Fernsehen bleibt meistgenutztes Medium

Ergebnisse der Langzeitstudie „Massenkommunikation“

Michael Brandes – 10.09.2010

Fernsehen bleibt meistgenutztes Medium – Ergebnisse der Langzeitstudie "Massenkommunikation" – Bild: ARD/Julia von Vietinghoff

Das Fernsehen ist in Deutschland weiterhin das meistgenutzte Mediun. Das ist eines der Ergebnisse der Langzeitstudie „Massenkommunikation“, die im Auftrag von ARD und ZDF seit 1964 ungefähr alle fünf Jahre durchgeführt wird. Für die mittlerweile zehnte Untersuchung wurden im Zeitraum vom 11. Januar bis 21. März 2010 insgesamt 4503 repräsentativ ausgewählte Personen ab 14 Jahren telefonisch über ihr Medienverhalten befragt.

Der Studie zufolge wurde das Fernsehen 2010 von den Deutschen im Schnitt 220 Minuten pro Tag genutzt. 187 Minuten entfallen auf das Radio, 83 Minuten auf das Internet. Bei der zuletzt durchgeführten Untersuchung im Jahr 2005 kam das Internet lediglich auf 44 Minuten. Für das Lesen der Tageszeitung werden 23 Minuten täglich aufgewendet, für Bücher 22 Minuten, für Zeitschriften sechs Minuten. Für die junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen spielt das Internet eine größere Rolle als im Gesamtvergleich: Zwischen 15.00 und 18:00 Uhr ist das Netz sogar mittlerweile das meistgenutzte Medium.

Insgesamt neun Stunden und 43 Minuten sind die Deutschen pro Tag mit der Nutzung von Medien beschäftigt. Im Vergleich zur letzten Studie ist der Trend erstmals rückläufig: 2005 wurden exakt zehn Stunden Mediennutzung ermittelt. Fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung nutzen zwischen 20.30 und 21:00 Uhr ein Medium.

„Fernsehen ist und bleibt ein Leitmedium“, bilanziert ZDF-Intendant Markus Schächter als Vorsitzender der ARD/​ZDF-Medienkommission. Die Studie räume einmal mehr mit der Mär auf, dass sich die Medien gegenseitig verdrängten. „Wer den Anschluss an die jungen Generationen nicht verlieren will, muss auf allen relevanten Plattformen wie dem Internet präsent sein. Dies gilt insbesondere für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Auftrag die plattformunabhängige Versorgung der Bevölkerung mit Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung umfasst“, kommentiert hr-Intendant Helmut Reitze, der stellvertretende Vorsitzende der Medienkommission.

Gefragt wurde auch nach der Zukunft des Fernsehens. Der Aussage, ob Fernsehen auch in zehn Jahren seine Bedeutung behalten wird, stimmten 94 Prozent ‚voll und ganz‘ beziehungsweise ‚weitgehend‘ zu. 95 Prozent legen auch in Zukunft Wert darauf, Fernsehen in den eigenen vier Wänden „auf einem großen Bildschirm in guter Qualität zu genießen“.

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