ARD gegen Springer-ProSiebenSat.1

Protest gegen Milliardengeschäft

Jutta Zniva – 06.12.2005

ARD gegen Springer-ProSiebenSat.1 – Protest gegen Milliardengeschäft

Die ARD hat, einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge, massive Bedenken gegen die geplante Fusion von ProSiebenSat.1 mit dem Axel Springer-Medienkonzern signalisiert. Sprich: spät, aber doch, Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht.

Im Gegensatz zum ZDF hatte sich die ARD nicht am Kartellverfahren beteiligt. Nun macht der Senderverbund jedoch von seinem Recht auf Stellungnahme Gebrauch. Die geplante Fusion würde, so die ARD, den Wettbewerb um Zuschauer, Leser und Werbeerlöse erschweren. Das Bundekartellamt sei aufgefordert, seine bisherige kritische Linie beizubehalten und das Milliardengeschäft zu verbieten.

Auch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hatte kürzlich Vorbehalte geäußert: Der Münchener TV-Konzern mit seinen Sendern (ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und N24) und der Springer-Konzern (und dessen „Bild“-Zeitung) könnten eine vorherrschende Meinungsmacht erlangen. Darauf reagiere nun Springer, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ exklusiv. Der Konzern will einen unanbhängig besetzten Programmbeirat einrichten, um die Zustimmung der KEK bekommen. Nach Informationen der „FAZ“ aus „verhandlungsnahen Kreisen“ sei die Schaffung dieses Programmbeirates einer der Eckpunkte der Stellungnahme, die Springer am 7.12. der Medienaufsichtbsehörde vorlegen wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die geplante Fusion würde, so die ARD, den Wettbewerb um Zuschauer, Leser und Werbeerlöse erschweren?? Da beschweren sich ausgerechnet diejenigen, die alle Fernseh- und bald auch Computerbesitzer zwingen, für ihr Programm zu bezahlen? Die sollen sich erst mal an die eigene Nase fassen...
    • am via tvforen.de

      Alex237 schrieb:
      >
      > Die geplante Fusion würde, so die ARD, den Wettbewerb um
      > Zuschauer, Leser und Werbeerlöse erschweren?? Da beschweren
      > sich ausgerechnet diejenigen, die alle Fernseh- und bald auch
      > Computerbesitzer zwingen, für ihr Programm zu bezahlen?

      Du wirst zu gar nichts gezwungen. Kein Fernseher und das Problem ist gelöst.
  • am via tvforen.de

    ... und Glos hat schonmal erklärt das er eine Ministererlaubnis geben wird. Soviel dazu, man muss sich ja bedanken.
    • am via tvforen.de

      experte schrieb:
      >
      > ... und Glos hat schonmal erklärt das er eine
      > Ministererlaubnis geben wird. Soviel dazu, man muss sich ja
      > bedanken.


      Immer diese blöde Leier. Der Clement und sein Vorgänger, beide SPD bzw. Parteilos, haben auch einige Minstererlaubnisse erteilt. Was wirfst Du denen vor?

      Es zwingt Dich ja keiner die Sender der ProSiebenSat.1 Media AG anzuschauen, wenn man immer noch denkt Kirch hat was mit denen zu tun. Dabei ist das Jahre schon nicht mehr der Fall.
    • am via tvforen.de

      Ich weiß jetzt nicht, was Kirch damit noch zu tun hat, wenn die Sender erst mal Springer gehören. Dass niemand gezwungen wird, diese Sender zu schauen, ist natürlich richtig. Das Problem liegt meiner Meinung nach aber darin, dass viele Menschen (wenn nicht sogar die meisten) gar nicht wissen, welche Sender oder Zeitungen zu welchem Konzern gehören und deshalb nicht unbedingt immun gegen bestimmte Strategien der Meinungsmacher sind, wenn z.B. in zahlreichen Medien die selben Meinungen verbreitet werden.
      Außerdem wird dann höchstwahrscheinlich in den Springer-Fernsehzeitungen und in der Bild-Zeitung gezielt Werbung für Fernsehsendungen auf den eigenen Kanälen gemacht.

      Und warum ein Minister überhaupt das Recht hat, sich über die Entscheidung einer Aufsichtsbehörde hinwegzusetzen, ist mir sowieso schleierhaft.

      Grüße,
      -Eddie.
    • am via tvforen.de

      Ich bin es nicht, es ist nicht wegen der Inhalte, aber ich habe ständig Angst ( vielleicht etwas großer Begriff) verwechselt zu werden.
    • am via tvforen.de

      Helli schrieb:
      >
      > Es zwingt Dich ja keiner die Sender der ProSiebenSat.1 Media
      > AG anzuschauen, wenn man immer noch denkt Kirch hat was mit
      > denen zu tun. Dabei ist das Jahre schon nicht mehr der Fall.

      Falls jemand sein Hirn mal einschlaten würde, wüsste er das wir in Deutschland dann nur 2 große Medienunternehmen hätten nämlich Springer und Bertelsmann beide kann man getrost als zutiefst undemokratisch bezeichnen.

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