Emmy fürs Auslaufmodell

Herzlichen Glückwunsch! Viele Medienpreise taugen hierzulande gerade mal als gepflegter Egokitzler innerhalb der Branche, aber auf einen Emmy kann man sich mit Fug und Recht eine Stange einbilden. Besteht doch die internationale Jury aus über 500 Juroren aus 38 Ländern, die sich dieses Jahr mehrheitlich von britischen TV-Highlights angesprochen fühlten. Aber ausgerechnet in der Sparte „Comedy“ obsiegte 2004 eine deutsche Produktion: Die Folge „Sven oder Alex“ aus der Serie [5203]“Berlin, Berlin“[/​] bekam die begehrte Trophäe – was man getrost als kleine Sensation bezeichnen kann.

Da hat sich die Mühe doch gelohnt! Flotte Drehbücher mit sympathischen Figuren, eine liebenswerte Titelheldin nebst eingestreuten Cartoon-Szenen, und schon spielt die ARD in der ersten TV-Liga mit. Und verdient sich den „Cliff-Barnes-Fear-of-Winning“-Award gleich mit dazu, weil sie just in diesem Moment einem echten Zugpferd das Gnadenbrot gibt – nach der vierten Staffel ist 2005 im Vorabend nämlich Schluss mit Lolle (und lustig). Nichtsdestotrotz könnten ähnliche Formate es jetzt leichter haben, eine Produktionsfirma zu finden. Verstehen wir diesen Emmy also als ein freundliches „Weiter so!“ und harren der Dinge, die da hoffentlich noch kommen mögen.