Nächster Abschied: Sat.1-Chefredakteurin Juliane Eßling verlässt den Sender

Projekte wie „Volles Haus!“ scheiterten

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.02.2024, 16:21 Uhr

War zwischen 2021 und 2024 Sat.1-Chefredakteurin: Juliane Eßling – Bild: Sat.1
War zwischen 2021 und 2024 Sat.1-Chefredakteurin: Juliane Eßling

Zahlreihe Köpfe haben das Unternehmen ProSiebenSat.1 Media SE in den vergangenen Monaten verlassen. Nun folgt der nächste Abgang: Juliane Eßling, die erst im Juli 2021 als Chefredakteurin bei Sat.1 angeheuert hat, kehrt dem Sender den Rücken. Auf eine erfolgreiche Bilanz kann Eßling nicht zurückblicken, dennoch soll der Abschied ihre persönliche Entscheidung gewesen sein, wie Sat.1 gegenüber DWDL mitteilte. Juliane Eßling verlässt die Sat.1-Chefredaktion auf eigenen Wunsch aus privaten Gründen. Wir wünschen ihr das Beste für die Zukunft.

Auf ihrem LinkedIn-Profil teilt Juliane Eßling mit: In Köln sagt man Tschö! Der Hauptgrund für ihre Entscheidung, dem Sender Lebewohl zu sagen, sei auf das ständige Pendeln zwischen ihrer Heimat Köln und dem Sender-Standort München zurückzuführen. Dies gehe ein Jahr lang sehr gut. Nach zwei Jahren wird’s anstrengend, aber die Freude überwiegt. Nach drei Jahren ist es immer noch der beste Job der Welt, aber trotzdem muss Schluss sein. Weil ich Familie und vor allem: noch kleine Kinder habe. Wer sie kenne wisse, dass sie keine halben Sachen mache. Ganz oder gar nicht.

Für ihre Kollegen hat sie liebevolle Worte zum Abschied: Nach drei tollen und verrückten Jahren bei P7S1 mit so vielen unvergesslichen Formaten, tollen Moderator:innen, einem unglaublich kreativen Team und den allerbesten Chefs, Produzenten und Kollegen der Welt bei der Seven.One Entertainment Group ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, auf Wiedersehen zu sagen. [ …] Danke an mein Team und an Alle, die Teil dieser mega Reise waren! Ich werde Euch vermissen.

Juliane Eßling, die zuvor rund zwölf Jahre lang bei RTL Deutschland tätig war, stieß in einer Phase zu Sat.1, in der der Sender sich mitten in einer Umbruchphase befand. Daniel Rosemann hatte kurz zuvor im Mai 2021 als Senderchef das Ruder übernommen, um ihn aus der Misere zu holen. Geklappt hat dies bekanntlich nicht, denn insbesondere die Versuche, mit Birgit Schrowange als neues Sendergesicht zu punkten, gingen komplett schief. Noch schmerzhafter war der gescheiterte Versuch, mit „Volles Haus!“ eine dreistündige Live-Sendestreecke am Nachmittag zu etablieren. Juliane Eßling übernahm als Chefredakteurin senderseits die Veranwortung, doch trotz eines langen Atems musste das Format schließlich nach sieben Monaten eingestellt werden. Wenig später nahm Daniel Rosemann seinen Hut als Senderchef – nun folgt ihm Juliane Eßling. Wer ihre Aufgaben künftig beim Sender übernimmt, ist noch nicht geklärt.

2023 haben das Unternehmen ProSiebenSat.1 Media SE innerhalb weniger Monate auch schon Thomas Wagner, Geschäftsführer des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media, sowie Pressesprecherin Diana Schardt, Executive Producerin Daisy Rosemeyer-Elbers und Unterhaltungschefin Natalie Zizler verlassen. Schließlich wurde auch noch das Spitzenpersonal beim Streamingdienst Joyn ausgetauscht: CEO Tassilo Raesig und CFO und COO René Sahm kehrten dem Unternehmen „aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung der Plattform in beiderseitigem Einvernehmen“ den Rücken. Somit wurde innerhalb kurzer Zeit fast das gesamte Führungspersonal ausgetauscht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Naja, nach dem Abgang von Rosemann war die Hoffnung von uns Zuschauern, dass nun alles besser werden wird. Doch wie sich zeigte, war es nicht so und St.1/pro7 dümpelt weiter dahin und ändern tut sich nix.
    • am

      Sat1 WAR EINMAL (frühe 80er) ein Vorzeigesender - und man hat einfach gerne eingeschaltet - im Besonderen am Wochenende. Jetzt zappe ich mittlerweile seit über 15 Jahren ausschließlich darüber hinweg. Denn für Werbefernsehen verschwende ich nicht kostbare Lebenszeit - 
      Man müsste halt so MUTIG sein, und Filme & Serien ohne Werbeunterbrechungen zeigen. Und Unterhaltungsshows auf ein absolutes Minimum einstampfen.
      Und anstatt der Einkünfte der Werbeeinnahmen (bei Filmen & Serien) wird in Zukunft die gesamte Chefetage RESTLOS GESTRICHEN - das Publikum sollte vorab voten bzw. abstimmen können, was es beispielsweise am WE sehen möchte - das wäre Zukunftsmusik. Ein INTERAKTIVES FERNSEHEN für ALLE, die ihr PROGRAMM AKTIV MITGESTALTEN KÖNNEN. 
      Und PRO7 könnte man gleich restlos EINSTAMPFEN bzw. stilllegen - zumindest so wie es jetzt aufgestellt ist.
    • am

      ich sagte/dachte immer schon, dass Rosemann nur Erfüllungsgehilfe war. Das liegt am System!
  • am

    Alle "Chefs" verlassen nun das sinkende Schiff P7/S1 bevor es unter geht.
    • am

      ...nicht nur alle Chefs... ;-)

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