GEZ: Hartz IV-Empfänger verzichten auf Millionen

Überraschende Mehreinnahmen für ARD und ZDF

Michael Brandes – 11.07.2011, 16:55 Uhr

GEZ: Hartz IV-Empfänger verzichten auf Millionen – Überraschende Mehreinnahmen für ARD und ZDF – Bild: ARD/ZDF

Hartz IV-Empfänger können sich von der Zahlung der Rundfunkgebühren befreien lassen. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ lässt jedoch die Hälfte der Betroffenen diese Möglichkeit ungenutzt. ARD und ZDF freuen sich über eine jährliche Mehreinnahme von knapp 400 Millionen Euro.

Die Zeitung bezieht sich in ihrer Recherche auf die offizielle Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Von den 3,5 Millionen betroffenen Haushalten, die sich von der GEZ-Zahlung (monatlich 17,98 Euro) befreien lassen könnten, hätten im vergangenen Jahr lediglich 1,6 Millionen einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die GEZ beziffert den letztjährigen Gebührenausfall somit auf 335,3 Millionen Euro. Hätten sich alle 3,5 Millionen Haushalte befreien lassen, hätte die GEZ einen Gebührenausfall von 720 Millionen verzeichnet – eine Differenz von rund 385 Millionen Euro. Zwar ist nicht bekannt, wie viele hilfsbedürftige Haushalte die GEZ-Summe auch tatsächlich überweisen, jedoch schätzt das Inkassoinstitut von ARD, ZDF und Deutschlandradio den generellen Anteil der ‚ehrlichen‘ Privathaushalte auf 96 Prozent, so dass der Anteil der Schwarzseher als gering einzuschätzen ist.

Wer sich als Betroffener von der GEZ-Abgabe befreien lassen will, muss neben der Vorlage einer Bescheinigung des Jobcenters zusätzlich ein Formular bei der GEZ einreichen, das im Internet (www.gez.de) heruntergeladen werden kann. Nach Ansicht von Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, sind viele Hartz IV-Empfänger damit überfordert: „Viele Menschen können mit Formularen oder Anträgen überhaupt nichts anfangen, weil sie bereits mit der Denkweise in den Papieren nicht zurechtkommen“, wird Schneider in der ‚Süddeutschen‘ zitiert. Er fordert ein unbürokratischeres Verfahren.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Genau!
    • am via tvforen.de

      Al Bundy, nutzt du die Baumstruktur hier im Forum ?
      Ist eine rein informative Frage.
  • am via tvforen.de

    @faxe61

    SZ = Süddeutsche Zeitung


    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/5/5f/Sueddeutsche-zeitung.gif/800px-Sueddeutsche-zeitung.gif
    • am via tvforen.de

      Doch mal wieder einen Kauf wert - bei der Ueberschrift.:-))
  • am via tvforen.de

    Der "Schwarze Peter" liegt hier aber endeutig bei derGEZ!!!!

    Ursprunglich wurde angedacht, daß die Arges/Jobcenter die GEZ-Befreihung direkt an die GEZ melden.

    Die GEZ hat damals abgeblockt (ging damals durch alle Medien).

    Jeder soll seine Bescheinigung von der Arge/Jobcenter erhalten und dann entsprechend den Befreihungsantrag bei der GEZ einreichen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.


    http://www.berliner-kurier.de/home/archiv/gez-zockt-hartz-iv--empfaenger-ab/-/8259702/4001168/-/index.html

    Hartz IV bedeutet nicht immer GEZ-Befreiung:
    http://www.welt.de/wirtschaft/article4345079/Hartz-IV-bedeutet-nicht-immer-GEZ-Befreiung.html
    • am via tvforen.de

      Ja - wird schon klarer mit der GEZ- wie auch in einem anderen Thread - Geld um jeden Preis (ist jetzt meine Meinung, die ich angepasst habe)
    • am via tvforen.de

      Den TV-Beitrag konnte ich heute nicht mehr mehr finden.

      Tatsächlich war aber kurz nach der Einführung von Hartz IV geplant, daß die Arges/Jobcenter eine Mitteilung an die GEZ senden.

      Die GEZ hatte damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, daß sich sich jeder um die Befreihung selbst kümmen muß.

      So bleibt halt vieles in der Bürokratie stecken.
    • am via tvforen.de

      wenn der hartz4 empfänger seine Miete von der arge bekommen will muß er den mietvertrag einreichen. wenn die miete erhöht wird muß der hartz4 empfänger diese mieterhöhung ebenfalls einreichen damit er das geld von der arge bekommt. was also ist so schlimm daran wenn der hartz4 mitmensch einen fragebogen ausfüllt und unterschreibt, den er von der gez zugeschickjt bekommt, und diesen dann zurück an die gez schickt?
    • am via tvforen.de

      Ganz einfach: Bürokratieabbau! Das meine ich auch für alle anderen Sparten, auch für die 33.000 Steuerparagraphen in Deutschland.

      Weniger Formulare, weniger Anträge, weniger Papier, weniger Porto am Ende weniger Verwaltung!

      Weniger Verwaltung dürfte schon wieder Einigen Angst machen.
    • am via tvforen.de

      Es ist nicht schlimm, aber unnötig.

      Warum es sich einfach machen, wenn es auch kompliziert geht.

      Mehr Arbeit für alle Beteiligten, dann noch mal mehr Portokosten (nicht nur für die Hartz-IV-Empfänger, sondern auch für die GEZ, die einem ja das Formular zuschicken) etc.

      Aber, offenbar haben alle viel zu viel Zeit und viel zu viel Geld.
    • am via tvforen.de

      55 cent im halben jahr macht natürlich jeden hartz4 mitmenschen arm. und das ausfüllen des bogens, ein kreutz und datum und unterschrift, ist für viele unmenschlich.
    • am via tvforen.de

      Quasselkasper schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > 55 cent im halben jahr macht natürlich jeden
      > hartz4 mitmenschen arm. und das ausfüllen des
      > bogens, ein kreutz und datum und unterschrift, ist
      > für viele unmenschlich.

      Habe ich nicht geschrieben, dass es zwar nicht schlimm aber unnötig ist?

      Ich muss es das nächste Mal wohl besser hervorheben, damit auch du es nicht übersiehst.
    • am via tvforen.de

      Also ich sehe es so wie Al-Bundy, amcht mir schon Angst.-:)))
      Und das EX-Arbeitsamt ist der Staat und die GEZ auch - so einfach.
    • am via tvforen.de

      Da siehst wofür "Zitate" herhalten können....(suche immer noch das sz)
    • am via tvforen.de

      faxe61 schrieb:
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      > Da siehst wofür "Zitate" herhalten
      > können....(suche immer noch das sz)

      Wenn du die SZ suchst, dann geh morgen zum Kiosk. ;)
    • am via tvforen.de

      Al-Bundy schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Weniger Verwaltung dürfte schon wieder Einigen
      > Angst machen.


      Ja, vor allen Dingen den Leuten, die in der Verwaltung arbeiten ;-)
  • am via tvforen.de

    die Hartz IV-Empfänger gucken auch mehr Fernsehen, wahrscheinlich aber eher die Privaten zum Beispiel Mitten im Leben.
    • am via tvforen.de

      Woher kommt denn deine Ausage - nehme an von deinem TV-Konsum - sorry, aber so eine Aussage kann und will ich nicht stehen lassen.
  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
    -------------------------------------------------------
    Nach
    > Ansicht von Ulrich Schneider,
    > Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
    > Wohlfahrtsverbandes, sind viele Hartz
    > IV-Empfänger damit überfordert: "Viele Menschen
    > können mit Formularen oder Anträgen überhaupt
    > nichts anfangen, weil sie bereits mit der
    > Denkweise in den Papieren nicht zurechtkommen",
    > wird Schneider in der 'Süddeutschen' zitiert. Er
    > fordert ein unbürokratischeres Verfahren.

    falsch, die meisten wissen überhaupt nicht das ihnen diese befreiung zusteht. genau so wie die meisten nicht wissen das sie bewerbungskosten erstattet bekommen. hier ist das jobcenter in der pflicht dem "kunden" auch seine rechte zu erklären.
    • am via tvforen.de

      Das wundert mich eigentlich nicht. So bürokratisch wie das abläuft werfen viele das Handtuch.
      Mindestens zweimal im Monat kommen Leistungsempfänger zu mir weil sie mit dem Antragsverfahren nicht zurecht kommen.

      Beispiel

      1. Harz4 Antrag Bewilligung 1.1.2011 - 30.6.2011-- Befreiung für diesen Zeitraum

      2.GEZ muss immer einen Monat vor Beendigung der Befreiung neu beantragt werden und es muss auch der Bewilligungsbescheid Hartz4 beigelegt werden.

      3.Zu diesem Zeitpunkt liegt aber der Bewilligungsbescheid noch nicht vor

      4. Also wird Antrag zur GEZ geschickt und vermerkt das Bewilligung Hartz4 nach gereicht wird

      5. GEZ meldet sich wieder und schreibt das Antrag erstmal zur Kenntnis genommen wurde und sollte nach 4 Monaten der Bewilligungsbescheid nicht vorliegen muss GEZ gezahlt werden

      6.Nun muss Druck beim Arbeitsamt gemacht werden um an den Bewilligungsbescheid zu kommen

      7. Dieser muss dann noch einmal zur GEZ geschickt werden

      8. Nach 6 Monaten beginnt das Spiel wieder neu.

      Kein Wunder also wer da nicht mithalten kann

      Nachdenker
      • am via tvforen.de

        Wird Harz4 immer nur für 6 moante bewilligt?? (sorry für meine doofen fragen, kenn mich damit nicht aus)
      • am via tvforen.de

        Nachdenker: Man bekommt mittlerweile das Formular zur GEZ Befreiung bei dem Bescheid dabei also sollte es da zu keinen Verzögerungen kommen...zumindest bei keinem ALGII-Bezieher den ich kenne.

        atariman: Ja, die gelten immer für 6 Monate aber die Weiterbewilligung ist recht einfach gemacht. Man braucht (sofern sich nichts geändert hat) nur ein Formular ausfüllen und über "Keine Änderung" ankreuzen, unterschreiben und abschicken.


        Ich kann der GEZ nichts abgewinnen, man zahlt fast so viel wie fürs PayTV und bekommt Sendungen die einen nicht interessieren. Dazu kommt, dass man zahlen muss sobald man irgendein Gerät bestzt welches theoretisch zum Empfang genutzt werden kann...selbst ein Navi gehört dazu. Das Beste wäre, wenn man sich niemals bei der GEZ anmeldet, damit man erst gar nicht bei denen gelistet wird.
      • am via tvforen.de

        blindhai schrieb:
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        > Das Beste
        > wäre, wenn man sich niemals bei der GEZ anmeldet,
        > damit man erst gar nicht bei denen gelistet wird.

        Das hilft nur bedingt, denn die GEZ kauft Adressen und verschickt dann auf gut Glück Briefe, in denen sie Auskunft verlangt.

        Erst vor kurzem habe ich ein solches Schreiben an eine Adresse bekommen, wo ich seit fünfzehn Jahren nicht mehr lebe, aber noch ein Verwandter gleichen Nachnamens wohnt.

        Selbstverständlich bin ich bei der GEZ ordnungsgemäß angemeldet, und mit dem Hinweis darauf, samt Nennung meiner Rundfunkteilnehmernummer haben sie sich dann auch zufriedengegeben.

        Interessieren würde mich aber, was diese Form der Geldeintreiberei so Jahr für Jahr kostet (Adressenkauf, Verwaltung, Erstellung der Schreiben, Porto...).
      • am via tvforen.de

        Nachdenker schrieb:
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        > Das wundert mich eigentlich nicht. So
        > bürokratisch wie das abläuft werfen viele das
        > Handtuch.


        Das ist ja Sinn der Sache. Und offenbar funktioniert es ganz prächtig: Nicht nur eine Menge Mehreinnahmen, sondern man kann auch sagen: "Guck mal, diese Hartz IV-Empfänger sind so doof/faul, daß sie sich noch nicht mal die Leistungen und Vergünstigungen holen, die ihnen zustehen."
      • am via tvforen.de

        Frau_Kruse schrieb:
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        > Das hilft nur bedingt, denn die GEZ kauft Adressen
        > und verschickt dann auf gut Glück Briefe, in
        > denen sie Auskunft verlangt.
        >

        Nicht nur das. Als ich mal wieder umgezogen bin und mich 3 Monate (solange wie mans aufschieben darf ;-)) umgemeldet habe bekam ich nur 2 Wochen später Post von der GEZ, dass unter dieser Adresse keine Teilnehmernummer vorhanden ist. Die arbeiten tatsächlich mit den Meldeämtern zusammen!

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