TV Killed the Movie Star

Klein, deutsch und zum Wegzappen?

Jutta Zniva – 26.02.2006

In einem Artikel in der heutigen Welt am Sonntag serviert Hubertus Meyer Burkhardt, Filmproduzent und Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1 Media AG, eine sehr kühne Begründung, warum „die deutsche Flagge“ im Medienbereich „im Schrebergarten der Provinz“ hänge.

Die Wurzeln des Problems „Warum wir Deutschen selbst daran schuld sind, daß wir keine internationalen Filmstars mehr haben“ ortet Meyer Burkhardt unter anderem darin: Das deutsche Publikum begegnete deutschen Schauspielern oft das erste Mal bei sich zuhause. Sprich: im Fernseher. „Wir haben das Hausrecht, der Mime kommt umsonst, er ist kleiner, man kann ihn jederzeit wegzappen, und er serviert uns eine alltägliche Geschichte.“

Im Gegensatz dazu erlebe der französische oder amerikanische Zuschauer seinen Star das erste Mal im Kino. Dort zahle man für das Sehen des Künstlers, er sei „bigger than life“ und spiele in einer „großen Geschichte“. Der wahre Star sei ein „Reiseleiter auf dem Weg in den Traum“. Wen man aber, so ist weiter in der WamS zu lesen, übers TV kennenlerne, der sei untauglich für den „Trip aus der Realität“. Mit einem „Bausparer“ seien natürlich keine „Luftschlösser“ mehr zu bauen.

Ein Land, in dem aus „Frau Glas“ für jedermann „die Uschi“ wird, dürfe sich also nicht wundern, wenn es keine großen Filmstars hervorbringe. Dies passe „wunderbar in einen Staat, der auf jeden Pomp verzichten will.“ Die deutsche Flagge hänge im „Schrebergarten der Provinz“.

Das „Triviale“ sei der „Feind des Stars“, befindet Meyer Burkhardt, der – übrigens – von 2001 bis 2004 Vorstand für Elektronische Medien bei der Axel Springer AG war.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Hallo!
    Beim deutschen Film arbeiten viele hervorragende SchauspielerInnen und andere Filmschaffende mit. Es werden auch viele großartige Filme produziert.
    Wenig Erfolg haben solche Produktionen meist deshalb, weil ZuschauerInnen bzw. KinobesucherInnen mehr auf hirnlose Ami-Kost stehen. Die gibt es übrigens auch im Fernsehen, wäre also nach der Logik des Herrn Burkhardt ebenso leicht wegzuzappen.
    Aber es ist wahr, für mich ist es oft ein Grund, für Filme ins Kino zu gehen, weil ich sie nicht im Fernsehen sehen kann. Wenn ich Originalfassungen sehen will oder europäische Filme, die vermutlich niemals ein deutscher Sender ausstrahlen wird.

    Ansonsten hat Herr Burkhardt wohl einfach schlecht recherchiert: Viele US-SchauspielerInnen-Karrieren beginnen im Werbefernsehen, setzen sich im Serienprogramm fort und erreichen erst dann den "Big Screen". Genau so passiert das auch in Deutschland, nur daß vor dem dann leider oft nur die anspruchsvolleren ZuschauerInnen sitzen ...
    • am via tvforen.de

      Hallo zusammen!

      Nun, ich schließe mich meinen Vorrednern an. Die Aussage des Herrn Meyer Burckhardt ist absoluter Nonsens und bietet ein Paradebeispiel für die Realitätsferne von Vorständen und Managern im Medienbereich.

      Das Problem, warum wir keine internationalen Filmstars haben, liegt darin begründet, daß wir aus Kostengründen nur noch Hupen ins Fernsehen lassen! Eine anständige Schauspielausbildung mit Spezialisierung auf Arbeit vor der Kamera gibt es nicht und die Ausbildung zum Theaterschauspieler taugt nicht für diese Arbeit...oftmals taugt die Ausbildung ja nichtmal fürs Theater. Und die wirklich guten Theaterschauspieler, die wir haben, sehen in sich selbst meistens Künstler und das ist nunmal mit Kinoporduktionen, wie wir sie bspw. aus Amiland kennen, nicht zu vereinbaren.

      Hinzu kommt aber auch, daß unsere Regisseure meistens ebensolche Hupen sind, wie ihre Schauspieler. Entweder produzieren sie Dokus oder Pornos, nur um dann noch durch irgendwelche fadenscheinigen Plots umständlich das Prädikat "Kunst" drauf zu drücken. Deswegen wirktes immer so bieder...wie gewollt und nicht gekonnt.

      Auch ein Sinn für Atmosphäre oder Details geht den Leuten meistens ab. Und deswegen wirken deutsche Produktionen meistens wie hingeschissen. Dabei vermag ich mich nicht festzulegen ob es einfach nur an dem Unvermögen der Verantwortlichen liegt oder daran, daß deutsche Produzenten den Geldhahn sehr viel schneller zudrehen, als jene in Amiland.

      Und genau diese Gründesind ausschlaggebend und nicht dieser vollkommene Blödsinn, das Fernsehen würde die Karriere unserer "Stars" versauen. Wir haben keine! Wir haben nur dämliche Porken, die sich wichtig tun und genau DESWEGEN keine großen Erfolge verbuchen können.

      Man, man, man...genug geschimpft:-)

      Theryn
      • am via tvforen.de

        Selten so einen Blödsinn gehört.
        Ob im Kino oder im TV. Der Film ändert sich nicht.
        Es ist doch einfach so das Deutschland keinerlei Schauspieler hat die von Deutschland aus international erfolgreich sind.
        Franka Potente hat es versucht, Til Schweiger hat es versucht. Aber am bekanntesten dürfte Armin Mueller-Stahl sein. Der macht sich aber in den deutschen Medien zurecht rar.
        Prochnow fällt mir da ebenfalls noch ein. Auch er hat in Hollywood durch viele Filme Größe bewiesen.
        Deutsche Schauspieler glänzen eher durch Peinlichkeiten in den Medien. Ob das nun Uschi Glas ist oder das neuste Beispiel Heiner Lauterbach mit seiner peinlichen "Biografie". Solche Leute kann man natürlich nie wieder ernst nehmen.
        • am via tvforen.de

          Mr Butermaker schrieb:

          > Es ist doch einfach so das Deutschland keinerlei Schauspieler
          > hat die von Deutschland aus international erfolgreich sind.
          Eben und ich wüsste auch niemanden der das Potential hat. Talente schlummern sicherlich irgendwo. Ansonsten, wie gesagt, dieses Star-Getue ist einfach widerlich, entweder die Story vom Film stimmt (sprich sie interessiert mich, dann kann eine gute Besetzung das nur unterstützen) oder sie stimmt nicht.

          Trotzdem stell ich die Frage: Wie oft passiert es das der Zuschauer sich einen Namen tatsächlich merkt und zwar von sich aus? Die Presse erklärt uns doch was Stars sind.

          > Aber am bekanntesten dürfte Armin Mueller-Stahl
          > sein. Der macht sich aber in den deutschen Medien zurecht rar.
          Eben zurecht. Ein Schauspieler muss nicht ständig in den Medien präsent sein und wenn dann doch bitte wegen einem guten Film. Gleiches gilt für Sänger.
        • am via tvforen.de

          >Trotzdem stell ich die Frage: Wie oft passiert es das der Zuschauer sich einen >Namen tatsächlich merkt und zwar von sich aus?

          Bei mir oft. Sowohl positiv, wie auch negativ.

          Wir haben +/- 50 bekannte, gute Schauspieler, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie sich nicht in Schrottproduktionen verheizen lassen.
          (Jürgen Vogel, Senta Berger, Götz George, ... )

          Wenn einer dieser Namen auftaucht riskiere ich zumindest einen näheren Blich auf die Produktion.

          >Die Presse erklärt uns doch was Stars sind.

          Ich weiß nicht ...
          Die Bezeichnung "Star" wird wie "Kult" inzwischen nur noch mißbraucht.
          Wenn ein Schauspieler eine handwerklich solide Ausbildung hat und sich über Jahre bzw. Jahrzehnte dauhaft mit herrausragenden Leistunge in herrausragenden Produktionen etabliert hat, dann würde ich ihm das Starattribut zuerkenenen.
        • am via tvforen.de

          In Hollywood versucht haben es schon viele Deutsche und andere, aber geschafft haben es die Wenigsten.
          Die besten Chancen haben natürlich englische Muttersprachler, wenn man bedenkt wieviele Briten oder Australier da rumlaufen, ob nun im Fernsehen oder im Kino.
          Auch ich wüßte aber momentan auch keinen deutschen Schauspieler, der wirklich das Zeug hätte, an der Seite von Topstars mitzuspielen.
          Franka Potente ist ein äußerst biederer Charakter, der jegliche Ausstrahlung fehlt, daneben ist sie auch nicht besonders hübsch, und für Hollywoodverhältnisse noch zu dick. Sie wird genau wie Diane Kruger, einem mäßig begabten ehemaligen Model, nur eine Randerscheinung bleiben. Weibliche Darsteller von wirklichem Format fehlen in Deutschland völlig. Bei den männlichen Pendants sieht es auch nicht viel besser aus. Obwohl Jürgen Prochnow schon lange in Hollywood lebt, hat er auch in vielen B-Movies mitgespielt, natürlich waren "Judge Dredd" etc. Kassenschlager, aber doch eher die Ausnahme. Til Schweigers Zeiten auf der internationalen Bühne sind auch überwiegend vorbei. Ihn drängt es ja jetzt auch ins Charakterfach.
          Dann bliebe da noch Thomas Kretschmann. Auch von dem bin ich nicht restlos überzeugt, auch wenn er gerade gut beschäftigt ist.
          Bleibt wirklich nur Armin Mueller-Stahl.
        • am via tvforen.de

          "Franka Potente ist ein äußerst biederer Charakter, der jegliche Ausstrahlung fehlt, daneben ist sie auch nicht besonders hübsch"

          Abgesehen davon, daß man insb. was die Hübschheit angeht, verschiedener Meinung sein kann (sie IST hübsch), muß ein Schauspieler/eine Schauspielerin nicht wie ein Model aussehen, um ein Star zu sein, siehe bspw. Kathy Bates oder Gene Hackman.
        • am via tvforen.de

          >"Franka Potente ist ein äußerst biederer Charakter, der jegliche Ausstrahlung fehlt, >daneben ist sie auch nicht besonders hübsch"

          >Abgesehen davon, daß man insb. was die Hübschheit angeht, verschiedener Meinung >sein kann (sie IST hübsch), muß ein Schauspieler/eine Schauspielerin nicht wie ein >Model aussehen, um ein Star zu sein, siehe bspw. Kathy Bates oder Gene Hackman.

          Also gut, über die Schönheit der über und über tätowierten Frau Potente kann man geteilter Meinung sein, aber zum übrigen Post stehe ich.
          Sie war damals mit Tom Tykwer zusammen, der sie dann, wie auch in einigen anderen seiner Filme, mit der Hauptrolle in "Lola rennt" bedacht hat. Dieser Film war eben auch im Ausland sehr erfolgreich und hat ihr die Tür nach Hollywood geöffnet.
          Glück gehört auch dazu, und ich missgönne ihr dies auch nicht, bin aber trotzdem der Meinung, dass es auch viele andere Schauspielerinnen mit ähnlichen Qualitäten gibt.
          Zuletzt hat es ja für Anneke Kim Sarnau (auch kein Modeltyp) für einen Kurzauftriff bei "Der ewige Gärtner" gereicht.
        • am via tvforen.de

          Laie schrieb:
          >
          > Wenn ein Schauspieler eine handwerklich solide Ausbildung hat
          > und sich über Jahre bzw. Jahrzehnte dauhaft mit
          > herrausragenden Leistunge in herrausragenden Produktionen
          > etabliert hat, dann würde ich ihm das Starattribut zuerkenenen.

          Auch das ist letztlich nur eine Geschmacksfrage. Ich halte die Bezeichnung Star für absolut überflüssig.
        • am via tvforen.de

          Darauf, daß die guten deutschen SchauspielerInnen, die es gibt, in amerikanischen (aka "internationalen") Sex & Ballerfilmchen verheizt werden kann ich gerne verzichten. Dann sitz ich lieber zu dritt im Kino und schau sie mir in guten "nationalen" (hier als Gegenbegriff zum zitierten "international") oder europäischen Filmen an. Daß die ihre Rollen nach Niveau des Films und der Rolle und nicht nach der Höhe der Gage aussuchen, spricht ja wohl eher für sie.
        • am via tvforen.de

          Ulf schrieb:
          > Die besten Chancen haben natürlich englische Muttersprachler,
          > wenn man bedenkt wieviele Briten oder Australier da
          > rumlaufen, ob nun im Fernsehen oder im Kino.
          Naja ... frag mal Herrn Déparidieu, wie gut er Englisch kann ...

          > Auch ich wüßte aber momentan auch keinen deutschen
          > Schauspieler, der wirklich das Zeug hätte, an der Seite von
          > Topstars mitzuspielen.
          Ich kenne wiederum kaum US-"Topstars", die das Zeug hätten, in einem niveauvollen Film, den *ich* mir im Kino ansehen würde, mitzuspielen.

          Was macht denn bitte den "Topstar" aus? Daß er nen Maschinengewehr halten kann und "Hasta la vista" stammelt? Gesichts- und Körper-OPs? Jubeln für den Präsidenten? Keine vernünftige Schauspielausbildung zu haben?

          > Franka Potente ist ein äußerst biederer Charakter, der
          > jegliche Ausstrahlung fehlt, daneben ist sie auch nicht
          > besonders hübsch, und für Hollywoodverhältnisse noch zu dick.
          Ein Glück. Das heißt, daß sie vermutlich keine Eßstörung hat udn an ihrem Körper/Gesicht noch alles im Naturzustand ist. Herzlichen Glückwunsch an Frau Potente!

          > Sie wird genau wie Diane Kruger, einem mäßig begabten
          > ehemaligen Model, nur eine Randerscheinung bleiben.
          Wer das ist, weiß ich nicht ... Topstars müssen nicht mal bekannt sein?

          > Til Schweigers Zeiten auf der internationalen Bühne
          > sind auch überwiegend vorbei. Ihn drängt es ja jetzt auch ins
          > Charakterfach.
          Großartig. Dazu kann man ihn nur belückwünschen.
          Dann wird er das, was die Bezeichnung Star wirklich verdient hätte.
        • am via tvforen.de

          Laie schrieb:
          > Wir haben +/- 50 bekannte, gute Schauspieler, bei denen man
          > davon ausgehen kann, dass sie sich nicht in
          > Schrottproduktionen verheizen lassen.
          > (Jürgen Vogel, Senta Berger, Götz George, ... )
          Marianne Sägebrecht!

          > >Die Presse erklärt uns doch was Stars sind.
          > Die Bezeichnung "Star" wird wie "Kult" inzwischen nur noch
          > mißbraucht.
          > Wenn ein Schauspieler eine handwerklich solide Ausbildung hat
          > und sich über Jahre bzw. Jahrzehnte dauhaft mit
          > herrausragenden Leistunge in herrausragenden Produktionen
          > etabliert hat, dann würde ich ihm das Starattribut zuerkenenen.
          Kult ist ja die rituelle religiöse Verehrung von was ... tja ...
          Und Stars gibt's im wesentlich nachts am Himmel.

          Wenn wir schon wichtig finden, wer ein "Star" ist (und eben nicht: Wer gute Arbeit leistet) und das über die Bekanntheit definieren, dann frag ich mich doch wirklich, wieso ich auf die Meinung der Amis hören soll, um zu entscheiden, welche Filmschaffenden in Deutschland ich für solche "Stars" halte. Die fragen uns ja auch nicht.
          Der deutsche Film krankt vor allem an der falschen Erwartungshaltung: Viele wollen Hollywood-Müll sehen, und wenn sie dann auf Niveau treffen, ergreifen sie die Flucht. Für die deutschen Filmschaffenden gitb es dann nur zwei Möglichkeiten: Selbst auch Schrott produzieren oder eben nicht ganz so bekannt zu werden.
          Ich würde jederzeit die zweite Option wählen!
        • am via tvforen.de

          nicetry schrieb:
          >
          > Wenn wir schon wichtig finden, wer ein "Star" ist (und eben
          > nicht: Wer gute Arbeit leistet) und das über die Bekanntheit
          > definieren,
          Das tun im wesentlichen Geldgeber.

          > dann frag ich mich doch wirklich, wieso ich auf
          > die Meinung der Amis hören soll, um zu entscheiden, welche
          > Filmschaffenden in Deutschland ich für solche "Stars" halte.
          Es gibt genügend amerikanische Schauspieler die besser sind als die sogenannten "Stars".

          > Die fragen uns ja auch nicht.
          > Der deutsche Film krankt vor allem an der falschen
          > Erwartungshaltung: Viele wollen Hollywood-Müll sehen, und
          > wenn sie dann auf Niveau treffen, ergreifen sie die Flucht.
          Niveau oder Krampf? Deutsche Produktionen kranken an dem "Versuch".

          > Ich würde jederzeit die zweite Option wählen!
          Das kannst du wenn du spontan 2 Mio. auf den Putz hauen kannst und willst.
      • am via tvforen.de

        Halte ich für Blödsinn.
        Wenn jemand gute Qualität bietet, etwas von seinem Fach versteht und es schafft, einen Charakter glaubwürdig und mit Tiefe darzustellen, ist es mir sowas von schnurz, ob ich das zum ersten Mal auf der großen Leinwand oder im popeligen Fernseher zu Gesicht bekomme. Leider passiert das halt nur noch selten.

        Mit dem Trivialen hat der Mann schon eher Recht - wo bitte sieht man denn heute noch wirklich gute deutsche Stars? Es werden einem doch nur noch von früh bis spät irgendwelche Soap-Laien (die sich auch noch für ernsthafte Schauspieler halten... argh) oder Möchtegern-Idioten mit Geltungsbedürfnis vorgesetzt. Die wahren Stars machen solchen Zirkus eben nicht mit, werden immer rarer und somit überlässt man das Feld halt dem banalen Müll.

        Es ist ja auch bezeichnend, wer heutzutage mit Preisen überschüttet wird. Man will auf Biegen und Brechen Oscarstimmung und Glamour verbreiten, und dann stehen solche Torfnasen wie Tokio Hotel oder Gülcan von Viva auf der Bühne... zusammen mit Bill Clinton oder Mutter Teresa...
        Das passt halt hinten und vorn nicht zusammen. Traurig, aber wahr. Ich schätze, echte, gute, seriöse Leute lassen sich zu sowas gar nicht mehr herab. Darum sieht man sie so selten.
        • am via tvforen.de

          Der Vergleich hinkt ja gewaltig.
          In Frankreich oder den USA gibt es eine Kinokultur, aber in Deutschland nicht, da muss man ins Fernsehen, sonst wird man nie bekannt, Frau Hoss, Frau Potente etc. sind der breiteren Öffentlichkeit ja schließlich kaum bekannt, und das zurecht.
          Und die, die tatsächlich mal in Hollywood drehen wie der Herr Kretschmann oder die Frau Kruger, die aus Scham ihren deutschen Namen geändert hat, sind dort auch sehr zu unrecht und gehören nicht hier her.
          Das Fernsehen ist in Deutschland nunmal das Medium um sich einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erwerben.
          Die Kinobranche klagt ja sowieso über den Umsatzeinbruch von fast 20%.
          "Die weiße Massai" war mit unter drei Millionen Zuschauern der erfolgreichste deutsche Kinofilm des letzten Jahres. Das sagt doch schon alles. "(T)Raumschiff Surprise" brachte es im Jahr zuvor immerhin noch auf über neun Millionen.
          Das Kino ist in einer schweren Krise, das hat der schlaue Herr Meyer-Burkhardt noch nicht relisiert, warum kommen sonst auch aus Hollywood immer mehr Remakes?
          Auch dort hat sich die Gewichtung mittlerweile vom Kino zum Fernsehen hin verschoben, siehe "CSI" etc.
          Und die Frau Glas als möglichen deutschen Star zu bezeichnen ist auch sehr gewagt, schon deshalb, weil sie nicht mal akzentfrei hochdeutsch sprechen kann, und deshalb im den alten Karl-May-Filmen synchronisiert werden musste. Desweiteren hat sie sich mit privaten Dingen in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit lächerlich gemacht.
          Außerdem mögen die Deutschen keine glamourösen Superstars, sondern lieber Menschen wie du und ich, da ist keine Akzeptanz da und die werden in der Presse niedergeschrieben.
          • am via tvforen.de

            Und natürlich sind in den USA auch zahlreiche Filmstars bereits durch Fernsehrollen bekannt geworden, ich nenne als Beispiel Michael Douglas (Streets of San Francisco). Der war doch - jedenfalls in Deutschland - schon ein Top-Star, bevor er hier mit Filmen wie "Coma" in die Kinos kam und seine Fernseh-Vergangenheit hat die Leute nun wirklich nicht daran gehindert, ihn als Kinostar zu akteptieren.

            Eine Zeitung wie die WamS steht jeden Sonntag vor dem Problem, zig Seiten mit Inhalten auszufüllen, da wird einem Wichtigtuer wie Meyer-Burkhardt eben auch mal Platz eingeräumt.
          • am via tvforen.de

            Ulf schrieb:
            > Der Vergleich hinkt ja gewaltig.
            Sic!

            > In Frankreich oder den USA gibt es eine Kinokultur,
            Vor allem gibt es in Frankreich eine staatliche Filmförderung! Da wird drauflosproduziert was das Zeug hält. Gute Filme wie Gegen die Wand, Bobby Ewing, Sonnenallee (um mal ein breites Spektrum abzudecken), ... gibt es in Frankreich (neben vielen eher Filmen, die man als "Übung" verstehen könnte) nicht nur alle drei Jahre einen, sondern jedes Jahr 20-30; dafür geben Staat, Regionen und private Filmförderungsinstitutionen jede Menge Geld aus. Deutschland steckt in Sachen Filmförderung (und damit: Bewahrung der eigenen Kultur, und damit meine ich nicht Sauerkraut und Lederhosen) leider noch in den Kinderschuhen.

            > Das Fernsehen ist in Deutschland nunmal das Medium um sich
            > einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erwerben.
            Ja, und ebenso ist das in den USA. Viele US-Stars haben vor ihren Kinofilmen TV-Werbung und -Serien gedreht (vgl. z.B. Robin Williams).

            > Und die Frau Glas als möglichen deutschen Star zu bezeichnen
            > ist auch sehr gewagt,
            Wohl wahr. Und "die Uschi" nenne ich die auch ganz bestimmt nicht.

            > Außerdem mögen die Deutschen keine glamourösen Superstars,
            > sondern lieber Menschen wie du und ich, da ist keine
            > Akzeptanz da und die werden in der Presse niedergeschrieben.
            Und zu recht. Ihren Tand könnend ei AMis gerne selbst behalten!
          • am via tvforen.de

            nicetry schrieb:
            >
            > ... gibt es in
            > Frankreich (neben vielen eher Filmen, die man als "Übung"
            > verstehen könnte) nicht nur alle drei Jahre einen, sondern
            > jedes Jahr 20-30; dafür geben Staat, Regionen und private
            > Filmförderungsinstitutionen jede Menge Geld aus.
            Richtig, allerdings darfst du gerne davon ausgehen das es mehr "Übungsfilme" gibt. Den Filmförderungen vergeben selten Geld nur für "Übung", da muss schon was vorzuweisen sein.

            > Deutschland steckt in Sachen Filmförderung (und damit: Bewahrung der
            > eigenen Kultur, und damit meine ich nicht Sauerkraut und
            > Lederhosen) leider noch in den Kinderschuhen.
            Stellt sich dann noch die Frage was gefördert wird.
        • am via tvforen.de

          Ich weiß nicht, Leute wie Jürgen Prochnow und Armin Müller-Stahl haben wir doch auch zuerst über das Fernsehen kennengelernt, bevor sie dann zu Stars von internationalem Ruhm afgestiegen sind. Müller-Stahl hat sich nach seiner Übersiedlung aus der DDR ganz langsam über das Fernsehen wieder nach oben gearbeitet, bis es endlich soweit war, daß er Angebote aus Hollywood bekam.

          Bei Schauspielern, die praktisch über Nacht durch einen Kinofilm berühmt werden, besteht auch die Gefahr, daß es sich um "Eintagsfliegen" handelt, daß man sie immer mit dieser einen Rolle identifiziert und man bald nichts mehr von ihnen hört.

          Die französischen "internationalen Filmstars" sind übrigens auch zumeist schon ältere Semester, wo sind denn die Deneuves, Gabins, Delons und Depardieus des 21. Jahrhunderts?
          • am via tvforen.de

            Wilkie schrieb:
            >
            > Ich weiß nicht, Leute wie Jürgen Prochnow und Armin
            > Müller-Stahl haben wir doch auch zuerst über das Fernsehen
            > kennengelernt, bevor sie dann zu Stars von internationalem
            > Ruhm afgestiegen sind.
            Nur sind die Namen für mich kein Grund einen Film oder eine Serie anzuschaun. Entweder die Story interessiert mich oder nicht.

            > Bei Schauspielern, die praktisch über Nacht durch einen
            > Kinofilm berühmt werden,
            Da wird viel gepuscht. Wie oft passiert es das man sich einen Namen tatsächlich merkt? (Ich meine von sich aus merkt und nicht weil die Presse einen immer wieder erklärt wie toll X ist.) Eher wird man sich an den gesamten Film erinnern.
          • am via tvforen.de

            Wilkie schrieb:
            > Die französischen "internationalen Filmstars" sind übrigens
            > auch zumeist schon ältere Semester, wo sind denn die
            > Deneuves, Gabins, Delons und Depardieus des 21. Jahrhunderts?

            Die gibt es alle, nimm nur mal Leute wie Audrey Tautou (*1978; Venus beauté, Amélie, À la folie ..., Dirty pretty things usw.), Sylvie Testud (*1971; Jenseits der Stille, Filles uniques, u.v.a.), Isild Le Besco (*1982; Sade, Princesse Marie, À toute de suite; Démi-tarif (Regie), u.a.), Roxane Mesquida (*1981; À ma sœur, Sex is comedy, u.a.), ... oder Regisseure wie Cédric Klapisch (*1961; L'auberge espagnole u.a.), François Ozon (*1967; Sous le sable, 8 femmes, Swimming pool, u.a.)!

            Da muß mf beim Kinogang nur ein bißchen auf Niveau achten.
            Und Depardieu (der ja auch in Frankreich eine Ausnahmestellung hat) & Co. waren aja uch nicht von Anfang an internationale Stars. Und warum auch? Seit Dépardieu international arbeitet, ist die Zahl der minderwertigen Produktionen unter seiner Beteiligung (Bogus, Asterix, ...) nur gestiegen, und ich wünschte mir, er hätte sich da einiges gespart.
        • am via tvforen.de

          Ziemlich gewagte Theorie.
          • am via tvforen.de

            experte schrieb:
            >
            > Ziemlich gewagte Theorie.

            Mhm. Auch ideologisch ziemlich gewagt.

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