„Tatort Internet“ verstößt nicht gegen den Jugendschutz

Kommission sieht keine Gefahr für minderjährige Zuschauer

Michael Brandes – 11.11.2010

"Tatort Internet" verstößt nicht gegen den Jugendschutz – Kommission sieht keine Gefahr für minderjährige Zuschauer – Bild: RTL II

Die umstrittene RTL II-Reihe „Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder“ verstößt nach Ansicht der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) nicht gegen die Jugendschutz-Bestimmungen.

Nachdem die KJM seit Beginn der Ausstrahlung am 7. Oktober zahlreiche Beschwerden erhalten hatte, wurde die Sendung wie angekündigt während einer gestrigen Sitzung geprüft. Im Vordergrund stand dabei mit Blick auf die Einhaltung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) die Frage, welche Wirkung das Format auf minderjährige Zuschauer ausüben kann. Nach einer „kritischen, intensiv geführten Diskussion“ sei der Entschluss gefallen, dass die Sendung „trotz berechtigter Zweifel an der Gestaltung aus jugendschutzrechtlicher Sicht nicht zu beanstanden ist“, heißt es in einer Mitteilung der Kommission. Kritisiert wurde die Art der Emotionalisierung und Dramatisierung in der Sendung, zudem würden Kinder und Jugendliche kaum hilfreiche Tipps für ein sicheres Verhalten im Internet erhalten. Zu begrüßen sei dagegen, so der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring, „dass die Gefahren des sexuellen Missbrauchs im Internet durch diese Sendung nun noch ein Stück weit breiter diskutiert werden – und das hoffentlich auch von Zielgruppen, die sich bisher nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben.“

„Tatort Internet“ steht zudem noch ein von den Landesmedienanstalten eingeleitetes Prüfverfahren der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) bevor, in dem die Sendung im Hinblick auf die Programmgrundsätze des Rundfunkstaatsvertrags begutachtet wird. Hier wird insbesondere geprüft, „ob in den jeweiligen Beiträgen die mutmaßlichen Täter durch Äußerungen über ihre Lebenssituation für Außenstehende erkennbar waren und so Persönlichkeitsrechte verletzt und journalistische Standards missachtet wurden“ (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen