Komponistenverband kritisiert TV-Sender

Vorwurf der „Zwangs-Inverlagnahme“

Michael Brandes – 09.05.2011

Der Composers Club Deutschland (CC), ein Berufsverband der Auftragskomponisten, sieht seine für das Fernsehen arbeitenden Mitglieder benachteiligt. Den TV-Sendern wirft CC-Präsident John Groves eine „Zwangs-Inverlagnahme“ vor. Komponisten würden den Auftrag, Musik für eine Sendung zu schreiben, häufig nur unter der Bedingung erhalten, dass sie die Verlagsrechte komplett abgeben. „Das ist ein unhaltbarer Zustand“, wird Groves von „Spiegel Online“ zitiert. „Ein Komponist will selbst wählen, wer seine Werke verlegt. Er muss doch seinen Katalog von Kompositionen zusammenhalten.“

Der Verband lässt zur Zeit prüfen, ob der Umgang der Sender mit den Musikrechten wettbewerbswidrig ist. Bereits im vergangenen Jahr hatte Groves den EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia eingeschaltet. Laut Composers Club befindet sich ein großer Teil der TV-Musikrechte im Besitz von sendereigenen Musikverlagen oder Produktionsfirmen. Rolf Moser, Geschäftsführer der ARD-Tochter Bavaria Sonor, weist die Vorwürfe zurück: „Es gibt keinen Zwang, Rechte an uns abzugeben. Dies ist nicht unsere Praxis.“

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