Berlinale-Retrospektive auf 3sat: Eklats, Skandale, Aufreger
Rückblick auf kontroverse filmische Meilensteine
Jutta Zniva – 06.01.2010

Parallel zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin, die vom 11. bis 21. Februar 2010 zum 60. Mal stattfinden, präsentiert 3sat in einer Retrospektive („PLAY IT AGAIN …!“) filmische Meilensteine, die Berlinale-Geschichte geschrieben und für kontroverse Reaktionen wie Zuschauerbeschimpfungen, politische Eklats oder Pornografievorwürfe gesorgt haben.
Zum Auftakt dieser „Retrospektive kontrovers“ zeigt 3sat am Mittwoch, 10. Februar, 22:25 Uhr, „Die durch die Hölle gehen“ (siehe Bild) mit Robert De Niro, John Savage und Christopher Walken. Der mit fünf Oscars ausgezeichnete Film löste als Eröffnungsfilm der Berlinale 1979 heftige Kontroversen aus und veranlasste Vertreter der sozialistischen Staaten zu einem Boykott des Festivals. Begründung: Regisseur Michael Ciminos Film sei eine Beleidigung für das heroische Volk von Vietnam.
Weitere Berlinale-„Aufreger“:
Fr., 12.2., 23:15 Uhr: „Im Reich der Sinne“
Japan/Frankreich 1976, Regie: Nagisa Oshima
Sa., 13.2., 22:35 Uhr: „Garten der Lüste“
Spanien 1970, Regie: Carlos Saura
So. 14.2., 22:00 Uhr: „Stammheim“
BRD 1985, Regie: Reinhard Hauff
So., 14.2., 0:00 Uhr: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“
BRD 1971, Regie: Rosa von Praunheim
Di., 16.2., 23:15 Uhr: „Nacht und Nebel“
Frankreich 1955, Regie: Alain Resnais
Di., 16.2., 23:45 Uhr: „Nicht versöhnt“
BRD 1965, Regie: Jean-Marie Straub
Mi., 17.2., 22:25 Uhr: „Die Spur der Bären“
Deutschland 2009, Berlinale-Doku von Alfred Holighaus und Hans-Christoph Blumenberg
Do., 18.2., 22:45 Uhr: „Buffalo Bill und die Indianer“
USA 1976, Regie: Robert Altman
Fr., 19.2., 22:45 Uhr: „Lost in Beijing – Alles ist möglich“
China 2007, Regie: Li Yu
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Krid H. Erne am via tvforen.de
Bin mal auf den Praunheim Film gespannt, kenne nur Ausschnitte und Berichte zum Film, und das es einer der Skanadalfilme derjenigen Zeit war.Blondino am via tvforen.de
Den tu ich mir lieber nicht an. Die Ausschnitte, die ich kenne, find ich schrecklich peinlich - Praunheim-Filme sind wohl Geschmackssache und für mich eher kontra-produktiv.
"Lost in Beijing" interessiert mich da schon mehr, zumal Chinas Zensoren ziemliche Probleme mit dem Film hatten.