HD-Start: ZDF-Intendant Schächter zieht positives Fazit

ZDF-Fernsehrat will Online-Archivierungsdauer einschränken

Michael Brandes – 12.03.2010

HD-Start: ZDF-Intendant Schächter zieht positives Fazit – ZDF-Fernsehrat will Online-Archivierungsdauer einschränken – Bild: ZDF

Trotz herber Kritik aus Fach- und Zuschauerkreisen hat ZDF-Intendant Markus Schächter auf der heutigen Sitzung des ZDF-Fernsehrates in München den Start der Regelausstrahlung in hochauflösender Bildtechnik anlässlich der Olympischen Winterspiele als großen Erfolg gewertet. Gerade die rasanten Wintersportarten seien „bestes Anschauungsmaterial“ für die Vorteile der neuen Technologie gewesen. In der ZDF-Zuschauerredaktion seien zahllose begeisterte Anrufe, E-Mails und Briefe eingegangen, verbunden mit dem Wunsch nach einem möglichst schnellen Ausbau des HD-Angebots.

Weiter auf dem Vormarsch befindet sich laut Schächter die Digitalisierung in den deutschen TV-Haushalten. Ende 2009 verfügten 41% der Haushalte über eine digitale Empfangsmöglichkeit, was einer Zunahme um sieben Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspreche. „Wenn wir nicht auf Jahre hinaus abgehängt werden wollen, brauchen wir den schnellstmöglichen Umstieg auf die ausschließlich digitale Fernsehverbreitung. Sie ist die technische, ökonomische und damit nicht zuletzt programmliche Grundlage aller weitergehenden Überlegungen für das Fernsehen der Zukunft“, so der Intendant. Im Ländervergleich komme Deutschland nur unterdurchschnittlich voran. In Großbritannien empfangen mittlerweile 88% der Haushalte die Fernsehprogramme auf digitalem Weg.

Schächter stellte außerdem das Ergebnis einer Imagestudie vor, die dem gemeinsam von ARD und ZDF betriebenen Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix eine positive Entwicklung bescheinigt. Bezüglich Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Anspruch wird der Spartenkanal im Vergleich zu anderen Spartenprogrammen als sehr gut bewertet. Von 1500 Befragten ab 14 Jahren betrachten 92% den Sender als „informativ“, 89 als „glaubwürdig“ und 87% als „aktuell“. Mit deutlichem Vorsprung wird dem Sender außerdem attestiert, „ausführlich über die Arbeit des Bundestages“ zu berichten. Im vergangenen Jahr konnte Phoenix seinen Gesamtmarktanteil um 0,1% auf nunmehr 1,0% steigern. Durchschnittlich schalteten 4,13 Millionen Zuschauer täglich das Programm ein.

Bezüglich des Online- und Teletextangebots von ZDF, 3sat und Phoenix sprach sich der Fernsehrat für „eine klare zeitliche Begrenzung der Verweildauer für Reihen und Serien ohne feststehendes Ende“ aus. Derzeit blieben jene Programme online abrufbar, solange sie im Fernsehen ausgestrahlt würden. Zudem erwartet das Gremium eine konkretisierte Aufstellung der notwendigen Kosten für die Telemedien.

Lobend nahm der ZDF-Fernsehrat die Aktivitäten des ZDF im Bereich des Jugendmedienschutzes zur Kenntnis. Dies gelte für Tagungen und Symposien zu aktuellen Themen ebenso wie für die über 20-jährige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medienkompetenzvermittlung zusammen mit der Stiftung Lesen oder die Be­teiligung des ZDF an der Aktion „SCHAU HIN!“, die Eltern bei der Medienerziehung unterstützt.

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