Bundesliga: DFL erteilt 15 Interessenten grünes Licht

Poker um Übertragungsrechte hat begonnen

Michael Brandes – 16.02.2012, 10:34 Uhr

Bundesliga: DFL erteilt 15 Interessenten grünes Licht – Poker um Übertragungsrechte hat begonnen – Bild: DFL Deutsche Fußball Liga GmbH

Der Poker um die Bundesliga-Rechte hat begonnen: Der Vorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat im Rahmen seiner heutigen Sitzung 15 Interessenten für die nationalen Übertragungsrechte an den Spielen der 1. und 2. Bundesliga ab der Saison 2013/​14 zugelassen.

Die 15 Unternehmen, die in den nächsten Tagen die Ausschreibungsunterlagen zugesendet bekommen, müssen im Rahmen der ersten Bieter-Runde bis zum 2. April ihr Angebot abgeben. Angesichts vereinbarter Vertraulichkeit werden die Namen der zugelassenen Interessenten nicht genannt. Verhandelt werden insgesamt 19 Rechtepakete für zwei Szenarien (Free- und Pay-TV), auf die einzeln geboten werden muss.

Das Bieterverfahren birgt für die bisherigen Platzhirsche ARD und Sky ein gewisses Risiko: Festgelegt haben DFL und Kartellamt für jedes Paket eine Mindestsumme, die den Bietern nicht bekannt ist. Falls in der ersten Bieter-Runde nur ein Interessent diese Summe überschreitet, bekommt er automatisch den Zuschlag. Falls mehrere Interessenten die Mindestsumme überbieten, folgt eine zweite Runde. Angenommen wird dann das höchste Gebot automatisch, falls es um mindestens 20 Prozent höher ausfällt als das zweithöchste Gebot. Falls die Angebote um weniger als 20 Prozent abweichen, entscheidet die DFL anhand von Kriterien wie Reichweite oder technischem und redaktionellem Know-How.

Da für die etablierten TV-Sender auf diese Weise das Risiko besteht, sich mit einem zu geringen Einstiegsangebot zu verzocken, könnten die zukünftigen Erlöse für die Liga höher ausfallen als bisher. Ein mögliches Szenario wäre unter anderem auch, dass Sky nicht alle für den Pay-TV-Sender relevanten Rechte erwerben kann und künftig beispielsweise nur noch 200 der 306 Bundesligaspiele einzeln übertragen darf. Für die ARD besteht die Gefahr, mit der „Sportschau“ samstags erst ab 21:45 Uhr auf Sendung gehen zu dürfen, falls ein Web-TV-Anbieter ein lukrativeres Angebot abgibt (fernsehserien.de berichtete).

Eine Änderung betrifft die Anstoßzeiten ab der Saison 2013/​14: Die Freitagsspiele der 2. Bundesliga beginnen künftig erst um 18:30 Uhr statt um 18:00 Uhr.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die Bundesliga liegt mit den fernsehrechten weit unter den anderen großen Ligen wie England oder Frankreich.(kaum die Haelfte) Koennte sich das ändern?

    ich kann aber selber darauf antworten. solange soviel Bundesliga im free-TV zu sehen sein wird, wird nie ein Pay-TV Sender bereit sein, dieselben Summen wie in Frankreich oder England zahlen zu wollen.
    • am via tvforen.de

      Sicher. Nur funktioniert Pay-TV in D einfach nicht. Weil wir schon seit 50 Jahren ein "Pay-TV" haben. Und das reicht auch den Betuchteren an Halsabschneiderei.
      Frag Leo Kirch mal (oh, ist der nicht schon tot? - naja - Seancen haben gerade Konjunktur ;-)
    • am via tvforen.de

      Der Grund ist nicht der, den du sagst: Weil ihr ein PAY_TV habt.....Auch in Frankreich muss man die "GEZ" zahlen. Nur eben kam da das pay-TV, als im allgemeinen die Leute nur 3 Programme empfangen konnten, und diese auch kaum spielfilme und live Sportevents zeigten. dazu kam dann noch die Erotik, oder sogar der Pornofilm am Samstag, so dass Canal Plus schon etwas "Neues" war in einer sehr mageren Fernsehlandschaft. Bis von vor 3 Jahren änderte sich die Free-TV -Landschaft in Frankreich auch nicht, man musste ein abo bei Canal oder früher TPS zahlen, um mehr als 3 Programme zu haben !

      Deutschland hat seit eh und je das beste angebot an nicht-verschlüsselten Sendern.Und diese haben auch ein gutes Sportangebot, ja sogar manchmal Bundesligaspiele live. Das ist in Frankreich undenkbar. Auch gibt es keine solche Sendung wie die Sportschau, die kuruz nach Spielende sehr ausführliche Spielberichte liefert. Wer in Frankreich Ligue1 sehen will, zahlt Pay-abo ! Und diese Exklusivität lassen sich die Pay-TV-Anbieter natürlich etwas kosten.
  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    > Festgelegt haben DFL und Kartellamt für jedes
    > Paket eine Mindestsumme, die den Bietern nicht
    > bekannt ist. Falls in der ersten Bieter-Runde nur
    > ein Interessent diese Summe überschreitet,
    > bekommt er automatisch den Zuschlag. Falls mehrere
    > Interessenten die Mindestsumme überbieten, folgt
    > eine zweite Runde.

    Was ist denn das für eine Abzocke? Dann können Sie ja gleich einen Festpreis verlangen. Bekloppter Mist.

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