Telekom-Werbung ein Missverständnis?

Seine Kritik am deutschen Fernsehprogramm lässt sich Marcel Reich-Ranicki nun finanziell vergolden. „Bei uns findet jeder ein Fernsehprogramm, das ihm gefällt“, heißt es in einer Anzeige für das Fernsehangebot der Telekom, die den Literaturkritiker mit erhobenem Zeigefinger am Rednerpult stehend zeigt.

Frank Domagala, Pressesprecher von T-Home, bestätigte, dass Reich-Ranicki „relativ schnell zugesagt“ habe und für die Werbekampagne auch ein Honorar vereinbart worden sei. Zur Höhe des Honorars wollte sich Domagala gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ nicht äußern.

Im Radioprogramm von Bayern 3 bezeichnete Reich-Ranicki die Aktion nun als Missverständnis: „Ich habe gar nicht gewusst, um was es geht, die haben es ein bisschen undeutlich gesagt. Das war eine einmalige Sache als Ergebnis eines Missverständnisses“. Die Anzeige werde nicht noch einmal erscheinen.

Auch die Billig-Airline Ryanair veröffentlichte eine Anzeige, die sich auf Reich-Ranickis Auftritt beim Deutschen Fernsehpreis bezieht. Bezogen auf günstige Flugpreise werden dem Kritiker hier die Worte in den Mund gelegt: „Diesen Preis nehme ich an“. Von dieser Anzeige, die Reich-Ranicki als „großen Quatsch“ bezeichnete, wusste er nach eigenen Worten nichts.