Blinde Bewohnerin im „Big Brother“-Haus

Sportschützin verlor vor acht Jahren ihr Augenlicht

Michael Brandes – 25.01.2009

Eine ungewöhnliche Kandidatin zieht am Montag (26.1., 21:15 Uhr, RTL II) in das „Big Brother“-Haus: Die 36-jährige Sonja Nowakowski aus Moers verlor vor acht Jahren nach einer schweren Erkrankung ihr Augenlicht und kann seitdem nur noch hell und dunkel unterscheiden. Die frühere Profi-Eiskunstläuferin, die seit zwölf Jahren verheiratet ist, fand Erfüllung in einer neuen Sportart: Im September 2008 wurde sie Deutsche Meisterin der blinden Sportschützen. Zahlreiche Zeitungen und TV-Magazine haben inzwischen über ihr Schicksal berichtet.

Mit so viel Willenskraft will sie auch im BB-Haus bestehen: „Ich will keine Sonderbehandlung, sondern zeigen, dass auch Menschen mit einem Handicap ganz normal sind!“ Der erste Bewohner mit Handicap ist sie allerdings nicht: Während der dritten BB-Staffel wurde der damals 34jährige Rollstuhlfahrer Thomas Hoffmarck von den Zuschauern ins Haus gewählt und überstand einige Nominierungen. Erst eine Woche vor dem Finale musste er das Haus verlassen.

Sonja Nowakowki begibt sich unter eine illustre Kandidatenschar: Zuletzt gab es einigen Ärger rund um die wieder eingezogenen „All-Star-Bewohner“ aus früheren Staffeln (fernsehserien.de berichtete). Zuvor sollte der Einzug der Porno-Darstellerin Annina für bessere Quoten sorgen (fernsehserien.de berichtete). Was auch immer man persönlich von den Einzugsplänen Sonja Nowakowskis halten mag: Ihr Lebenslauf dürfte zumindest interessantere Gespräche und Einblicke garantieren als die minutenlangen Dusch-Sequenzen in Slow-Motion („ … und täglich grüßt Annina!“), mit denen RTL II zur Zeit die verlorenen Werbeminuten füllt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    ich weiß nicht… irgendwie würde ich das gerne kommentieren aber mir bleibt fast die luft weg bei so einer meldung. was kommt als nächstes?

    warum finden sich die macher nicht einfach damit ab, dass das kein mensch mehr sehen will und die noch so tief in die „jetzt-mach-ich’s-interessant“ kiste greifen können – es bringt nüscht weil selbst der letzte pöbel damit nicht mehr vor die flimmerkiste gelockt werden kann.

    schade, dass nach der ersten staffel nicht schluss für immer war, so hätten big brother sicherlich einige als recht witziges und vielleicht sogar interessantes, neues format in erinnerung behalten. aber so mutiert es immer mehr zu einem asozialen-trash-format ohne spannung und witz und vor allem, ohne den wunsch wieder einzuschalten.

    so, dass musste ich mal los werden auch wenn es nix mit dem eigentlichen thema (einzug der blinden kandidatin) zu tun hat.

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