‚Nazometer‘ auf dem Prüfstand

WDR, Schmidt und Pocher entscheiden über weiteren Einsatz

Jutta Zniva – 14.11.2007

Wenn der von Harald Schmidt und Oliver Pocher erfundene „Nazometer“ bei der Tagung der ARD-Intendanten Ende November ein Tagesordnungspunkt ist, gibt es ihn vielleicht gar nicht mehr. Klaus Michael Heinz, der für „Schmidt und Pocher“ zuständgige WDR-Redakteur, sagte der ddp, ein weiterer Einsatz sei „offen“.

Die Entscheidung, ob der Gag weiterhin Bestandteil der Show bleibe, werde am Donnerstag vor der Aufzeichnung der Show gemeinsam mit Schmidt und Pocher getroffen, teilte Heinz mit. „Wenn wir ihn aus der Sendung nehmen, liegt das aber nicht an der Kritik, sondern daran, dass er sich wirklich erschöpft hat.“ Auch für Schmidt und Pocher würden übrigens Grenzen und Tabus existieren, auf deren Einhaltung man streng achte. Einen „Freibrief für unreflektiertes Sprechen“ hätten sie nicht. Man sei sich mit den beiden einig: „Witze über den Holocaust sind keine.“

Derweilen sammelt die „Bild“-Zeitung (die den „Nazometer“ übrigens für jene ihrer Leser, die sich das Wunderwerk moderner Technik nicht recht erklären können, als „Automaten“ beschreibt, der „angeblich“ ausschlägt) Statements der Empörung: u.a. von Alfred Möhrle, dem Vorsitzenden des HR-Rundfunkrates („Ich bin entsetzt. Die ganze Sendung ist indiskutabel, unerträglich“) oder MDR-Runfdunkrat Klaus Husemann, der von Verhöhnung und Beleidigung der Opfer spricht bzw. in der „Bild“ so zitiert wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Wann endlich wird der Sendung für immer und ewig das Licht ausgehen? Die Sendung ist eine Zumutung und ein Armutszeugnis für Das Erste. Oder mit einfachen Worten gesagt: Das ganze ist unerträglich und peinlich!

    Gruß Waders
    • am via tvforen.de

      Diese ganze " Show " sollte man eh absetzen!
      • am via tvforen.de

        Bravo, ARD! Wie schon ein berühmter deutscher Satiriker sagte: "Was darf Satire? Nicht alles!"

        (Ich empfehle, die Sendungen künftig vorher zur Zensur, pardon: Freigabe vorzulegen. Bei allen betroffenen, interessierten und sich für betroffen erklärenden Gruppen und deren Lobbyisten. Mindestens eine Woche im voraus.)
        • am via tvforen.de

          Gähn, dafür extra ne Sitzung einberufen, bzw. das mit auf die Tagesordnung nehmen....

          Ein entspannter Anruf und das ganze locker klären, als immer dieser künstliche Aufschrei.

          Aber meist is´ es ja so, dass die Presse das immer aufbauscht und ein paar Profilneurosen sich da zu Wort melden müssen, nach dem Motto "Mich gibt es auch noch"
          • am via tvforen.de

            Auch wenn einerseits ich die Aufregung um den "Nazometer" nicht verstehe, so wundere ich mich doch über die Doppelmoral, derartige Gags bei Schmidt + Pocher durchgehen zu lassen, sich andererseits aber über Manes Meckenstocks Äußerung "Wenn ich Gülcan sehe, dann bedaure ich, dass es die Nürnberger Rassengesetze nicht mehr gibt" aufzuregen! (https://www.wunschliste.de/index.pl?news&newsid=2118)

            In beiden Fällen werden IMHO nicht die Opfer des Holocaust verunglimpft, was ich wiederum bestimmt nicht gut heißen würde!
          • am via tvforen.de

            Grundsätzlich hast Du Recht, dass oft genug mit zweierlei Maß gemessen wird, aber bei den beiden Beispielen sehe ich durchaus noch qualitative Unterschiede.
          • am via tvforen.de

            schmidt (und pocher) waren schon und sind immer wieder lustig, keine ahnung warum dann wieder irgendwelche leute das so aufbauschen müssen. die sind für mich alle etwas verklemmt.
        • am via tvforen.de

          meine Fresse, jetzt wird das Thema wieder bis zum letzten zerkaut, bis mans nicht mehr hören kann.
          • am via tvforen.de

            Offensichtlich haben einige bei der ARD Langeweile.

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