Keine „7 Tage Sex“ für die RTL-Zuschauer

Auf „7 Tage Sex“ warteten die RTL-Zuschauer am gestrigen Mittwochabend (6.3.) vergeblich. Der Privatsender hatte seine erst in der vergangenen Woche gestartete Doku-Soap noch am gleichen Tag beworben, aber sehr kurzfristig aus dem Programm genommen. Stattdessen lief eine Episode von „Raus aus den Schulden“. Die Gründe für die Absetzung sind nebulös.

Fragezeichen hinterließ zuvor bereits das Sendekonzept: Das „ungewöhnliche TV-Experiment rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität“, so die Senderbeschreibung, versprach sexmuffeligen Protagonisten eine Paartherapie, aber „ganz ohne Therapeut“. Der Lösungsansatz der Sendung ist allerdings sehr schlicht gestrickt: Wenn Paare nur noch selten Sex haben, dann sollten sie einfach mal wieder öfter Sex haben. Am besten sieben Tage hintereinander. Vor der Kamera schildern die strahlenden Paare dann ihre positiven Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung dieser einleuchtenden Idee und versammeln gar ihren Freundeskreis, um die privaten Neuigkeiten breitzutreten.

Trotz der bewährten Floskel ‚Sex sells‘ und Gratiswerbung in der Bild-Zeitung in Form einer großen Titelgeschichte („TV-Shows immer irrer: Jeden Abend Sex-Pflicht“) hielt sich das Zuschauerinteresse an der gähnend langweilig umgesetzten Auftaktfolge stark in Grenzen. In der Zielgruppe kam „7 Tage Sex“ auf dem vorherigen „Bachelor“-Sendeplatz lediglich auf einen unterdurchschnittlichen, aber angesichts der Konkurrenz nicht gerade überraschenden Marktanteil von 11,6 Prozent. Warum der Start einer intensiv beworbenen Doku-Soap ausgerechnet gegen das DFB-Pokalspiel von FC Bayern München und Borussia Dortmund programmiert wird, bleibt ein Geheimnis des Senders.

Ähnlich mysteriös wie das Konzept, die Umsetzung und der Starttermin blieben auch die Gründe für die spontane Absetzung der zweiten Folge. Inzwischen wurden sie nachgereicht: „Aufgrund sehr persönlicher Informationen zu Protagonisten der geplanten Folge von ‚7 Tage Sex‘ vom 6. März, die uns erst unmittelbar vor Sendetermin erreichten, haben wir uns nach intensiver Abwägung gegen eine Ausstrahlung entschieden“, teilte der Sender heute den Medienvertretern mit. Das erklärt allerdings nicht, warum nicht einfach eine alternative Folge vorgezogen wurde und stattdessen Peter Zwegat das Ersatzprogramm bestreiten musste. Wie auch immer: In der kommenden Woche soll es mit „7 Tage Sex“ wie geplant weitergehen. Dann will die 25-jährige Rebecca aus Köln „ihrem Freund beweisen, dass es auch nach einem stressigen Arbeitstag durchaus noch Raum für Erotik geben kann“.