So kehrt Henning Baum zurück zur Rettungswache des DRK Essen, wo er einst seinen Zivildienst und schließlich auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolvierte. Doch beim Rettungsdienst hat sich seit Baums Zeit so einiges verändert: Personalmangel, überlastete Notrufhotlines und überfüllte Notaufnahmen gehören zum Alltag. In seiner dreimonatigen Recherchezeit führte der 50-Jährige zahlreiche Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, wollte erfahren, wie sie mit traumatischen Erlebnissen umgehen, wie belastend das immense Arbeitspensum ist und welche Rolle inzwischen Gewalt im Arbeitsalltag spielt.
Für Baum gilt es zunächst in einem Workshop sein Wissen aufzufrischen, vor allem, was das Legen intravenöser Zugänge und das Reanimieren betrifft. Lange Arbeitstage von mehr als 12 Stunden erwarten den Schauspieler schließlich auf der Feuerwache Berlin-Neukölln – jene Dienststelle, die die Krawalle der Silvesternacht 2022 miterlebt hat. Während der Einsätze wird ihm schnell klar, wie oft der Rettungsdienst gerufen wird, obwohl kein Notfall vorliegt. Dennoch kommt es auch für Baum selbst während der Dreharbeiten zu Situationen zwischen Leben und Tod. Einmal muss der Schauspieler eigenständig eine Reanimation durchführen.
Die Männer und Frauen auf dem Rettungswagen gehen täglich an ihre Grenzen, um Leben zu retten. Das sollten wir wieder mehr würdigen. Auch, indem wir uns bewusst machen, wofür der Rettungswagen da ist: für Notfälle!, so Henning Baum über seinen Einsatz. Gleichzeitig ist es an der Politik, Bagatelleinsätze zu mindern, Ausbildungsplätze zu schaffen und den Einsatzkräften mehr Befugnisse zu gewähren, um die Situation für den Rettungsdienst und die Patienten zu verbessern.