Bewährungsstrafe für Ex-MDR-Sportchef Wilfried Mohren
Verurteilung wegen Bestechlichkeit und Vorteilsannahme
Michael Brandes – 30.09.2009

Der wegen Bestechlichkeit angeklagte ehemalige Sportchef des MDR, Wilfried Mohren, wurde vor dem Leipziger Landgericht zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Zuvor hatte der 51-jährige ein Geständnis abgelegt. „Ich war naiv und habe aus heutiger Sicht einen Fehler gemacht“, sagte Mohren vor Gericht. Seine Verbindungen zu Sponsoren hätten ein „Geschmäckle nach außen“ gehabt. Er wurde wegen Bestechlichkeit in 19 Fällen und der Vorteilsannahme in drei Fällen für schuldig erklärt. Wegen Betruges und Steuerhinterziehung muss Mohren außerdem eine Geldstrafe von 8250 Euro zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft gefordert.
Mohren hatte als MDR-Sportchef jahrelang Sendezeit an Sponsoren verkauft und damit verbundene Geldbeträge in die eigene Tasche gewirtschaftet. Unter anderem ging es um ein Hallen-Fußballturnier, mit dessen Sponsor Mohren einen Beratervertrag hatte. Abgerechnet wurden die Schmiergelder über die Werbeagentur seiner Ehefrau, die wegen Beihilfe zur Bestechlichkeit zu 6600 Euro Geldstrafe verurteilt wurde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mohren hat sich verpflichtet, dem MDR einen Schadenersatz in Höhe von 380.000 Euro zu zahlen. Das sei nach eigenen Angaben der „Rest seiner finanziellen Mittel“. Im Juli 2005 wurde Mohren bereits vom MDR fristlos entlassen (fernsehserien.de berichtete), einen geregelten Job hat er zur Zeit nicht mehr.