ARD-Vorsitzender Boudgoust erneuert Pläne für Jugendkanal
Zusammenarbeit mit dem ZDF nach KI.KA-Vorbild denkbar
Michael Brandes – 29.11.2010

Anfang 2009 dachte Peter Boudgoust laut über einen eigenen Jugendkanal für seinen Sender nach. Wenige Wochen später verwarf der ARD-Vorsitzende seine Gedankenspiele wieder. Das Projekt sei nicht finanzierbar, auch medienpolitisch nicht durchsetzbar. Außerdem würden die jungen Leute ohnehin verstärkt das Internet nutzen (fernsehserien.de berichtete).
Nachdem das ZDF aber inzwischen zdf_neo an den Start gebracht hat und im April 2011 mit ZDFkultur einen weiteren Kanal für jüngere Zuschauer in Betrieb nimmt (fernsehserien.de berichtete), will auch Boudgoust das ARD-Programmangebot in diesem Bereich mit Hilfe eines neuen Spartenkanals erweitern.
Entstehen soll ein Jugendprogramm nach dem Vorbild des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals KI.KA: „Wir brauchen einen Jugendkanal, damit wir noch gezielter als bisher nach dem Kinderkanal die jungen Menschen erreichen“, so Boudgoust gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“. Der Vorsitzende wolle „das Gespräch mit den Aufsichtsgremien und der Medienpolitik suchen, um zu erörtern, was umsetzbar ist“. Die Kosten sollen sich auf einen „höheren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr“ belaufen. Wie beim KI.KA sei eine Zusammenarbeit mit dem ZDF durchaus denkbar.