Check-Fieber: Details zur „großen Verbraucheroffensive“ der ARD

Sechste „Markencheck“-Staffel und viele neue Ratgeber-Formate

Michael Brandes – 14.07.2014, 16:52 Uhr

Tim Mälzer checkt „die beste Wurst in Norddeutschland“ – Bild: NDR/solisTV
Tim Mälzer checkt „die beste Wurst in Norddeutschland“

Ab 25. August streicht Das Erste den letzten verbliebenen Primetime-Sendeplatz für Dokumentarfilme. Montags um 20:15 Uhr wird stattdessen „gecheckt“ bis zum Umfallen. Inzwischen liegen detaillierte Infos zur angekündigten „großen Verbraucheroffensive“ vor. Die Sendeplätze der neuen Magazine sind schon bis ins nächste Jahr hinein vergeben.

Zum Start zeigt Das Erste ab 25. August zunächst vier neue Folgen vom „Markencheck“. Im Mittelpunkt der sechsten Staffel stehen Ikea (25.8.), Iglo und Frosta (1.9.) sowie die Deutsche Bahn (8.9.). Zum Abschluss stehen am 15. September noch vier deutsche Jeanshersteller auf dem Prüfstand.

Am 22. September startet das neue Format „Wer hat Recht?“, das laut ARD „unterhaltsam Rechtsfragen checkt, erklärt und hilft“. Präsentiert wird die Reihe vom ARD-Rechtsexperten Frank Bräutigam („ARD-Ratgeber: Recht“), der den Menschen bei der Bewältigung konfliktreicher Alltagssituationen helfen soll: „zu Hause, in der Fußgängerzone, am Verhandlungstisch“. In zunächst zwei Folgen geht es um Erbschaftsstreitigkeiten (22.9.) und Ärger mit den Nachbarn (6.10.)

Im Anschluss erben den Sendeplatz zwei Reihen aus den Dritten Programmen, die ins Erste befördert werden: der „Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer“ (NDR) sowie „Der Haushalts-Check mit Yvonne Willicks“ (WDR). Geplant sind zunächst jeweils zwei Folgen.

SWR und MDR steuern im vierten Quartal zwei Folgen der neuen Reihe „Vorsicht, Verbraucherfalle!“ bei. Darin sollen Verkaufstricks von Händlern, Herstellern und Dienstleistern auf ungewöhnliche Weise entlarvt werden: „ARD-Reporter analysieren die Maschen, drehen dann den Spieß um und schlagen mit denselben Tricks in öffentlichkeitswirksamen Aktionen im Namen der Verbraucher zurück.“

Auch der BR darf nicht fehlen: Der neue „Gesundheits-Check“ will zunächst zwei Folgen lang „auf unterhaltsame Weise Orientierung im gesamten Gesundheitsbereich geben“. Dabei geht es unter anderem um die Behandlung von Krankheiten und um Fitness- und Ernährungstipps. Im Mittelpunkt stehen laut BR die Fragen „Wie werde ich gesund?“ und „Wie bleibe ich gesund?“ Dabei legt der Sender Wert auf die Feststellung, dass sich die Reihe „ausdrücklich auch an ein jüngeres Publikum, das noch nicht mit den üblichen ‚Zipperlein‘ zu kämpfen hat“, richte. Die beiden Reporter Caro Matzko und Fero Andersen begleiten „echte“ Patienten bei der Behandlung ihrer jeweiligen Erkrankung. Dabei präsentiere sich das Duo „nah am Menschen, empathisch, humorvoll, aber auch frech und – wenn nötig – durchaus kritisch und investigativ“.

Für 2015 sind drei Folgen von „Der Werbe-Check“ geplant. Darin will der SWR Werbeversprechungen auf den Prüfstand stellen. Der Saarländische Rundfunk (SR) steuert „Der Reise-Check“ bei: Reporterin Susanne Gebhardt klärt „die wichtigsten Fragen zum Thema Urlaub, Reise und Verkehr“. Thema der drei Folgen sind Kreuzfahrten, die Inseln Sylt und Rügen sowie die deutsche Autobahn. Fehlt noch „Der Geld-Check“, eine Gemeinschaftsproduktion des BR und hr, in der sich Journalist Roberto Cappelluti um das Portemonnaie der Zuschauer kümmern will: „Der aktive, schlagfertige Presenter holt das Thema bei den Menschen ab, nimmt den Zuschauer mit auf Recherche und konfrontiert Verantwortliche. Mit einem starken Rechercheteam im Rücken treibt der Journalist kompetent, beharrlich und gleichsam unterhaltsam die Themen voran.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Oh Gott, da schüttelts mich ja schon beim Lesen....
    • am via tvforen.de

      Check-Fieber? "Das Erste" braucht eher einen Fieber-Check...
      • am via tvforen.de

        wunschliste.de schrieb:
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        > Im
        > Mittelpunkt stehen laut BR die Fragen "Wie werde
        > ich gesund?" und "Wie bleibe ich gesund?" Dabei
        > legt der Sender Wert auf die Feststellung, dass
        > sich die Reihe "ausdrücklich auch an ein
        > jüngeres Publikum, das noch nicht mit den
        > üblichen 'Zipperlein' zu kämpfen hat", richte.

        Na klar. Die Jüngeren müssen ja durchhalten, bis sie mit 67 (oder eher 70) in Rente gehen können.

        Alten Säcken wie mir, werden noch mal die Überlegungen von Ärztekammerehrenpräsident Karsten Vilmar zum sozialverträglichen Frühableben ans Herz gelegt. :-)
        • am via tvforen.de

          Ich weiß nicht so recht:
          Soll das eine Sendereihe werden, bei der sich das Erste am Erfolg der Unternehmen hochzieht oder wird das Reklame?

          Das ist für mich doch eine Dauerwerbesendung, billig deklariert als "Check"!
          Warum "checkt" das von den Aufsichtsgremien keiner???
        • am via tvforen.de

          Au weiah! Jetzt treffen sich die einschlägig vorbelasteten Redaktionen am Montag-Abend zur investigativen Verbraucher-Aufklärung. Das Ergebnis ist wie schon in den zurückliegenden Schmuckstücken ein intensives Bohren sehr dünner Bretter - als Zuschauer kann man mit einem erheblichen Erkenntnisgewinn rechnen, z.B. dass McDonalds Fritten fast so gut schmecken wie die vom Burgerking (allerdings nur im DIREKTEN Vergleich), dass "Apple" teurer ist als der Wettbewerb (dieser aber manchen Komfort vermissen läßt), dass ein gemischter Warenkorb eingekauft bei Aldi, Lidl und Konsorten unterm Strich überall gleich teuer ist und dass sich daher der Preisvergleich lohnt!!!!
          Auch so Evergreens mit dem vom DSL-Anschluß enttäuschten Rentnerehepaar, dass nach frühzeitiger Kündigung und Wechsel zu einem anderen Dienstleister mehrere Wochen nicht telefonieren konnte und das Internet hinterher immer noch nicht schneller wurde ......

          Da sag ich nur: Augenzu.
        • am via tvforen.de

          CharleysOnkel schrieb:
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          > Das ist für mich doch eine Dauerwerbesendung,
          > billig deklariert als "Check"!

          Wenn nur Positives bei den Checks herauskommen würde, wäre es natürlich kostenlose Werbung für die Unternehmen. Aber ich denke mal, dass auch Negatives aufgezeigt wird und Skandale an die Öffentlichkeit kommen. Wahrscheinlich werden die gecheckten Unternehmen eher rechtliche Schritte gegen die ARD einleiten, als sich über kostenlose Werbung zu freuen.
        • am via tvforen.de

          U56 schrieb:
          > Wenn nur Positives bei den Checks herauskommen
          > würde, wäre es natürlich kostenlose Werbung
          > für die Unternehmen. Aber ich denke mal, dass
          > auch Negatives aufgezeigt wird und Skandale an die
          > Öffentlichkeit kommen. Wahrscheinlich werden die
          > gecheckten Unternehmen eher rechtliche Schritte
          > gegen die ARD einleiten, als sich über kostenlose
          > Werbung zu freuen.

          Naja, solche Skandale mit Medienaufschrei wie nach den Wallraff-Sendungen bei RTL oder die amazon-Geschichte erwarte ich jetzt nicht. Aber man darf nicht vergessen: Auch Negativwerbung bleibt im Gedächtnis haften und sorgt für Aufmerksamkeit der Marke/Unternehmens.

          Ich sehe darin keine wirkliche Information, mehr Infotainment unter dem Deckmäntelchen "Service für die Zuschauer".

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