Papst-Attentäter als türkischer „Dancing Star“?

TV-Produzent bittet Agca zum Tanz

Jutta Zniva – 28.01.2010

Papst-Attentäter als türkischer "Dancing Star"? – TV-Produzent bittet Agca zum Tanz

Mehmet Ali Agca (52), der 1981 ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübte und nach Absitzen einer weiteren Gefängnisstrafe für den 1979 verübten Mord an dem türkischen Journalisten Abdi İpekçi am 18. Januar 2010 aus der Haft entlassen wurde, bekommt möglicherweise ein Angebot als Kandidat eines Tanzwettberwerbs im türkischen Fernsehen.

Der Fernsehproduzent Fatih Aksoy, dessen Wunschkandidat Agca ist, dementierte auf CNN Türk zwar Medienberichte, dass Agca als Juror fungieren und dafür 500.000 US-Dollar (356.000 Euro) erhalten würde, bestätigte jedoch, dass er ihn gern als Tänzer dabei hätte.

Ein Problem könne er nicht erkennen, erklärte der TV-Produzent gegenüber der liberalen Tageszeitung „Milliyet“, deren Chefredaktuer İpekçi zur Zeit seiner Ermordung war und die das Angebot als unmoralisch bezeichnet hatte. Agca habe schließlich seine Strafe verbüßt; solle man ihn „noch einmal 30 Jahre lang einsperren?“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Sofern es im Islam ernstzunehmende Bestrebungen gibt, den Dialog der Weltreligionen zu fördern und einen Beitrag zu einem respektvollen Miteinander von Muslimen und Christen zu leisten, dann muß dieses Vorhaben in der Türkei und der übrigen islamischen Welt auf Ablehnung stoßen und als das bezeichnet werden, was es ist: Ein Skandal!

    Man stelle sich vor, ein christlicher Attentäter, der einen Mordanschlag auf einen Imam verübt habe, sitze plötzlich in der Jury einer deutschen Unterhaltungssendung. Wenn schon Karikaturen zu einem Sturm der Entrüstung in der islamischen Welt führen, möchte ich mir nicht ausmalen, welche Reaktionen hier zu erwarten wären.

    Hier spielt es keine Rolle, daß der Papst-Attentäter für seine Tat gebüßt hat und daß Papst Johannes Paul II. ihm vergeben hat. Hier geht es um die klare Aussage, ob ein Volk jemandem Anerkennung für seine Tat schenken möchte oder nicht.

    Die Türkei hat damals schon Deutschland verhöhnt, als der Serienkriminelle Mehmet nach seiner Abschiebung zum TV-Star der Türkei avancierte. Man sollte sich nun gut überlegen, ob man das Christentum verhöhnen will, indem man den Papst-Attentäter zum Medienstar kürt.

    Es würde mich anwidern.
    • am via tvforen.de

      er davor ein schon jemand umgebracht,also die 25 jahre hat er zurecht bekommen..
      • am via tvforen.de

        Ich finde auch, das er seine Zeit zu Recht absitzen mußte. Ich hoffe, das sich kein Verlag oder Firma findet, die mit ihm zusammenarbeiten möchten.
      • am via tvforen.de

        ...wenn er tatsächlich jemand umgebracht hat auf jeden Fall...
      • am via tvforen.de

        Hatten wir da nicht auch schon mal eine gewisse Dschungelkönigin ...?
      • am via tvforen.de

        ......das war Totschlag im Affekt , und dafür hat die Dame genug gebüßt.....



        Gruß Sir Hilary
    • am via tvforen.de

      Mörder im TV - sowas gibt es doch auch bei uns...

      Gruß
      SM
      • am via tvforen.de

        Hallo,

        ich habe zwar etwas gegen leute die glauben sie könnten anderen Gewalt antun nur weil ihr Glauben / Weltbild ein besseres ist als das von jemand anders. Aber wäre er nicht erst ein Mörder wenn er ihn tatsächlich umgebracht hätte und wenn ich mich richtig erinnere hat Johannes Paul II. das Atentat überlebt.
        Abgesehen davon, der Mann hat für einen versuchten(!) Mord 25 Jahre bekommen, ich will das ja nicht rechtfertigen, aber wenn ich jemanden auf der Strasse anschiesse wage ich es zubezweifeln das ich dafür auch solange hinter gittern wandere...
        viele Grüsse
        Dan
      • am via tvforen.de

        Mehmet Ali Ağca hatte vor dem Attentat auf den Papst schon den Journalisten Abdi İpekçi ermordet und war deshalb in der Türkei zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde in lebenslange Haft umgewandelt und später verkürzt. Er hat es also ganz gut getroffen, wenn ich das mal so sagen darf.

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