MTV prüft Zukunft von „Sweet/​Vicious“, beendet „Mary + Jane“, „Loosely Exactly Nicole“

US-Sender sucht Weg in die Zukunft

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 10.02.2017, 09:32 Uhr

Paige (l., Jessica Rothe) und Jordan (Scout Durwood) in „Mary + Jane“ – Bild: MTV
Paige (l., Jessica Rothe) und Jordan (Scout Durwood) in „Mary + Jane“

Der amerikanische Sender MTV ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Stil. Senderchef Chris McCarthy verkündete nun die Einstellung der beiden jungen Comedy-Serien „Loosely Exactly Nicole“ und „Mary + Jane“. Die Zukunft der Drama-Serie „Sweet/​Vicious“ steht derweil wegen schwacher Quoten auf der Kippe.

Die jetzigen Absetzungen kommen nur mäßig überraschend. Denn die beiden Comedy-Serien waren noch in der Zeit bestellt worden, bevor McCarthy im Oktober seinen Job übernommen hatte und eine neue Marschroute ausgegeben hatte. Beim ehemaligen Music Television soll wieder mehr Musik im Zentrum stehen, und das wohl auch bei den fiktionalen Formaten. Zahlreiche Reality-Serien wurden schon aussortiert. Problematisch für MTV ist, dass binnen weniger Jahre gleich dreifach Senderführung und damit die Ausrichtung geändert wurde. Da Serienentwicklung ein langfristiges Geschäft ist, schwebt der Sender schon Jahre ohne starkes Profil im Limbus. Das trägt zu den aktuellen Problemen bei der Mutterfirma Viacom bei (fernsehserien.de berichtete).

In „Loosely Exactly Nicole“ hat „Girl Code“-Star Nicole Byer die Hauptrolle. Sie spielt die chaotische Nicole, die nach einem „kleinen Wohnungsbrand“ bei ihrer Schwester einziehen muss. Dort hilft sie auf ihre eigene Art, ihre vier Nichten und Neffen zu erziehen. In „Mary + Jane“ machen sich die zwei Freundinnen Jordan (Scout Durwood) und Paige (Jessica Rothe) mit einem bewusst rein weiblich besetzten Lieferservice für Marihuana (umgangssprachlich eben MJ oder Mary Jane genannt) selbständig.

Offen ist noch die Zukunft von „Sweet/​Vicious“. Darin tun sich die nach außen brav erscheinende Sorority-Schwester Jules (Eliza Bennett) und die Hackerin Ophelia (Taylor Dearden) zusammen, um von der Verwaltung ihrer Universität unter den Tisch gekehrte sexuelle Übergriffe gegen Studentinnen zu rächen und die Täter, wenn schon nicht hinter Schloss und Riegel zu bringen, so doch so einzuschüchtern, dass sie nicht erneut Schmerz und Gewalt sähen.

„Mary + Jane“ kam in der ersten Staffel auf durchschnittlich 368.000 Zuschauer pro Woche (Live+SD; auf Augenhöhe mit „Scream“, das verlängert wurde). „Loosely Exactly Nicole“ erreichte pro Woche nur 198.000 Zuschauer. Das von der Kritik gut aufgenommene „Sweet/​Vicious“ hingegen schnitt noch schlechter ab, mit 180.000 Zuschauern pro Folge.

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