Plagiatsvowurf gegen Dieter Wedel

ZDF-Film ‚Mein alter Freund Fritz‘

Jutta Zniva – 01.04.2007

Der Regisseur Dieter Wedel wird vom Münchner Journalisten und Autor Stefan Esser beschuldigt, für das TV-Krankenhaus-Drama „Mein alter Freund Fritz“ den überwiegenden Teil der Handlung sowie zahlreiche Details aus einem Drehbuchexposés Essers übernommen zu haben.

Wie das Magazin „Focus“ in seiner morgigen Ausgabe berichtet, gebe es zahlreiche Übereinstimmungen zwischen Essers Exposé „Reise ins Übersinnliche“ (geschrieben Anfang der 90er Jahre für Wedel) und dem Film, der am 26. Februar im ZDF gesendet wurde. So gehe es in beiden Werken um einen erfolgreichen Chirurgieprofessor, der nach einem Autounfall klinisch tot ist und dem eine längst verstorbene, ihm früher nahe stehende Person begegnt. Am Ende gehe sowohl bei Esser als auch Wedel dieser Geist zurück ins Jenseits, als der Arzt einem Baby auf die Welt hilft.

Während Esser nun laut „Focus“ behauptet, der Urheber und Ideengeber für „Mein alter Freund Fritz“ zu sein, habe Wedel kürzlich gesagt, die Idee des Films sei ihm nach dem Tod seiner Mutter gekommen. Er kenne zwar Esser, habe aber keine konkreten Erinnerungen an die Zusammenarbeit. Er gehe davon aus, dass die Plagiatvorwürfe haltlos seien.

„Focus“ berichtet weiter, dass das ZDF an den Rowohlt-Verlag schon einmal 38.350 Euro bezahlt habe, nachdem Wedel vorgeworfen worden war, aus Manfred Zachs Schüsselroman „Monrepos oder Die Kälte der Macht“ Passagen für den Mehrteiler „Die Affäre Semmeling“ übernommen zu haben. Der Name des ehemaligen baden-württembergischen Regierungssprechers tauche übrigens ebenfalls in „Mein alter Freund Fritz“ auf. Ein intriganter Verwaltungsdirektor trage in Wedels TV-Film den Namen Manfred Zach.

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