‚Ich werde zurücktreten‘

WDR-Intendant Fritz Pleitgen gab Mittwochabend in einer Sitzung des Aufsichtsgremiums des Senders seinen Rücktritt bekannt. Die Erklärung, es handle sich um den „Presseclub“, folgte zwar auf dem Fuße – aber offenbar doch gerade so spät, um die versammelte Runde ein wenig zu irritieren. Dass nicht die Rede von Pleitgens Amt als Intendant war, war nämlich unklar.

„Ich werde zurücktreten. Ende des Jahres. Die Nachricht wird möglicherweise Freude auslösen, vielleicht auch ein bisschen Wehmut. Aber meine Nachfolgerin habe ich bereits ausgesucht“, hatte der WDR-Intendant laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ angekündigt. Dies, ohne gleich klar zu machen, dass es nicht um sein Amt als Intendant ging. Im nächsten Satz allerdings habe er die irritierte Runde aufgeklärt: Der „Presseclub“ sei gemeint. Als seine Nachfolgerin nannte Pleitgen dann die WDR-Hörfunkdirektorin Monika Piel, die ab Januar 2007 die Sendung im Wechsel mit dem SWR-Intendanten Peter Voß moderieren wird.

Für das Amt des WDR-Intendanten können laut Beschluss des Wahlvorbereitungsausschusses des Rundfunkrats noch bis zum 29. August Kandidaten vorschlagen werden. Fritz Pleitgen selbst hatte gegenüber der „Welt am Sonntag“ erst kürzlich geäußert: „Meine persönliche Zukunft nach dem 1. Juli 2007 ist bestens und detailliert vorbereitet. Im Interesse des WDR möchte ich bis dahin aber meine Handlungsfähigkeit nicht eingeschränkt sehen. Sollte es wider Erwarten keine Einigung über einen Nachfolger geben, wäre ich bereit, meine persönlichen Pläne zurückzustellen.“ Dies bedeutet wohl die Möglichkeit einer Weiterführung seines Amtes.