Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Johannes Hano
ZDF-Reporter wird für Japan-Berichte ausgezeichnet
Michael Brandes – 25.10.2011, 10:51 Uhr

Der ZDF-Korrespondent Johannes Hano ist am Montagabend in Köln mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2011 für herausragenden Fernsehjournalismus ausgezeichnet worden. Die feierliche Verleihung in den WDR-Studios moderierte der letztjährige Preisträger Claus Kleber.
Johannes Hano ist Leiter des ZDF-Studios Peking und gleichzeitig verantwortlich für das ZDF-Büro Tokio. Die Jury lobte in ihrer Begründung die präzisen und aufklärenden Analysen und Berichte des 48-Jährigen über die Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan. Trotz der unübersichtlichen Informationslage sei es ihm gelungen, die Entwicklungen überlegt einzuordnen, ohne zu verharmlosen oder zu dramatisieren. Der Schriftsteller Tilman Spengler hob in seiner Laudatio die Fähigkeit Hanos hervor, durch geschickte Wechsel zwischen strukturellen Analysen und der Darstellung von Einzelschicksalen gleichzeitig Herz und Verstand der Zuschauer anzusprechen.
Der Förderpreis 2011 ging an die NDR-Korrespondentin Ariane Reimers für ihre Reportagen aus dem Norden Japans für „Tagesschau“ und „Tagesthemen“. Die Jury würdigte den Mut der Reporterin, aus dieser unsicheren Region zu berichten. Ihre Fähigkeit, zu sehen und zu hören und darüber eindringlich zu berichten, sei ebenso außergewöhnlich wie ihre Weigerung, Klischees der Krisenberichterstattung zu bedienen. Die 38-Jährige arbeitet seit 2010 als ARD-Korrespondentin in Peking.
Einen Sonderpreis 2011 verlieh die Jury an den libyschen Staatsbürger Nasser Haddar. Dem Computeringenieur und Mitarbeiter von Al-Dschasira gelang es, über Satelliten Verbindungen zum Internet aufzubauen und so die Informationssperre des libyschen Machthabers zu durchbrechen. Er veröffentlichte Handy- und Kameraaufnahmen, die die Demonstrationen gegen den Diktator und die Brutalität der Polizei gegen die Zivilbevölkerung zeigten. Die Jury zeichnete ihn stellvertretend für all jene aus, die vor Ort unter höchstem Risiko die Weltöffentlichkeit über die Lage in Krisengebieten unterrichten.