„Barbie“-Hype: Kinofilm spielt eine Milliarde Dollar ein

„Oppenheimer“ hat halbe Milliarde geknackt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 07.08.2023, 15:53 Uhr

„Barbie“ mit Margot Robbie und Ryan Gosling – Bild: Warner Bros. Pictures
„Barbie“ mit Margot Robbie und Ryan Gosling

Wer hätte es für möglich gehalten? Im Jahr 2023, im Zeitalter des explodierenden Streamingmarktes, herrscht ausgerechnet im schon oft totgesagten Kino Ausnahmezustand. Dies ist vor allem zwei aktuellen Blockbustern zu verdanken: „Oppenheimer“ und „Barbie“, die Besucher in Scharen in die Lichtspielhäuser locken. Einer der beiden hat nun einen Meilenstein erreicht: Nur rund zwei Wochen nach Kinostart hat „Barbie“ die Eine-Milliarde-Dollar-Marke (entspricht rund 910 Millionen Euro) geknackt.

Alleine in den Vereinigten Staaten wurden 459 Millionen US-Dollar eingespielt. Weitere 572 Millionen Dollar wurden durch Ticketverkäufe im Rest der Welt eingenommen, womit „Barbie“ insgesamt bisher auf ein Einspielergebnis von 1,0315 Milliarden Dollar kommt. Darüber hinaus hat der Film diese magische Grenze schneller erreicht als jeder andere Film in der 100-jährigen Geschichte des Filmstudios Warner Bros. Die Vertriebschefs Jeff Goldstein und Andrew Cripps teilten mit, dass sie nicht oft sprachlos seien, doch „Barbillion“ habe selbst ihre optimistischsten Vorhersagen in den Schatten gestellt.

Der von Regisseurin Greta Gerwig inszenierte Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen als Barbie und Ken ist schon jetzt einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Mehr noch: Es ist laut dem Branchendienst Exhibitor Relations – gemessen an den Verkaufszahlen – sogar schon jetzt der erfolgreichste Film einer weiblichen Regisseurin. Laut Comscore-Medienanalyst Paul Dergarabedian gab es in der Geschichte des Films nur rund 50 Produktionen, die die Eine-Milliarde-Dollar-Grenze erreicht hätten (die Inflation nicht einberechnet).

Ich bin seit 30 Jahren in diesem Spiel und das Phänomen Barbie und Barbenheimer ist ebenso beispiellos wie unvorhersehbar, so Dergarabedian. Dem „Barbie“-Film gelingt inhaltlich ein bemerkenswerter Spagat: Einerseits dient er als gigantische PR für die bekannten Mattel-Figuren, andererseits sehen viele Zuschauer in dem Film, in dem Barbie und Ken ihr pinkes Barbieland verlassen und auf das echte Leben in Los Angeles treffen, feministische Züge und viel Ironie.

Der parallel erschienene Historienfilm „Oppenheimer“ von Christopher Nolan kann zwar nicht mit dem „Barbie“-Hype mithalten, bricht dennoch ebenfalls Rekorde. Laut Schätzung der Produktionsfirma Universal Pictures hat „Oppenheimer“ bislang eine halbe Milliarde Dollar eingespielt, genauer gesagt 552,9 Millionen Dollar. Damit handelt es sich um den erfolgreichsten Film, der während der Zweiten Weltkrieges spielt. Dass „Oppenheimer“ bisher auf „nur“ knapp die Hälfte der „Barbie“-Besucher kommt, könnte mit der Altersfreigabe zusammenhängen. In den USA ist der Film über die Lebensgeschichte des „Vaters der Atombombe“ J. Robert Oppenheimer mit einem R-Rating versehen, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. „Barbie“ wiederum hat eine Freigabe ab 13 Jahren erhalten.

Momentan ist „Barbie“ noch nicht der Spitzenreiter unter Kinofilmen des Jahres 2023 – einzig „Der Super Mario Bros. Film“ liegt mit einem weltweiten Einspielergebnis von 1,352 Milliarden US-Dollar noch vor dem knallbunten Film. Die Chancen stehen aber gut, dass Barbie es noch gelingen wird, Super Mario vom Thron zu stürzen. Ein Nachfolgeprojekt lässt übrigens nicht auf sich warten: So plant Mattel schon länger die Produktion eines Polly-Pocket-Films – und auch von einem zweiten „Barbie“-Film scheinen weder Regisseurin Greta Gerwig noch Barbie-Darstellerin Margot Robbie abgeneigt zu sein …

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Wieder der Beweis, dass ich in einer Parallelwelt lebe. Ich sah die letzten Wochen Indiana Jones und Mission: Impossible je zweimal im Kino.
    Von meinen ganzem Freunden uns Verwandten hat gerade mal ein Pärchen Barbie im Kino geschaut.
    Aber perfektes Marketing für Barbie und Oppenheimer. Lange bevor überhaupt über deren Qualität diskutiert wurde, gab es so viel Presserummel, z.B. als "Barbenheimer" und Mission: Impossible hat man nach einer Woche sämtliche große Kinosäle entzogen. Kein Wunder, dass Barbie und danach Oppenheimer mehr Einnahmen erzielen.
    • (geb. 1966) am

      Der Barbie-Film hat eine Freigabe ab 13. Was glaubst du wieviele Kinder von ihren Müttern, die mit Barbie groß geworden sind, gezwungen wurden mit ihnen ins Kino zu gehen?! ;-)
  • am

    meinen Geschmack hat der Barbie Film überhaupt nicht getroffen. Aber es geht auch schlechter siehe den Film Manta Manta Teil 2.

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