Disney erhöht Gebot für 21st Century Fox auf mehr als 70 Milliarden

Sky-Übernahme durch Fox auf der Zielgeraden

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 20.06.2018, 17:11 Uhr

Disney erhöht Gebot für 21st Century Fox auf mehr als 70 Milliarden – Sky-Übernahme durch Fox auf der Zielgeraden – Bild: 21st Century Fox

Der Kampf zwischen Disney und Comcast um die Übernahme weiter Teile des 21st Century Fox Konzerns geht in die nächste Runde: Disney hat nun sein bisheriges Angebot deutlich erhöht. Derweil haben auch britische Medienbehörden ein Statement dazu abgegeben, unter welchen Zusagen sie die Übernahme von Sky durch Fox erlauben würden – Sky würde dann an Disney weitergereicht. Vor allem das britische Sky News ist hier wichtig.

Ursprünglich hatte The Walt Disney Company nach längeren Verhandlungen mit 21st Century Fox 28 US-Dollar pro Fox-Aktie geboten, allerdings in der Form von Disney-Aktien – Gesamtwert 52,4 Milliarden US-Dollar. Dann grätschte letzte Woche Comcast in die Situation und bot unter ansonsten gleichen Bedingungen 65 Milliarden „in bar“ (fernsehserien.de berichtete). Nun hat Disney nachgelegt und sein Angebot auf 38 US-Dollar pro Fox-Aktie erhöht – die insgesamt 71,3 Milliarden US-Dollar sollen teils in Aktien und teils in bar gezahlt werden.

Fox kann sich einstweilen zurücklehnen und abwarten. Die Konzernspitze hat für den 10. Juli zu einer außergewöhnlichen Aktionärs-Versammlung geladen, bei der eigentlich über die Annahme des Disney-Angebots abgestimmt werden sollte. Das Comcast-Angebot muss auf jeden Fall geprüft werden. Und vielleicht war es ja auch noch nicht die letzte Angebotserhöhung. Neben dem Geld geht es bei einer Entscheidung aber auch um die Frage, ob alle Aufsichtsbehörden einem jeweiligen Verkauf zustimmen würden.

Derweil versucht Fox gerade, seine 38-prozentige Beteiligung am europäischen Pay-TV-Primus Sky für 15 Milliarden US-Dollar auf 100 Prozent aufzustocken – Fox hatte den Aufkauf vor den eigenen Verkaufsbestrebungen begonnen, Sky soll letztendlich auch mitverkauft werden.

Klar war, dass dabei dem Nachrichtensender Sky News eine wichtige Rolle zukommen würde: Die Murdoch-Familie ist im Vereinigten Königreich auch mit Zeitungen vertreten und sollte daher nicht auch die Meinungsmacht des Senders bekommen. Zumal der News of the World-Skandal um abgehörte Telefonate, Bestechung und weitere Übergriffe den Murdochs im Land der Königin einen denkbar schlechten Ruf geschaffen hat.

Fox und Disney hatten einen gemeinsamen Vorschlag eingereicht, den die Medienbehörden dort nun geprüft und mit Gegenauflagen gekontert haben. Disney/​Fox hatten einen Verkauf von Sky News mit einer Bestandsgarantie von zehn Jahren für den Sender unter Disney-Besitz zugesagt. Kulturminister Matt Hancock hatte dem eine Forderung gegenüber gestellt, dass Disney den Sender letztendlich 15 Jahre betreiben muss (insbesondere nicht ohne Sondergenehmigung verkaufen darf), dessen redaktionelle Unabhängigkeit zusagen und sichern muss sowie das jährliche Budget um zehn Prozent von 90 Millionen auf 100 Millionen Pfund (132 Millionen US-Dollar) anheben muss.

Fox hat diese Forderung mittlerweile positiv beantwortet.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ha! Ich denke, ich biete auch mit. Weise gerade meine Finanzleute an, ein Angebot von 100 Millarden vorzulegen :)))

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