb, ist ein Familienvater und kein pickliger Junge, der es noch besser lernen muss / kann / soll.

            Und genau hier sehe ich das Problem.
          • am via tvforen.de

            > ... mir missfällt aber,
            > wahrscheinlich weil ich selbst eine Frau bin,
            > dass Menschen ... als "zwei-Titten-ein-Arsch-und-nen-dämlichen-Lächeln"-Kreatur dargestellt werden.

            Daran muss es liegen. Dass du eine Frau bist.

            Ich erinnere mich an eine alte RTL-Talkshow, Hans Meiser oder vielleicht Der heiße Stuhl, in der eine Prostituierte versuchte, die Ehrhaftigkeit ihres Berufstandes zu erläutern. Dabei war so eine Berufsemanze, deren Namen ich nicht erinnere, die aber damals in jeder Sendung war, die dann plötzlich schrie: "Aber wir Frauen verkaufen unseren Körper!" Als ich damals so vor dem Fernseher lungerte, dacht ich bei misch: Höma' Schnalle, was redste? Von deinem Körper will doch keiner was wissen...

            Worauf will ich hinaus? Warum, so frag ich mich immer wieder, müssen sich Frauen ständig mit anderen Frauen so identifizieren? Zumal mit Klischee-Gestalten, wie eben so einem MTV-Werbe-Model?

            Machen "wir" Männer :) doch auch nicht. Und wo kämen wir auch hin, wenn wir jede Männerfigur, die in Film, Fernsehen oder sonstwo rumeiert persönlich nehmen würden?


            "Mr. Bean ist soo doof, Schweinerei, so bin ich doch gar nicht!"

            "Wah, der Melitta-Mann ist so ein weichkeksiger Frauenversteher! Wie kann man so was bringen, wo ich doch ein unsensibles @!#$ bin?!"

            "Renegade Lorenzo Lamas ist so ein cooler sportlicher Typ. Jetzt glauben alle Frauen, ich müsste auch so sein, wie entwürdigend!"

            "Ron Jeremy hat soooo'n langen Schniedel, wie steh ich jetzt denn da?"


            Also, was geht's dich an, Ona, wenn solch eine Blondine ihre Oberweite präsentiert? Zielgruppe bist du nicht. Und was andere Leute tun, denken und sehen wollen, geht dich im Grunde nichts an.
          • am via tvforen.de

            ein weiteres problem ist, dass manche nur damit beschäftigt sind "ihre große moderne toleranz" zur schau zu stellen, ohne dabei auch nur im ansatz probleme zu entdecken.
          • am via tvforen.de

            Hat hier jemand Lorenzo Wallehaar Lamas erwähnt? Yam!
          • am via tvforen.de

            Wie demütigend... sob!
          • am via tvforen.de

            In den Hip-Hop-Videos werden oft Frauen auf den Po geklopft. Haben Alice und ich etwa all die Jahre umsonst gekämpft?
          • am via tvforen.de

            Sorry, aber Männer werden ja viel zu selten als Sexobjekt angesehen. Hinterher fühlen sie sich noch deswegen benachteiligt.
          • am via tvforen.de

            Groß und modern muss sie ja gar nicht sein, die Toleranz. Es würde ja schon genügen, wenn gewisse Leute erkennen könnten, dass es nicht an ihnen ist, anderen vorzuschreiben, was diese tun, sagen, denken sollen und was ihnen zu gefallen hat.
          • am via tvforen.de

            Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass ich Frauen nie als Sexobjekte betrachte, sondern stets als - äh ... Sexsubjekte, ja.
          • am via tvforen.de

            Das ist ja subtil.
          • am via tvforen.de

            Nur leider funktioniert es nicht.
          • am via tvforen.de

            Hat es den Eindruck gemacht, ich würde mich von dem Aussehen einer 18-Jährigen bedroht fühlen?

            Anders gesagt, ich fühle mich nicht von dem Sex-Appeal anderer Frauen bedroht, oder bin etwa sauer, weil ich im direkten Vergleich recht miserabel abschneide - weil ich mich eben nicht vergleiche.

            Mich regt es auch nicht auf, wenn mein Mann mir zum 176. Male erzählt, dass die aus der Bully Parade mal im Playboy war (rattenscharf, angeblich) oder sich seine Pupillen erweitern, wenn er verzückt ein "MTV-Spot-Mädel" sieht. Denn was Schönes sollte eben auch betrachtet werden, wenn es betrachtet werden will. ;-)

            Übrigens freue ich mich heute Nacht auf die Wiederholung der Story von 'Martin Bormanns Super Service', das nur nebenbei.

            Mir scheint, dass du das etwas zu einfach auslegst, Markus.

            Ich will jetzt auch nicht die Emanzenkeule mit 'ner Prise falscher Moral (Prostitution ist schmutzig ...) schwenken. Mit Sex und dessen Vermarktung sollte man, wenn möglich, unverkrampft und unvoreingenommen umgehen, wenn man nicht dem Opus Dei betreten mag.
            Aber ich möchte deinen Vergleich zwischen männlichen und weiblichen Klischees aufgreifen:

            Frauen haben auch heute noch (und ja, wir leben im 3 Jahrtausend - Himmel, Arsch und Zwirn!) die Wahl zwischen ein paar vereinzelten "Schubladen":

            1) Geil ausschauen, nichts im Kopf haben und spätestens dann, wenn die Schwerkraft auch ihren Körper beschleicht, diesen "umbauen" und irgendwann als Sexsymbol ausgesondert zu werden (die sind bei den MTV-Spots gemeint)

            2) Das Hausmütterchen, welches, mit strähnigen Haaren, lieblos angezogenen Klamotten und ebenfalls einer großen gähnenden Leere im Schädel das Nachmittagsprogramm der Privaten verschlingt (die findet man bei den Talkshow-Zusammenfassungen, moderiert von einer Vertreterin der Kategorie 1)

            und 3) Die intellektuelle, Trekkingsandalen tragende, an Achseln und Beinen unrasierte superschlaue Emanze, die keinem Schönheitsstandard gerecht wird, und der das auch völlig schnurz ist.

            All diese "Definitionen" sind gewollt überspitzt und negativ formuliert!
            Und wenn man sich die so anschaut, will man, wenn es denn schon so sein muss, wenigstens als attraktiv gelten, als eher einer sich vernachlässigenden Mama oder einer Emma-Abonnentin zu gleichen, nicht wahr?

            Nun überleg doch mal, welche "Schubladen" für Männer geschaffen worden sind ...
            Reich / Potent / Mächtig / Faul / Gewalttätig / Charmant / Sportlich / ... Ellenlang könnte man das fortsetzen.

            Vielleicht merkst du nun, dass man als Frau recht leicht einer dieser drei Grundkategorien zugeordnet wird - viel mehr Möglichkeiten gibt es ja (anscheinend) auch nicht.

            Irgendwo zwischen diesen Definitionen befinden sich aber die meisten von uns, obwohl das die Medien eigentlich kaum wahr haben wollen. Und genau aus diesem Grund gilt es bereits erstellte Stereotypen zu bemängeln, die eines der oben genannten Klischees nur noch bestätigen wollen.

            Und auch wenn man jetzt das Gegenteil annehmen könnte, ich bin keine frustrierte nicht-mehr-18-jährige, die heulend einer nicht vorhandenen Ellen Macpherson-Figur hinterher trauert.

            Mich stinkt es aber an, dass ein Teil einer Generation die Regeln der Rollenverteilung von MTV und Viva und wie sie alle heißen lernt. Weil, wie ich schon um kurz nach 14 Uhr hier schrieb, trifft man dann auf Idioten, die dieses "Bitch-Image" oder wie man das jetzt auf Neudeutsch nennt, völlig missinterpretieren und wirklich glauben, Frauen seien dazu da entweder geil auszusehen und dementsprechend geil zu sein, wenn "Mann" das will, oder aber (dann als die Ehefrau) lieb, immerzu jungfräulich und einfach perfekt zu sein.

            Und ab dem Moment, wo jemand behauptet, eine Frau will ja eigentlich unbewusst "genommen" werden, wenn sie sich in einer bestimmten Form "präsentiert", geht es auch mich an, was andere denken.

            Die Masse bzw. der Überfluss an solchen Bildern macht's und nicht die Blonde mit ihren zwei Mitbewohnern, die ich da gepostet habe.
          • am via tvforen.de

            Nun, liebe Ona, es liegt mir fern, dir zu unterstellen, du persönlich fühltest dich bedroht oder zurückgesetzt, durch solche Bilder. Hmm, wie das so ist in einem Forum, in dem man ja letztlich mit Unbekannten kommuniziert, kann ich mir nur bedingt vorstellen, was für ein Mensch hinter deinen Aussagen steht und wie du im "wirklichen" Leben bist.

            Ob du dich jetzt persönlich meinst oder nicht, du trägst - und das stelle ich fest, ist oft "frauentypisch" - ein erhöhtes, sozusagen idealisiertes Frauenbild vor, das gefälligst nicht hinterfragt, kritisiert, verzerrt, verspottet, karikiert oder veralbert werden darf, oder nur in den (von dir?) erlaubten i.d.R. humorlosen Parametern. Was ist eigentlich schlimm daran, wenn eine Frau als verblödet und dauergeil dargestellt wird? Kaum jemand - eine Frau schon gar nicht - stört sich daran, dass solche Darstellung von Männern mittlerweile in Literatur, Film, Fernsehen und Werbung Standard ist - Opus Dei lassen wir mal außen vor. Die Frage sei erstmal rhetorisch ...

            Zu den Schubladen. Nun mir fielen - ganz spontan - noch andere ein:

            - Das verlogene intrigante berechnende Miststück, das alle nur täuscht und ausnutzt, indem es die "hilflose kleine Frau"-Masche reitet.

            - Das karrierebewußte Daueropfer sexueller Belästigung, das ständig moniert, dass Männer nur das eine wollen, aber unter "Ich bin blond, jeder will mich ficken"-Gejammer dafür sorgt, dass sich niemals auch nur eine Strähne der Originalhaarfarbe herauswächst - und die jedem Kerl, von dem sie sich erhofft, dass er sie weiterbringt, das Dekolleté unter die Nase hält.

            - Die mittelmäßig bis mäßig begabte Durchschnittstussi, die verkündet, Frauen seien eine benachteiligte Minderheit, und deswegen postuliert, man möge ihr durch Quotenregelungen die Türen zu den Vorstandsabteilungen öffnen (und seltsamerweise niemals z.B. die Aufzüge in die Bergwerksschächte :). Und die dann feststellt, dass sie zu ihrer Erfüllung neben Karriere auch noch ein Kind braucht. - Dafür zu sorgen, dass sie das auch schön "vereinbaren" kann, ist bitteschön Aufgabe der Gesellschaft, d.h. der Männer (und auch Frauen), um deren Wünsche sich kein Schwein schert, die zu funktionieren haben, weil's sonst was auf die Fresse gibt, bzw. die auch wenn sie funktionieren auf die Fresse kriegen.

            Mir fielen noch mehr ein, sogar ein oder zwei positive, aber drei gegen drei ist fair, denke ich (grins).

            Die von dir aufgeführten Männerschubladen stehen Frauen eigentlich auch offen, von "potent" vielleicht mal abgesehen - der Definition wegen, aber dafür gibt es Alternativen von "schwanzgeil" bis "gebärfreudig", newah? Äh, "sexuell aktiv" oder "sexuell selbstbestimmt"?

            Die Diskussion, ob es jetzt ausgerechnet MTV-Spots, also "die Medien" sind, die verantwortlich sind, wenn Jugendliche ein "falsches" Weltbild entwickeln, mag ich an dieser Stelle nicht wieder führen: Wenn alles andere versagt hat ... vielleicht. Aber dann ist es auch schon egal.

            Selbstpersönlich muss ich aber sagen - indem ich die Eingangsfrage aus dem rhetorischen Bereich wieder heraushole: Sollte tatsächlich ein Casparhauser, der nur MTV als Verhaltensgrundlage hat, zu dem Schluß kommen, seine "Bitch" respektiere ihn nur, wenn sie sich problemlos durchvögeln lässt, bin ich geneigt zu sagen: "Ey, Respekt, Alter!", denn vielleicht hat er ja recht?
            Vielleicht erspart es ihm, sich Monate und Jahre lang erzählen zu lassen, sie sei noch nicht bereit und respektiere ihn zu sehr, während er sich um ihre Sorgen und Probleme kümmern und sie unterhalten darf, um dann zu erleben, dass sie für den erstbesten dahergelaufen Disco-Penner ohne Zögern die Beine breit macht, weil sie den ja "so doll liebt" - ganz spontan ...

            Ok, Schluss hier, bevor ich mir einen Ruf als männliche Foren-Marcy D'Arcy schaffe ^^° - Und ich bitte um Entschuldigung und Verständnis für die die teils obszöne Wortwahl, aber manchmal muss man es sagen, wie es ist.
          • am via tvforen.de

            TAFKA Markus schrieb:

            > Vielleicht erspart es ihm, sich Monate und Jahre lang
            > erzählen zu lassen, sie sei noch nicht bereit und respektiere
            > ihn zu sehr, während er sich um ihre Sorgen und Probleme
            > kümmern und sie unterhalten darf, um dann zu erleben, dass
            > sie für den erstbesten dahergelaufen Disco-Penner ohne Zögern
            > die Beine breit macht, weil sie den ja "so doll liebt" - ganz
            > spontan ...

            wie wahr
          • am via tvforen.de

            Schwachsinn.
        • am via tvforen.de

          > Für die Entwicklung der Jugendlichen sei es jedoch
          > unproblematisch, regelmäßig Musikvideos zu sehen, ergab die
          > Studie. Nur junge Menschen mit geringer Bildung und schwachem
          > sozialen Hintergrund seien gefährdet, die Darstellungen
          > falsch einzuordnen.

          Irgendwann habe ich aufgehört, die genannten Programme anzugucken. Musik höre ich zwar immer noch sehr gerne, aber leider läuft bei VIVA u. MTV nur seltenst Musik, die mir gefällt. Die ganze Scheiss-Musik stammt fast ausnahmslos von schwarzen Rappern, deren Videos rund um die Uhr laufen. Wer nicht versteht, warum es unter (männlichen) Jugendlichen so viele Arschlöcher gibt, der braucht sich doch nur diese ganze Blinky-Blinky-Nutten-Felgen-Swimmingpool-Scheiße anzugucken. Dass es den Sendern piepegal ist, was sie mit dieser Melange anrichten, weils ja eh nur auf den Kommerz ankommt, ist klar. Aber ohne mich. Und ihr solltet die Sender auch aus der Programmliste eures Fernsehers löschen!
          • am via tvforen.de

            Tja,ohne notgeil gestikulierende Mädels mit megaknapper "Kleidung"
            gibt es ja auch fast keine Videoclips mehr aber die Nachfrage ist ja nun mal
            da nach dieser Form der Präsentation von Frauen.
            Eigentlich ja auch nichts besonderes mehr und man (n) schmeisst ja auch mal gern hin und wieder ein Auge rein,
            aber hin und wieder habe ich mir schon oft die Frage gestellt wie Frauen eigentlich
            über diese Darstellung als billiges und immer wollendes Lustobjekt in Videoclips denken.
            Nicht nur jetzt gezielt in Hip Hop Videos sondern auch in "normalen" Dance Acts,
            oder Gesangstrios a´la Sugababes die ja auch gut und gerne sich auf der Bühne stellen und sich in eindeutig zweideutigen Posen präsentieren.

            Aber mit Sex im Spiel scheint sich ja doch alles viel besser zu verkaufen.


            Gruss

            Jediklaus
            • am via tvforen.de

              Schön das es auch mal jemand feststellt. Ich dachte schon, ich würde das viel zu eng sehen. ;-)

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              Für die Entwicklung der Jugendlichen sei es jedoch unproblematisch, regelmäßig Musikvideos zu sehen, ergab die Studie. Nur junge Menschen mit geringer Bildung und schwachem sozialen Hintergrund seien gefährdet, die Darstellungen falsch einzuordnen.
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              Das halt ich nun wiederum für ein Gerücht, da ich der Meinung bin- egal wie gebildet- man orientiert sich doch immer an Vorbildern als Jugendlicher. (Ich meine nun die stereotypen Frauen- nicht die sexistischen Anspielungen)

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